„Zahlen-Zauberer“Nach heftiger Fan-Kritik: Wehrle droht unschöne Köln-Rückkehr

Alex Wehrle sieht ein Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft

Alexander Wehrle (hier am 12. September 2023) kehrt mit dem VfB Stuttgart nach Köln zurück. Einen warmen Empfang kann der Ex-Boss dabei nicht erwarten.

Wenn der 1. FC Köln den VfB Stuttgart empfängt, ist es eine Rückkehr für Ex-Boss Alexander Wehrle. Nach der Mitgliederversammlung ist klar: Einen warmen Empfang wird es nicht geben.

Das könnte ein heißer Köln-Empfang für Alexander Wehrle (48) werden. Vor dem Wiedersehen mit dem Ex-Geschäftsführer am Samstag (15.30 Uhr, Sky und im Liveticker auf EXPRESS.de) beim Spiel gegen den VfB Stuttgart kochte die Stimmung bereits bei der Mitgliederversammlung hoch.

Es hagelte scharfe Kritik am Mann, der von Januar 2013 bis März 2022 die finanziellen Geschicke beim FC leitete. Ein Mitglied bezeichnete Wehrle als „Zahlen-Zauberer“. Ein anderer Fan rief bei seiner Wortmeldung höhnisch „Danke, Alex!“

Fan-Meinung: Alexander Wehrle hat „Scherbenhaufen“ hinterlassen

Während Christian Keller erstaunlich wenig Frust abbekam, entlud sich der Zorn über die prekäre sportliche und finanzielle Situation vor allem am Stuttgarter Boss. Die einhellige Meinung an diesem Abend: Keller und Co. müssen den „Scherbenhaufen“ aufkehren, den Wehrle hinterlassen hat.

Irgendwann wurde es Werner Wolf aber dann zu viel. Nachdem ein weiteres Mitglied scharf gegen Wehrle geschossen hatte und der Saal applaudiert hatte, schritt der FC-Präsident energisch ein. „Dies ist eine Bühne, um Fragen an den Vorstand zu stellen und nicht, um ehemalige Geschäftsführer zu verunglimpfen“, sagte Wolf mit lauter Stimme.

Nach der siebenstündigen Veranstaltung legte der Präsident dann noch mal nach: „Ich habe dazu eine klare Meinung. Man missbraucht im Prinzip das Redepult, um nachzugrätschen. Mich persönlich verletzt sowas. Ich finde es Alexander Wehrle gegenüber – er könnte auch X, Y oder Z heißen – nicht okay. Er hat hier seinen Job gemacht, es ist zum Abschluss gekommen. Die Bühne zum Nachtreten zu nehmen, finde ich inakzeptabel.“

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Wehrle hatte dem Klub – maßgeblich durch die Corona-Pandemie bedingt – einen Schuldenberg von 66 Millionen Euro hinterlassen. Auch wenn dieser inzwischen auf 50 Millionen Euro geschrumpft ist, wird der Berg den Klub noch auf unbestimmte Zeit hemmen. Mit dem Präsidium waren alle Maßnahmen Wehrles zur Beschaffung von Geldern in der Krise abgestimmt gewesen, laut Vorstand waren sie unumgänglich.

Die Zahlen sehen mittlerweile zwar deutlich besser aus, Finanzboss Philipp Türoff kann aber immer noch keinen genauen Zeitpunkt benennen, wann der FC auf dem Transfermarkt mal wieder in ein höheres Regal greifen kann. Er sagt: „Wir wollen innerhalb unserer Verhältnisse leben und positive Ergebnisse erzielen.“

Mit all dem muss sich Wehrle nicht mehr rumschlagen. Er leitet nun die Geschicke im Schwabenland und mischte mit dem VfB an den ersten fünf Spieltagen die Liga auf. Ausgerechnet er könnte jetzt die Krise beim FC nochmal deutlich verschärfen.