Christian Keller will den 1. FC Köln mit einer Umstrukturierung effizienter aufstellen, befördert deswegen mehrere Mitarbeiter zu Koordinatoren. Das steckt hinter den Plänen des Sport-Geschäftsführers.
Keller krempelt Klub umNeue FC-Struktur & Koordinatoren: Um wen es sich handelt und was die Idee ist
Während der Ausbau des Geißbockheims vor dem Aus steht, treibt Kölns Sportboss Christian Keller (43) den personellen Umbau in der Klub-Zentrale mit Vollgas voran. Der Geschäftsführer krempelt den sportlichen Bereich rund um Steffen Baumgarts (50) Profi-Team um, will den FC mit einer neuen Struktur professioneller aufstellen. EXPRESS.de erklärt, was dahintersteckt.
Drei Abteilungen: Männer, Frauen, Nachwuchs. Und fünf Bereiche: Pädagogik & Psychologie, Fußballausbildung, Scouting & Kaderplanung, Medizin & Physiotherapie, Fußballadministration. Das sind die entscheidenden Bausteine bei Kellers Umstrukturierung.
1. FC Köln: Christian Keller sucht die optimale Leistungsfähigkeit
Das große Ziel: Alle sollen enger zusammenarbeiten, sich besser abstimmen und gegenseitig voneinander profitieren. Daher werden für die fünf Bereiche Koordinatoren eingesetzt, die für alle drei Abteilungen zuständig sind.
Keller erklärt: „Im Sport haben wir drei Säulen: die Lizenzabteilung, den Frauen- und Mädchenfußball sowie das Nachwuchsleistungszentrum. Die Aufgabenbereiche, die in den Säulen bearbeitet werden, sind nahezu zu 100 Prozent identisch. Deshalb ist die Überlegung hinter dieser Struktur-Veränderung: Sind wir wirklich optimal leistungsfähig, wenn jede Säule für sich agiert? Oder sind wir besser, wenn wir uns manche Dinge im Querschnitt anschauen und einen gemeinsamen roten Faden haben?“
Ein Beispiel: Im Scouting wurden bislang bei den Männern, Frauen und Nachwuchskickern verschiedene Systeme genutzt. Das soll nun vereinheitlicht werden, verursacht dadurch ganz nebenbei auch weniger Kosten.
Vor allem zwischen Profis und NLZ sollen stärkere Synergien geschaffen werden. Unter Federführung der fünf Bereichs-Koordinatoren. „Die Koordinatoren verantworten den konzeptionellen roten Faden für die drei Fußball-Abteilungen“, sagt Keller.
Welche FC-Mitarbeiter die Koordinatoren-Posten übernehmen
Vier der fünf Posten sind bereits vergeben. Chef für Pädagogik & Psychologie wird der bisherige NLZ-Leiter Carsten Schiel (51). Keller betont, dass dies alles andere als eine Degradierung ist: „Diese Aufgabe ist extrem wichtig, um auf den Aspekt Mentalität/Persönlichkeit einzuzahlen. Carstens Funktion wird grundsätzlich gestärkt. Bislang war er im NLZ für die Persönlichkeits-Entwicklung zuständig, jetzt darf er sich über alle sportlichen Bereiche hinweg einbringen.“
Chefscout Martin Schulz (42) übernimmt wenig überraschend den Bereich Scouting & Kaderplanung, Christian Osebold (39) die Medizin & Physiotherapie.
In der Fußballadministration hat ab sofort Kevin Izzadeen, bislang Referent der Geschäftsführung, den Hut auf. Seine Aufgaben: Personal- und Vertragswesen, Teammanagement, Spiel- und Trainingsorganisation. Der Bereich Fußballausbildung muss noch besetzt werden.
Keller sagt: „Wir haben viele gute Mitarbeiter. Wenn diese sich kulturell ein Stück weit öffnen und sagen ‚Es geht nicht nur um mein Silo‘, werden wir alle davon profitieren. Wir müssen aus den vielen einzelnen FC-Silos ein großes machen und besser zusammenarbeiten.“
Dabei sollen die fünf geschaffenen Bereiche nur der Anfang sein. Eine feinere Untergliederung ist beispielsweise mit Koordinatoren fürs Torwarttraining, Athletik & Reha sowie Spielanalyse denkbar. Doch erst mal muss sich die neue Struktur einspielen.
„Das kann zu Beginn auch durchaus ruckeln“, weiß Keller: „Unter anderem, weil erst mal die nötige Infrastruktur geschaffen werden muss, damit sich die Gruppen, die sich treffen sollen, überhaupt treffen können. Dafür haben wir nicht so viele Möglichkeiten.“ Womit wir wieder beim Thema Geißbockheim-Ausbau wären…