Ähnlichkeiten zum Fall PotocnikCas hebt Fifa-Strafe gegen Marseille auf – gutes Omen für den FC?

Pape Gueye (r) aus dem Senegal gegen Patrick Andrade aus Kap Verde.

Pape Gueye (r.), hier am 25. Januar 2022, war in einen ähnlichen Fall verwickelt, wie Jaka Cuber Potocnik beim 1. FC Köln.

Der Fall Potocnik ist noch lange nicht abgeschlossen, gewartet wird auf das endgültige Urteil des Cas. Dem 1. FC Köln könnte nun ein Fall von Olympique Marseille noch mehr hoffen lassen.

von Tobias Schrader  (tsc)

Ein gutes Omen für den 1. FC Köln? Der Internationale Sportgerichtshof (Cas) hat eine von der Fifa verhängte Transfersperre gegen Olympique Marseille aufgehoben – in einem ähnlichen Fall wie um Jaka Cuber Potocnik (18).

Die Franzosen waren vom Fußball-Weltverband dazu verdonnert worden, zwei Transferperioden keinen neuen Spieler registrieren zu dürfen, weil sie Pape Gueye (24) unter Vertrag nahmen.

Cas hebt Strafe gegen Olympique Marseille auf

2020 stand der Senegalese noch bei Le Havre unter Vertrag, im April 2020 wurde sein Wechsel zum FC Watford offiziell verkündet. Aber: Weil es zu Unregelmäßigkeiten kam, löste Gueye den Watford-Vertrag noch vor dem Wechsel einseitig auf – und unterschrieb ein Arbeitspapier bei Olympique Marseille.

Die Fifa verdonnerte Gueye und Marseille wegen Vertragsbruchs zu 2,7 Millionen Euro an den Premier-League-Klub. Gueye wurde für vier Monate gesperrt (wie Potocnik) und Marseille durfte zwei Transferperioden keine neuen Spieler registrieren (wie der FC).

Zum Vergleich: Im Januar 2022 löste der damals 16-jährige Potocnik seinen Vertrag bei Olimpija Ljubljana einseitig auf, weil sich der Klub nicht an vertragliche Inhalte (wie zum Beispiel Training bei den Profis) gehalten habe. Einen Tag später unterschrieb er am Geißbockheim. Die Slowenen schwärzten den FC daraufhin bei der Fifa wegen Vertragsbruch an. Der Rest ist bekannt.

Gregor Reiter über FC-Fall: „Entscheidung für Köln positiv zu bewerten“

Die FC-Strafe wurde vom Cas bis zum endgültigen Urteil ausgesetzt, der Termin dafür steht allerdings noch nicht fest. Durch den Fall Gueye können die Kölner jetzt noch mehr auf einen guten Ausgang hoffen, sagte Dr. Gregor Reiter, ehemaliger Geschäftsführer der deutschen Spielervermittlervereinigung (DFVV), dem „Kicker“ am Sonntag (23. Juli 2023).

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Der Rechtsanwalt sagt: „Das Urteil des Cas zeigt, dass der Cas dann die sportlichen Sanktionen wie eine Transfersperre aufhebt, wenn es dem neuen Klub gelingt, die Vermutung der Anstiftung zum Vertragsbruch des Spielers zu widerlegen.“

Reiter weiter: „Da die Fifa bei ihrer Entscheidung den vom 1. FC Köln und dem Spieler vorgetragenen Sachverhalt als gegeben unterstellt hat, ist diese Entscheidung für den 1. FC Köln positiv zu bewerten.“ Bis im Fall Potocnik aber endgültig Gewissheit herrscht, ob die Fifa-Strafe bestehen bleibt oder nicht, werden noch ein paar Monate vergehen.