Der 1. FC Köln trauert um einen Ex-Präsidenten. Dietmar Artzinger-Bolten, der den Klub von 1987 bis 1991 führte, ist am Samstag (4. März 2023) im Alter von 82 Jahren verstorben.

Unter seiner Präsidentschaft wurde der FC zweimal Vizemeister (1989/90), erreichte das UEFA-Pokal-Halbfinale (1989/90) sowie das DFB-Pokalfinale (1991).

1. FC Köln: Artzinger-Bolten war der Präsident der spektakulären Transfers

Artzinger-Bolten trat damals als fünfter Präsident der FC-Geschichte die Nachfolge von Peter Weiand an. „Das war eigentlich eine Entscheidung von zehn Sekunden. Ich wurde von Medienvertretern gefragt, ob ich denn nun kandidiere oder nicht. Und ich sagte spontan ja. Mich hat es einfach gereizt, Dinge, über die ich als Fan gezittert, gejubelt, gestöhnt und die ich natürlich immer besser wusste, bei einem Traditionsverein wie dem FC zu entscheiden oder mitzuentscheiden“, sagte Artzinger-Bolten damals zu seiner Kandidatur.

Der ehemalige Rechtsanwalt war auch der Präsident der spektakulären Transfers. So holte der FC unter Artzinger-Bolten nicht nur Klub-Legende Pierre Littbarski aus Paris zurück, in seine Ära fällt auch der wohl sagenumwobenste Transfer der FC-Historie. Im Sommer 1990 wechselte Thomas Häßler für die Rekordsumme von angeblich 18 Millionen Mark vom 1. FC Köln zu Juventus Turin.

„Wir haben für Thomas Häßler damals nur 14,5 Millionen Mark erlöst und nicht 18 Millionen, wie oft geschrieben wurde. Hierüber gab es unter anderem eine eidesstattliche Bestätigung des Geschäftsführers von Juventus Turin“, klärte Dietmar Artzinger-Bolten auf. Doch egal, wie hoch die Summe letztendlich ausfiel, es ist bis heute unklar, wo die Millionen-Ablösesumme für Weltmeister „Icke“ geblieben sind.

Anzeige: Jetzt Gutschein für den Fanshop des 1. FC Köln gleich hier im EXPRESS-Gutscheinportal sichern!

1. FC Köln: Dietmar Artzinger-Bolten wehrte sich gegen Schulden-Vorwürfe

Für Artzinger-Bolten endete das Kapitel beim FC mit der Mitgliederversammlung am 21. November 1991. Dort traten er und seine Mitstreiter Jupp Söller und Hans Neukirch von ihren Ämtern zurück.

Nachfolger als Präsident wurde Klaus Hartmann. „Es wird bis heute behauptet, ich hätte den Club hoch verschuldet übergeben, doch das stimmt einfach nicht“, wehrte sich Dietmar Artzinger-Bolten, anschließend gegen die Stimmen, die ihm Missmanagement und Fehlwirtschaft vorwarfen.