Pfiffiger CoupKölner Manufaktur sichert sich Geißbock-Rechte – keine Kooperation mit FC

Eine Packung Kaffee – „Geissbock-Röstung“.

Die Kölner Kaffee Manufaktur bringt seit neuestem eine „Geissbock-Röstung“ heraus (Foto: 5. Oktober 2023).

Dass der Geißbock zum 1. FC Köln gehört, weiß in der Domstadt jedes Kind. Aber dass er auch etwas mit Kaffee zu tun hat, dürfte nicht jedem bekannt sein.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Eigentlich denkt man, dass im Business Fußball alles bis ins kleinste Detail vermarktet ist. Doch ein Kölner Unternehmer fand nun eine kleine Lücke und nutzte sie schnell. Es geht um den Geißbock!

Georg Hempsch, Inhaber der Kölner Kaffee Manufaktur, hat nun einen speziellen Kaffee auf den Markt gebracht: eine „Geissbock-Edition“.

Neuer Kaffee für Köln: „Geissbock-Edition“

Er erklärt im Gespräch mit EXPRESS.de: „Wie kommen wir überhaupt auf das Thema, dem Geißbock einen Kaffee zu widmen? Der Hintergrund: Der Legende nach war im 8. Jahrhundert der Hirte Kaldi in Äthiopien mit seiner Herde unterwegs. Dort hat er beobachtet, wie ein Geißbock an einem Strauch gefressen hat und danach konnte er sehen, dass der Bock wie jeck herumgetobt ist. Dann hat der Hirte auch vom Busch die Kirschen probiert und festgestellt, dass sie eine belebende Wirkung haben. Es handelte sich um die Kaffekirsche.“

In der Folge wurden die Kaffekirschen verzehrt, später landetet sie per Zufall im Lagerfeuer und verbreiteten wundervolle Aromen – es entwickelte sich bis hin zum Rösten der Bohnen und weltweitem Kaffee-Genuss. Dem Geißbock sei Dank!

Georg Hempsch von der Kölner Kaffe Manufaktur mit der „Geissbock-Edition“.

Georg Hempsch, Inhaber der Kölner Kaffee Manufaktur, zeigt am 5. Oktober 2023 den Geißbock-Kaffee.

Für Hempsch eine Steilvorlage als Kölner Unternehmer: „Der Ursprung liegt beim Geißbock. Und als ich mir dessen bewusst wurde, dass wir in Köln Kaffee rösten und der Geißbock in Köln natürlich sportlich ein wichtiges Tier ist und eben auch der Erfinder des Kaffees – da war uns klar: Wir müssen auch einen Kaffee und einen Espresso machen, der so heißt.“

Hempsch war pfiffig, landetet einen Marken-Coup: „Wir haben uns die Markenrechte gesichert für Geißbock im Zusammenhang mit Kaffee. Natürlich hat der FC auch die Marke Geißbock eingetragen, für Sportartikel und so weiter.“

Markenrechte sind in sogenannte Nizza-Klassen unterteilt. Eine Nizza-Klasse ist Kaffee, Kakau und Konfitüren. Da die Rechte überraschenderweise noch nicht vergeben waren, sicherte sich das Kölner Unternehmen den Geißbock-Namen. In anderen Nizza-Klassen hält der 1. FC Köln die Rechte.

Entstanden ist nun an der Dürener Straße in Lindenthal eine aromatische Röstung. Hempsch betont: „Wichtig ist uns: Das ist kein Klamauk-Kaffee – da sind allerbeste Zutaten drin.“ Die Rohkaffeebohnen der „Geissbock-Edition“ stammen aus besten Ernten der Länder Brasilien, Kolumbien und Äthiopien. Die Kombination führt zu feinen Aromen von Trauben-Nuss-Schokolade bis hin zu gerösteten Mandeln. Bei dem jährlich stattfindenden Blind-Verkostungswettbewerb der Deutschen Röstergilde wurden in diesem Jahr die beiden Geissbock-Kaffees sogar schon mit Gold ausgezeichnet.

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Die Kölner Kaffee Manufaktur hat mit dem FC bisher nicht zusammengefunden, dafür aber mit den Haien, wie Hempsch verrät: „Mit dem FC haben wir bisher keine Kooperation. Bei den Haien ist es anders, da sind wir tatsächlich der Kaffee-Partner der Kölner Haie. Wir haben auch einen Haie-Kaffee und einen -Espresso. Der wurde zusammen mit KEC-Kapitän Moritz Müller (36) hier kreiert. Der wird sowohl in der Kabine getrunken als auch im VIP-Bereich der Lanxess-Arena. Ich würde mich freuen, wenn wir auch etwas gemeinsam mit dem FC auf die Beine stellen könnten. Gestartet sind wir aber erstmal unabhängig voneinander.“

Doch vor dem Derby am Sonntag (8. Oktober) in Leverkusen könnten die FC-Spieler ja mal einen neuen „Geissbock-Espresso“ vertragen – um hellwach zu sein. Hempsch lacht: „Ja, genau! Ich hoffe es. Bei den Haien habe ich das Gefühl, es läuft immer besser, seitdem wir sie unterstützen.“