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Nach Karriere-KnickFC-Sprinter Maina über sein Erfolgs-Geheimnis: „Bin professioneller geworden“

Linton Maina lehnt sich gegen eine Wand.

FC-Profi Linton Maina lehnt sich lässig an die Wand des Hotel Eder in Maria Alm (14. Juli 2023).

Linton Maina wagte sich mit seinem Wechsel zum 1. FC Köln aus der Komfortzone heraus. Nach einer starken Premieren-Saison will er nun an seine Leistungen anknüpfen.

von Sebastian Bucco  (buc)

Er wollte beim 1. FC Köln raus aus seiner Komfortzone und seine Karriere wieder in Gang bringen. Das ist Linton Maina (24) eindrucksvoll gelungen. Der pfeilschnelle Außen etablierte sich als Stammspieler und legte mit drei Toren und acht Vorlagen sehenswerte Scorer-Zahlen vor.

Vor dem Wiedersehen mit seinem Ex-Klub Hannover 96 am Sonntag (16. Juli 2023) sprach Maina im Interview mit EXPRESS.de über sein Premieren-Jahr in Köln, seine Rolle im Team und die Ziele für die kommende Saison.

Linton Maina, Sie haben in Ihrem Debüt-Jahr für den FC elf Scorer-Punkte gesammelt und konnten in weiten Teilen überzeugen. Wo sehen Sie noch Verbesserungs-Potenzial?

Linton Maina: Wenn man sich die Chancen anguckt, wären auf jeden Fall auch noch mehr Scorer-Punkte möglich gewesen. Das ein oder andere Mal hätten wir besser durchspielen können, dann wären mehr Vorlagen drin gewesen und bestimmt auch mehr Tore. Da ist auf jeden Fall noch Verbesserungsbedarf – das kann ich noch besser machen. Ich arbeite weiter hart dafür, dass die Chancen nächste Saison auch rein gehen.

Linton Maina: „Habe schon einiges gesehen, mitgemacht und erlebt“

Sie haben in der abgelaufenen Saison mehr Großchancen (12) kreiert als beispielsweise Jamal Musiala, Julian Brandt oder Serge Gnabry. Verfolgen Sie solche Statistiken oder ist Ihnen das egal?

Maina: Nein, aber was heißt schon egal? Ich möchte der Mannschaft einfach bestmöglich helfen, indem ich meine Stärken einsetze. Aber das höre ich zum ersten Mal.

Sie haben mit gerade einmal 24 Jahren schon 139 Profi-Spiele auf dem Buckel. Würden Sie sich selbst als erfahrenen Spieler bezeichnen?

Maina: Nein, ich denke nicht. Natürlich habe ich schon einiges gesehen, mitgemacht und erlebt. Das ist jetzt mein sechstes oder siebtes Jahr im Profi-Bereich, aber egal wie alt man ist, man kann immer noch etwas dazu lernen.

Sehen Sie sich in der Lage jungen Spielern im Team zu helfen, besonders nachdem Führungspersönlichkeiten wie Jonas Hector und Timo Horn den Verein verlassen haben?

Maina: Die beiden zu ersetzen, ist schwer. Unabhängig davon versucht man, den jungen Spielern zu helfen – mit den Sachen, die man über die letzten Jahre mitbekommen hat. Das hat aber nichts mit dem Alter oder der Erfahrung zu tun. Wenn man das Gefühl hat, man kann helfen, dann macht man das.

Maina: „Bin professioneller geworden und gehe anders an die Sache ran“

Sie haben letztes Jahr in der Vorbereitung gesagt, Sie möchten mit dem Transfer zum FC ihre Komfortzone verlassen. Wie gut hat das funktioniert?

Maina: Das hat sehr gut funktioniert – in einem neuen Klub, in einer neuen Stadt. Und ich fühle mich hier sehr wohl. Mein ein altes Zuhause vermisse ich nicht allzu sehr und habe mich nach den sechs Wochen Pause sehr gefreut, die Jungs wiederzusehen. Der Zusammenhalt im Team ist sicher auch ein Faktor, warum das so gut funktioniert hat.

Linton Maina im Interview mit Sebastian Bucco.

FC-Dribbler Linton Maina stellte sich im Interview mit EXPRESS.de den Fragen von Sebastian Bucco.

Bevor Sie zum FC gekommen sind, haben Sie quasi in jeder Saison bei Hannover einige Spiele verletzungsbedingt verpasst. Woran könnte es liegen, dass Sie jetzt beim FC die gesamte Saison fit waren?

Maina: Letzten Sommer bin ich schon fit in die Vorbereitung gestartet. Dazu arbeite ich sehr viel neben dem Platz mit den Athletiktrainern, die mir sehr helfen. Alles in allem bin ich auch professioneller geworden und gehe anders an die Sache ran. Das hat sich in der letzten Saison dann bezahlt gemacht.

Sie sind ja ein sehr schneller Spieler und haben unter anderem den Spitznamen „Sprinton Maina“. Ist Ihre sportliche Laufbahn immer in Richtung Fußball verlaufen, oder gab es schon mal Überlegungen in Richtung Leichtathletik?

Maina: Nein, ich war früher nie so schnell. Das kam erst nach einer Zeit in der U19 und ich hatte nie Bock auf eine andere Sportart. Für mich gab es immer nur Fußball.

Ihr Marktwert (Transfermarkt.de) hat sich seit dem Wechsel vor einem Jahr von 2 Millionen auf 6 Millionen verdreifacht. Fühlt sich das für Sie auf dem Platz auch so an? Sind Sie auch persönlich zufrieden mit ihrer Leistung?

Maina: Dass ich mehr wert bin?

Ja, mehr wert für den Verein.

Maina: Marktwerte gehen hoch und runter. Wenn es gut läuft, steigt er und wenn es schlecht läuft, geht es auch ganz schnell wieder nach unten. Das macht sich auf dem Platz aber nicht bemerkbar. Ich definiere mich viel mehr darüber, der Mannschaft zu helfen, Scorerpunkte zu sammeln, von mir aus kann dann auch der Marktwert steigen (lacht). Fürs erste Jahr in einer neuen Umgebung, in einer neuen Mannschaft und in einem neuen System bin ich ganz zufrieden. Es geht aber immer mehr.

Maina: „Deswegen war immer noch eine Verbindung nach Hannover da“

Jetzt spielen Sie am Wochenende zum ersten Mal gegen Ihre alten Team-Kollegen, mit was für Gefühlen gehen Sie in die Partie?

Maina: Natürlich ist es etwas Besonderes, all die Leute wiederzusehen, die ich jetzt länger nicht getroffen habe. So viele Spieler kenne ich aber gar nicht mehr.

Verfolgen Sie denn noch die Geschehnisse bei Hannover 96?

Maina: Ja, das auf jeden Fall. Wenn ich Zeit habe, gucke ich mir die Spiele an, außer wir spielen parallel. Letzte Saison waren auch noch mehr Leute da, mit denen ich noch zusammengespielt habe und deswegen war auch immer noch eine Verbindung da.

Hier an der EXPRESS-Umfrage teilnehmen:

Sie sind bei Hannover von der Rückennummer 40 auf die 11 gewechselt, weil es Ihre Lieblings-Nummer ist. Haben Sie schon mit Florian Kainz verhandelt, ob da was möglich ist, oder haben Sie 37 lieb gewonnen?

Maina: Nein, da wurde nicht verhandelt (lacht). Ich habe die 37 ja genommen, weil die auch ein paar Freunde von mir tragen. Deswegen fühle ich mich auch sehr wohl mit der Nummer und bleibe wahrscheinlich dabei.

Linton Maina: „Das gibt es nicht so oft bei anderen Vereinen“

FC-Coach Steffen Baumgart war letztes Jahr ein ausschlaggebender Punkt für Ihren Wechsel zum FC, wie ist Ihr Verhältnis zum Trainer mittlerweile?

Maina: Es war von Anfang sehr gut. Er ist sehr ehrlich mit dem, was er sagt. Obwohl er viel von einem verlangt, gibt er einem immer ein gutes Gefühl. Das ist aber beim gesamten Trainerteam so.

Sie waren diesen Sommer unter anderem mit Tim Lemperle im Urlaub. Vermissen Sie ihn schon und was wünschen Sie ihm für seine Leihe in Fürth?

Ja, natürlich vermisse ich ihn. Aber nicht nur Timmi, auch die anderen Jungs. Mit allen bin ich in Kontakt, mit Timmi, King (Kingsley Schindler, Anm. d. Red.) und Jonas (Hector) habe ich fast jeden Tag Kontakt. Er wollte die Leihe, um mehr zu spielen. Ich wünsche ihm, dass es ist wie bei mir – dass es läuft, jetzt wo er mal raus ist aus seiner Komfortzone. Jeder weiß, was Timmi kann und wie gut er ist. Ich drücke ihm die Daumen, dass er das in Fürth zeigen kann.

Hier in Maria Alm sind viele Fans mitgereist, die ihren Sommer-Urlaub um den FC planen. Wie finden Sie das?

Maina: Das ist schon krass. Davor war ich ja nur in Hannover, aber das gibt es nicht so oft bei anderen Vereinen. Die Fans sind dem FC wirklich verbunden.