„Ging mir auf die Nerven“Ex-Bayern-Talent über FC-Profi und Weltmeister-Bruder

Stanislaw Herzel verteidigt den Ball gegen Lennart Ingmann.

Lennart Ingmann (r.), hier am 10. Januar 2015 im Spiel für die Bayern-Amateure gegen Jahm Regensburg, kann sich aus seiner Bayerrn-Jugendzeit am besten an einen heutigen FC-Profi erinnern.

Die große Profi-Karriere war ihm nicht vergönnt. In der Bayern-Jugend spielte Lennart Ingmann mit einem heutigen FC-Profi zusammen, der ihm bis heute in Erinnerung geblieben ist.

Es ist ja bekannt, dass es nur die allerwenigsten Nachwuchsfußballer zu einer erfolgreichen Profi-Karriere bringen. Den meisten bleibt es nicht vergönnt, damit später einmal das große Geld zu machen.

So wie Lennart Ingmann. Der 27-Jährige kickte in der Jugend beim FC Bayern, trainierte sogar ein paar Mal bei den Profis mit. Doch falsche Versprechungen, zu viel eigener Druck und letztlich Verletzungen verhinderten den Durchbruch des Mittelfeldspielers.

FC-Profi Benno Schmitz war Lieblingsmitspieler von Ingmann

In der Saison 2012/13 spielte Ingmann in der U19 des deutschen Rekordmeisters. Einer seiner Mitspieler: Benno Schmitz (28), der heute beim 1. FC Köln in der Bundesliga rechts hinten gesetzt ist.

Und der FC-Profi ist Ingmann aus der gemeinsamen Zeit in Erinnerung geblieben. Im Interview mit Sport1 antwortete der gebürtige Neusser auf die Frage nach seinem Lieblingsmitspieler: „Benno Schmitz. Er war top. Er war in der U19 nicht auf dem Niveau von Philipp Lahm, aber er hat in der U23 auch keine Fehler gemacht. Er hat so sauber gespielt und es hat einfach Spaß gemacht, mit ihm zusammenzuspielen.“

Nicht ganz so gut zu sprechen war Ingmann damals auf einen Weltmeister-Bruder. Mit Tobias Schweinsteiger (41), Bruder von 2014er-Weltmeister Bastian (38), spielte Ingmann 2014/15 in der zweiten Mannschaft des FCB.

„Ich war kein Fan von Schweinsteiger“

Das Ex-Bayern-Talent sagte: „Ich war kein Fan von Schweinsteiger. Ich fand ihn einfach nicht gut. Und er hat mich genervt. Wobei ich auch sagen muss, dass ich nicht wirklich verstanden habe, was er von mir wollte. Tobi hat mich sehr oft kritisiert und ich habe mir gedacht: ‚Warum machst du es denn nicht besser?‘“

Später habe Ingmann in Richtung Schweinsteiger gesagt: „Du spielst hier nur wegen deines Bruders!“ Böses Blut gibt es zwischen den beiden nicht mehr. Heute ist Tobias Schweinsteiger Trainer des VfL Osnabrück, steht mit den Niedersachsen nach 33 Spielen auf einem starken fünften Platz.

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„Ich beobachte gerne, was er in Osnabrück leistet. Unter Tobi ist der VfL eine Top-Mannschaft geworden. Das schafft man als Trainer, wenn man menschlich und fachlich top ist. Er achtet auf Details und nimmt offenbar alle mit. Aus Tobi kann ein großer Trainer werden“, war Ingmann dann doch voll des Lobes für den 41-Jährigen.

Ingmann über Ribery-Bruder: „Mir ging Steeven auf die Nerven“

Brüder von großen Spielern waren in der Bayern-Jugend wohl generell keine Freunde von Ingmann. Steeven Ribery (27), Bruder von Bayern-Legende Franck (40), spielte von 2014 bis 2016 in der U19 und U23 des FC Bayern.

Ingmann sagte, der Franzose habe „einmal einem Kollegen einen Nacken-Klatscher verteilt. Ich war kein Fan von Steeven außer auf dem Rasen. Da war er unglaublich talentiert. Er hatte einen an der Klatsche und hat die halbe Mannschaftskasse durch seine Fehltritte auf und neben dem Platz gefüllt.“

Zudem habe er keine Lust gehabt, Deutsch zu reden und nur auf Französisch kommuniziert: „Er hat sich genommen, was er wollte. Steeven musste öfter zum Rapport, aber das wurde wahrscheinlich von Franck ausgebügelt. Mir ging Steeven auf die Nerven.“

Nach seiner Bayern-Zeit ging Ingmann zum FC Wegberg-Beek in die Regionalliga West, dort war allerdings nach zwei Spielen schon wieder Schluss. Auch hier hat der 27-Jährige eine kuriose Anekdote parat: „Ich bin im zweiten Spiel mit Rot vom Platz geflogen, weil ich die Schiedsrichterin beleidigt habe. Sie hatte eine sehr strenge Linie. Ich sagte zu ihr: ‚Du bist ja eine richtige Domina.‘ Dann durfte ich in der ersten Mannschaft nicht mehr spielen.“

2020 musste Ingmann im Alter von nur 24 Jahren seine Karriere aufgrund eines Knorpelschadens beenden, schloss im August 2022 sein Sozialpädagogik-Studium ab. Nebenbei trainiert er die U19 des SC Kapellen-Erft, für die er von 2015 bis 2017 und 2018 bis 2020 in Landes- und Oberliga spielte. (tsc)