Personelle Konsequenzen nach dem Transfer-Debakel um Jaka Cuber Potocnik. Der 1. FC Köln trennt sich von Berater Jörg Jakobs.
Interne Untersuchung wegen PotocnikNach Transfersperre: 1. FC Köln zieht personelle Konsequenzen
Beim Mitgliederstammtisch des 1. FC Köln am 10. Januar 2024 versuchten die FC-Bosse um Präsident Dr. Werner Wolf (67) so offen wie nur möglich alle Fragen der Mitglieder zu beantworten.
Ein Thema wurde besonders hitzig diskutiert: der Ablauf des Transfers von Jaka Cuber Potocnik (18). Der umstrittene Wechsel sorgte am Ende dafür, dass der 1. FC Köln von der Fifa mit einer Transfersperre über zwei Perioden belegt wurde. Erst im Januar 2025 darf der FC neue Spieler registrieren.
1. FC Köln trennt sich von Jörg Jakobs
Wolf konnte beim Mitgliederstammtisch einige Fragen nicht beantworten. Wer hatte von FC-Seite Kontakt zum Spieler aufgenommen, um ihn zu verpflichten? Der Klub hatte das Sturm-Talent am 31. Januar 2022, einen Tag nach dessen Kündigung bei Olimpija Ljubljana, unter Vertrag genommen.
Nach dem ersten Fifa-Urteil ging Köln in Berufung, doch auch vor dem CAS konnte weder die vorgeworfene Anstiftung zum Vertragsbruch widerlegt werden – noch konnten ausreichende Gründe für Potocniks Kündigung geliefert werden. Intern wurden die FC-Bosse wohl nicht über alle Details informiert, sodass sie nach Rücksprache mit Juristen dachten, alles sei korrekt abgelaufen. Eine Fehleinschätzung, wie Wolf schon beim Stammtisch zugegeben hatte.
Berater des FC war damals Jörg Jakobs (53). Hatte er im Hintergrund bereits Kontakt zur Potocnik-Seite? Beim Stammtisch konnten das die FC-Bosse um Präsident Wolf und Geschäftsführer Philipp Türoff (47) nicht so genau sagen.
Sie kündigten eine interne Aufarbeitung an. Das erste Zwischenergebnis kommt nun am 21. Februar 2024: Der FC trennt sich von Berater Jakobs. Der Vertrag soll zum 30. April enden.
„Die Kündigung ist Teil der Aufarbeitung der Transfersperre, die gegen den 1. FC Köln verhängt wurde. Die Rolle von Jörg Jakobs in dem Transfer um Jaka Cuber Potocnik, bei dem er die damalige Geschäftsführung der 1. FC Köln GmbH & Co KGaA beriet, lässt eine weitere Zusammenarbeit als sportlicher Berater des Vorstands aus unserer Sicht nicht zu. Auch wenn uns dieser Schritt sehr schwerfiel, nachdem wir mit Jörg sehr lange erfolgreich zusammengearbeitet haben“, teilt Präsident Wolf mit.
Aus dem CAS-Urteil ging schon hervor, dass Potocniks Berater Goran Sukalo bereits im Dezember 2021 Kontakt zu Jörg Jakobs aufgenommen hatte, um ihn auf das Sturm-Talent aufmerksam zu machen. Wolf wollte im Januar gegenüber den Mitgliedern nicht vorgreifen, da „dies Konsequenzen haben kann“. Involviert war beim Potocnik-Transfer neben Berater Jakobs auch Ex-Geschäftsführer Alexander Wehrle.
Der Fall wird weiter untersucht, die Ergebnisse sollen dann den FC-Mitgliedern in den nächsten Wochen präsentiert werden. Potocnik darf nach seiner persönlichen Sperre übrigens ab dem 25. Februar wieder spielen. Er soll zunächst in der U21 des FC in der Regionalliga West auflaufen.