„Köln stellt sich quer!“Fan-Gruß aus dem Stadion für Demo gegen Rechts – AfD schießt gegen FC

FC-Fans positionieren sich gegen Rechts.

Die Ultras des 1. FC Köln setzten am Samstag (25. Januar 2025) beim Heimspiel gegen die SV Elversberg mit diesem Spruchband ein klares Zeichen. Der Gruß „5vor12! Köln stellt sich quer!“ richtete sich an die gleichzeitig stattfindende Großdemo in Köln.

Rund um das Heimspiel des 1. FC Köln gegen Elversberg tobt auch eine politische Diskussion. Die AfD schießt dabei gegen den Klub.

Am Samstag (25. Januar 2025) zieht ein großer Demo-Zug durch Köln, um gegen Rechtsextremismus und für die Demokratie einzustehen. Da darf der 1. FC Köln natürlich nicht fehlen.

Da um 13 Uhr im Rhein-Energie-Stadion das Heimspiel der 2. Liga gegen die SV Elversberg angepfiffen wird, kann die FC-Familie bei der Demo nicht vor Ort sein. Doch es gab einen Fan-Gruß aus dem Stadion: Knapp eine Stunde vor dem Anpfiff wurde auf der Südtribüne ein großes Transparent ausgerollt: „5 vor 12! Köln stellt sich quer!“

1. FC Köln unterstützt Demo gegen Rechts

Das Bündnis „Köln stellt sich quer“ hatte im Vorfeld auch mit der Unterstützung des FC zu der Demo aufgerufen. Rund 5000 Menschen hatten sich angemeldet, um unter dem Motto „#5vor12LautfürdieDemokratie“ ein lautstarkes Zeichen für ein demokratisches, soziales, klimagerechtes, vielfältiges, weltoffenes und friedliches Deutschland zu setzen.

FC-Präsident Werner Wolf (68) sagte im Vorfeld: „Der 1. FC Köln und die FC-Familie sind mit ihren Werten fester Bestandteil einer starken Zivilgesellschaft, die sich für unsere Demokratie starkmacht und sich gegen alle extremistischen Tendenzen sowie jegliche Form von Rassismus zur Wehr setzt. Wir werden die Aktion beim Heimspiel gegen Elversberg im Stadion aufgreifen und einen Gruß an alle Menschen richten, die am Samstag zeitgleich für unsere Demokratie auf die Straße gehen.“

Doch auf der Plattform X tobt nun ein politischer Kampf, der FC hatte ein Posting zur Demo abgesetzt, darunter sammeln sich viele wütende Kommentare. Nach dem Attentat in Aschaffenburg meint ein User: „Wie kann man einem getöteten zweijährigen Mädchen so ins Gesicht spucken. Unfassbar.“ Einer fragt: „Wie kann man nach der schrecklichen Tat von Aschaffenburg so einen Post absetzen?“

Auch die AfD meldete sich zu Wort, schoss gegen den FC und pestete gegen die Grünen. Auf X wurde von der AfD Bezug auf den FC-Beitrag genommen: „Peinliches Posting. Wo ist denn mal ein solcher Aufruf bei den Messermorden und der Rezession? @fckoeln vergessen, wer Ihnen den Ausbau des Trainingsgeländes vermiest hat? Die #Gruenen Gutmenschen! Die #AfD unterstützt den Ausbau! Mit uns gäbe es eine Mehrheit dafür!“

Doch zahlreiche FC-Fans schlagen zurück und sorgen bei der AfD Köln für einen Shitstorm. Ein FC-Fan postet eine FC-Mannschaft, bei der Maina, Downs, Pacarada, Huseinbasic, Ljubicic und Gazibegovic durchgestrichen sind. Dazu schreibt er: „Mit euch an der Macht würde unsere Mannschaft so aussehen, also gerne mal die Fresse halten.“

Ein anderer User schreibt: „Keiner in Köln will euch oder braucht euch und der FC will schon gar keine Unterstützung von euch Faschisten.“ Ein Fan schlägt der AfD sogar vor: „Ich würde euch raten, am Spieltag einen Stand vor der Südkurve aufzubauen, ich würde auch vorbeischauen.“

Vom Kölner Stadion-DJ gab es vor dem Spiel auch einen musikalischen Gruß an alle Rechten: der Song „Kein Kölsch für Nazis“ von Brings, Lugatti & 9ine und Querbeat wurde besonders laut aufgedreht. Dann wurde das Kölner Dreigestirn im Stadion begrüßt, das in dieser Session von der homosexuellen Gesellschaft „StattGarde Colonia“ gestellt wird. Der FC setzte an diesem Tag ein tolles Zeichen für Vielfalt und Liebe in der Stadt!

FC-Stadionsprecher Michael Trippel (70) richtete auch noch einen persönlichen Gruß an alle: „Ich bedanke mich bei allen, die es möglich gemacht haben hier in diesem Land 70 Jahre in Frieden und Freiheit zu leben.“