Der 1. FC Köln ist finanziell nicht auf Rosen gebettet, jetzt soll ein Umbau im Rhein-Energie-Stadion für Millionen-Einnahmen sorgen.
Einnahmen in MillionenhöheFC baut Stadion um – Hunderte Fans müssen umziehen
Not macht erfinderisch, könnte man sagen. Die ganz neue Erfindung ist es aber nicht gerade, die die Verantwortlichen beim 1. FC Köln aktuell umsetzen. Aber es zeigt, dass der FC um jeden Euro kämpft und nicht die Auseinandersetzung mit einigen Fans dafür scheut.
Denn das Stadion wird momentan umgebaut, um künftig Millionen-Einnahmen zu generieren. Wie soll das geschehen? Auf der Westtribüne entstehen 250 neue Business-Plätze. Wo bisher unter anderem Journalisten saßen, sollen künftig zahlungskräftige Fans sowie Kundinnen und Kunden sitzen.
Rhein-Energie-Stadion: 250 neue Business-Plätze und VIP-Raum
Schon beim Heimspiel gegen den FC Bayern München am 24. November 2024) können die Edel-Plätze im Unterrang-West genutzt werden. In der Tribüne wird zudem ein neuer VIP-Raum gestaltet. „Wir werden nach dem Umbau eine signifikante Summe dazu verdienen, die wir auch benötigen“, sagte FC-Geschäftsführer Markus Rejek dem Kölner Stadt-Anzeiger.
Die Tage mit dem Auswärtsspiel in Bochum und der anstehenden Länderspielpause werden in Köln also auch genutzt, um das Rhein-Energie-Stadion umzubauen.
Die rund 200 Journalisten-Plätze verschwinden im Unterrang zugunsten der zahlungskräftigen Fans. Die Berichterstatterinnen und Berichterstatter werden künftig im Oberrang untergebracht. Die Folge: Im Oberrang verschwinden zugunsten der Journalistinnen und Journalisten Hunderte günstige Ticket-Plätze.
Ganz geräuschlos verläuft die Maßnahme nicht: Wer dort eine Dauerkarte besitzt, muss nämlich nun umziehen. Alle betroffenen Fans wurden vom FC schon in der Sommerpause informiert. Rejek sagt dazu: „Sicherlich war darüber nicht jeder begeistert, aber wir haben gemeinsam Lösungen gefunden.“
Wie es dem FC finanziell aktuell geht, verrieten zuletzt FC-Präsident Dr. Werner Wolf und seine Vize-Kollegen Eckhard Sauren und Dr. Carsten Wettich in einem Brief an alle Mitglieder.
„Christian Keller stand als unser Geschäftsführer Sport letztes Jahr vor der Herausforderung, gemeinsam mit seinen beiden Kollegen, Markus Rejek und Philipp Türoff, unseren Verein zu sanieren, der nach Corona und wegen einiger Altlasten finanziell vor dem Kollaps stand. Das hat die Möglichkeiten begrenzt, den Kader zu gestalten – und einige Einkäufe und Pläne erfordert, die weniger gestanden und planungssicher waren. Zudem hat die aktuell ausgesetzte Transfersperre die Planungen nicht leichter gemacht.“
Die drei FC-Bosse gaben auch einen Ausblick: „Die Zahlen auf der Mitgliederversammlung haben gezeigt: Wir haben im letzten Geschäftsjahr einen Gewinn von über zwölf Millionen verbucht, weil wir von Transfereinnahmen und Europacup-Prämien profitierten. Diese Einnahmen sind für die Stabilität des FC dringend nötig und unglaublich wichtig gewesen. In dieser Saison stehen wir so gesund da, dass wir auch ohne solche Einmaleffekte keine Verluste mehr machen – das gab es seit Jahren nicht mehr. Im nächsten Sommer stehen dann weitere Einnahmen endlich wieder zur Verfügung, die zur Rettung des Vereins in den zurückliegenden Jahren vorgezogen wurden. Diese Schwelle müssen wir erreichen, um dann wieder mit vergrößerten Freiräumen handeln zu können.“
Hinzu kommen dann auch neue Einnahmen nach dem Stadion-Umbau. Pro Spielzeit könnten sich die Mehreinnahmen auf einen niedrigen siebenstelligen Betrag belaufen. Damit alle Rechenspiele aufgehen, muss der FC natürlich erstklassig bleiben.