„Grenze deutlich überschritten“FC-Boss Keller über Derby-Choreo – es drohen harte Konsequenzen

Christian Keller guckt ernst in die Kamera.

Christian Keller, hier beim Auswärtsspiel bei Bayer 04 Leverkusen am 8. Oktober, hat sich kritisch zur jüngsten Choreo der Kölner Südkurve geäußert.

Der Derbysieg hellte die Stimmung in Köln merklich auf. Gerade die Choreo mit Feuerwerk kam bei vielen gut an. Doch nun äußerte FC-Boss Christian Keller vehement Kritik an der Aktion der Ultras.

von Leo Bach (lb)

Am Sonntagabend (22. Oktober 2023) war die Stimmung in der Domstadt ausgelassen wie sonst nur zu Karneval. Der FC hatte das rheinische Derby gegen den Erzrivalen aus Gladbach mit 3:1 gewonnen. Trotz der guten Laune gab es nun Kritik aus der Führungsetage des Vereins.

Sportchef Christian Keller (44) vom 1. FC Köln hat das Abbrennen massenhafter Leuchtraketen beim Derby gegen Borussia Mönchengladbach scharf kritisiert.

Grenzen für Keller deutlich überschritten – Baumgart nimmt es mit Humor

„Für die aktive Fanszene ist Pyro ein Teil der Fußball- und Fankultur. Aber: Dabei dürfen keine roten Linien überschritten werden, konkret muss unter anderem die Sicherheit der Zuschauer gewährleistet bleiben und es darf kein Einfluss ins sportliche Geschehen stattfinden. Diese Grenzen wurden im Derby gegen Gladbach leider deutlich überschritten“, sagte Keller der „Kölnischen Rundschau“ am Dienstag und kündigte mit Blick auf den finanziellen Schaden für den Verein eine intensive Aufarbeitung an.

„Das Derby wurde von unseren Sicherheits- und Fanbeauftragten sowie den Sicherheitsbehörden intensiv vorbereitet. Grundsätzlich zeigt die Erfahrung, dass ein allgemeines Pyro-Verbot im Fußball keine hinreichende Wirkung zeigt“, sagt der Sportchef.

Auch Steffen Baumgart (51) hatte sich zu der Pyro-Show geäußert. Mit einem Schmunzeln und Blick auf die Klub-Finanzen kommentierte er, dass „am Anfang des Spiels mal wieder ein Stürmer durch die Luft geflogen ist“, doch gab auch zu: „es sah gut aus“. 

Wegen des Feuerwerks in der Kölner Südkurve hatte das Rhein-Derby mit sechsminütiger Verspätung begonnen, nachdem pünktlich zum geplanten Anpfiff Leuchtraketen in den Himmel geschossen worden waren und sich dichter rot-weißer Rauch gebildet hatte. 

Feuerwerk zeigt Wirkung, doch könnte dem Verein richtig weh tun

Die Südkurve wurde durch ein Transparent mit der Aufschrift „Es gibt heute nur einen Sieger. 11 rot-weiße Krieger“ geschmückt. Daraufhin wurden weiße und rote Rauchtöpfe gezündet, die das ganze Stadion einnahmen. 

Silvester-Raketen in goldener Farbe vollendeten die Choreo und wurden unter das Stadion-Dach und in den Himmel geschossen. Ein beeindruckendes Bild, was dem finanziell-angeschlagenen Verein teuer zu stehen kommen könnte.

Saison 2023/2024

Alle Spiele des 1. FC Köln in Bildern

1/30

Als Strafe wird pro entzündeter Fackel ein Pauschalbetrag von 1000 Euro einkassiert, bei den Raketen könnte es sogar auf 3000 Euro pro Stück hinauslaufen. Insgesamt erwartet der Klub ein Bußgeld im hohen sechs-stelligen Bereich für die Derby-Aktion.

Das Einheizen der Mannschaft gelang den Ultras der Geißböcke jedenfalls hinreichend. Direkt zu Beginn legte der FC mit viel Energie und Leidenschaft los, konnte schon in der neunten Minute das 1:0 durch Kapitän Florian Kainz (31) erzielen. Für die Fans zählt letztendlich nur der Derbysieg und diesen werden sie nun erstmal lange feiern können. (mit dpa)