Elfmeter-Drama um U19Diehl überragt – doch ein anderer wird für den FC zum Pokal-Helden!

Justin Diehl schießt die Kölner U19 gegen Hertha in Führung.

Justin Diehl schießt die U19 des 1. FC Köln im Pokal-Halbfinale gegen Hertha am 2. April 2023 in Führung.

Der Traum vom Pokalsieg lebt! Die U19 des 1. FC Köln hat sich einem dramatischen Halbfinale gegen Hertha BSC durchgesetzt. Zum Helden wurde FC-Keeper Alessandro Blazic.

von Antje Rehse  (are)

Die U19 des 1. FC Köln steht im Finale des DFB-Pokals! Ohne den von der Fifa im Zuge des Transfer-Zoffs gesperrten Jaka Cuber Potocnik setzte sich das Team von Trainer Stefan Ruthenbeck in einem mehr als packenden Pokalfight 9:8 im Elfmeterschießen gegen Hertha BSC durch! Im Finale geht es am 30. April im Karl-Liebknecht-Stadion in Potsdam gegen den Nachwuchs von Schalke 04.

2100 Zuschauerinnen und Zuschauer im Franz-Kremer-Stadion – darunter Potocnik und eine Zeitlang auch Profi-Trainer Steffen Baumgart – sahen eine extrem spannende Partie mit einem hochdramatischen Ende.

Diehl liefert sich Privatduell mit Hertha-Keeper

Die jungen Geißböcke kamen zunächst besser in die Partie, in der Anfangs-Viertelstunde war der FC spielbestimmend. Vor allem über links waren die Kölner immer wieder gefährlich.

So auch bei der ersten Großchance: Nach Pass von Luan Simnica setzte sich Justin Diehl stark durch, kam zum Abschluss (10.). Der Stürmer, der in dieser Saison sein Profi-Debüt gefeiert hatte, scheiterte jedoch an Hertha-Keeper Tim Goller. Wenig später prüfte auch FC-Kapitän Meiko Wäschenbach den gegnerischen Torwart (17.), sein satter Schuss war aber zu zentral.

Dann hatte der FC aber Riesenglück: Nach einem haarsträubenden Fehlpass von Wäschenbach brachte Innenverteidiger Elias Bakatukanda Teoman Gündüz im Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Cedrik Bollheimer zeigte sofort auf den Punkt, den fälligen Foulelfmeter setzte Gündüz an den Pfosten!

Danach kamen die Berliner besser ins Spiel, tauchten ihrerseits immer wieder gefährlich in der Kölner Hälfte auf. Ihre größte Chance hatten die Herthaner in der 25. Minute, als Bence Dardai mit einem Freistoß die Latte traf.

Der FC brauchte einige Minuten, um sich zu berappeln, übernahm dann aber wieder das Kommando. Immer wieder war es Diehl, der mit seiner Schnelligkeit und starken Dribblings auf sich aufmerksam machte, immer wieder fehlte es aber auch an Präzision beim Abschluss oder dem letzten Pass. Und so ging es mit einem 0:0 in die Pause.Nehmen Sie an der EXPRESS.de-Umfrage teil:

Im zweiten Durchgang dann zunächst wieder Glück für den FC! Der vermeintliche Führungstreffer der Hertha wurde wegen eines Handspiels nicht gegeben (57.), im direkten Gegenzug scheiterte der extrem auffällige, manchmal aber auch etwas zu eigensinnige Diehl wie so oft an diesem Tag an Hertha-Torwart Goller (58.).

Hertha mit schneller Antwort auf FC-Führung

Wenig später durften die Gastgeber dann aber jubeln! Nach langem Ball von Damion Downs lief Diehl frei auf das Hertha-Tor zu und kam diesmal endlich am Berliner Schlussmann vorbei (59). 1:0 für den FC!

Doch die Freude währte nicht lange: Dion Ajvazi musste nur noch ins leere Tor einschieben, nachdem FC-Torwart Alessandro Blazic aus seinem Kasten gekommen war, um gegen einen anderen Herthaner zu klären. Ausgleich (65.).

Danach bekamen die Gäste Oberwasser, der FC wurde erst wieder in den Schlussminuten gefährlich. Natürlich durch Diehl – wen auch sonst. Einen Freistoß setzte der Stürmer jedoch knapp über die Latte, bei einem starken Solo wurde er im Strafraum fair gestoppt. Und so ging es ohne weitere Treffer in die Verlängerung.

Beiden Teams war die Müdigkeit nun anzumerken. Torszenen waren Mangelware, stattdessen hatten einige Spieler mit Krämpfen zu kämpfen. So auch Diehl, der in der 104. Minute entkräftet ausgewechselt wurde.

Folgerichtig musste das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen. Und es wurde richtig dramatisch: Die ersten Schützen auf beiden Seiten gaben sich keine Blöße, verwandelten allesamt. Den siebten Elfer der Gäste parierte Blazic! Doch auch Marlon Monning scheiterte als siebter Schütze am Keeper.

Weiter ging's. Beim neunten Hertha-Schützen war dann erneut Blazic zur Stelle. Und diesmal verwandelte in Simnica der nächste FC-Schütze. Finale? Von wegen! Der Elfmeter wurde wegen einer Doppelberührung als Fehlschuss gewertet. Nachdem auch die zehnten Schützen verwandelt hatten, mussten die Torhüter ran. Blazic parierte gegen Goller – und verwandelte dann selbst!!!