Den kennen Sie nochEx-FC-Stern stellt seine Kunstsammlung in Köln aus
Köln – „Christian Timm stellt in Köln seine Kunstsammlung aus.“ „Wer - DER Christian Timm? Der mit dem Riesentrikot?“ „Genau der.“
Der Name Christian Timm (40) ist in Köln untrennbar verbunden mit der Choreographie der Wilden Horde im Dezember 2000.
Christian Timm war der hellste Stern am Kölner Himmel
Damals war der 21-jährige Stürmer der hellste Stern am Kölner Fußballhimmel. Hertha, Bayer und sogar die Bayern waren heiß auf „Timmi“, der mit dem Aufsteiger 1. FC Köln unter Ewald Lienen (66) furios aufspielte, die Hinrunde auf Platz sieben abschloss.
Vorm 4:0 gegen 1860 München gab es die legendäre Choreo. „Das Foto suche ich immer noch“, sagt Timm, als EXPRESS ihn darauf anspricht: „Ich habe nicht gespielt, weil ich verletzt war. Und dann komme ich raus und sehe das – das war auch ein Grund warum ich verlängert habe. Das war die schönste Zeit damals: Aufstieg, viel Euphorie, alles war positiv. Ich habe verlängert, nach dem Abstieg 2002 bin ich dann gegangen.“
Christian Timm wurde von Verletzungen ausgebremst
So wie der FC immer wieder durch Abstiege zurückgeworfen wurde, wurde es Timm stets durch schwere Verletzungen – dem hoch veranlagten Stürmer blieb die ganz große Karriere verwehrt.
Ganz bitter wurde es auf seiner letzten Station in Karlsruhe, wo er heute noch lebt. Knorpelschaden, acht Monate Pause. „Mir fällt die Decke auf den Kopf, ich muss was machen“, erinnert sich Timm an seine damaligen Gedanken. Er machte was. Und kam auf Kunst, begann Pop- und Street-Art zu sammeln. „Das hat super Spaß gemacht, dann habe ich immer weiter gemacht.“
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Christian Timm stellt seine Kunst am Brüsseler Platz aus
Inzwischen hat er eine stattliche Sammlung, die er aktuell zu etwa der Hälfte bis Anfang Februar in der Galerie am Brüsseler Platz (GABP) ausstellt. „Hier hängen keine Bilder, die 100.000 Euro kosten“, erklärt Timm: „Ich habe auch Sachen für 100 Euro gekauft, die jetzt 1500 bis 2000 kosten. Diesen Weg willst du gehen, das macht halt Spaß, den Weg der Künstler zu verfolgen. Einer lebt jetzt in Hongkong, ein anderer in London. China. Amerika. Wenn du diese Karrieren, sag ich jetzt mal, mit verfolgst, dann ist das spannend.“
Christian Timm sammelt Kunst und berät junge Fußballprofis
Aber auch Fußballer-Karrieren verfolgt und betreut Timm als selbstständiger Spielerberater weiterhin. Das eigene Verletzungspech hat er abgehakt: „Ich schaue nach vorne. Als Spielerberater kann ich jungen Spielern viel helfen, weil ich das alles selber durchgemacht habe. Ich kann helfen, sich auf gewisse Situationen besser vorzubereiten.“
Mit 17 habe er einen Syndesmoseriss erlitten, der drei Monate nicht erkannt wurde, erinnert er sich: „Das habe ich immer mit mir rumgeschleppt, das Sprunggelenk wurde nie mehr richtig stabil, rückblickend war das der Anfang aller Verletzungen, auch die, die ich beim FC hatte. Es geht auf die Knie, dann auf den Rücken. Das sind so Sachen, die ich den Spielern heute weiter gebe.“
Einen Spieler beim FC hat er noch nicht, aber wer weiß. Timm ist jedenfalls nach wie vor häufig und gerne bei Heimspielen: „Du hast halt in Köln nicht die typischen Business-Sitze wie in Dortmund. Wenn du da hin gehst, ist es halt ruhig, in Köln heißt es aber: Nee, wir müssen raus, gleich kommt die Hymne. Erich Rutemöller hat neulich einfach das Gespräch unterbrochen: ich muss jetzt raus. Der Verein strahlt halt einfach was aus, dieses Stadtgefühl. Der Zusammenhalt ist auch ein Grund dafür, dass sie immer wieder die Kurve kriegen beim FC.“
Schicken Sie uns ihr Timm-Foto:
Christian Timm sucht Fotos der legendären Choreographie, die ihn im Dezember 2000 zur Vertragsverlängerung beim 1. FC Köln bewegte. Waren Sie im Stadion und haben die Choreo fotografiert? Schicken sie ihr Foto an sport@express.de. Wir leiten die Fotos an Christian Timm weiter. Instagram-User können den Ex-Kölner auch über @christian7imm direkt kontaktieren.