Pierre Littbarski blickt erneut kritisch auf die Lage beim 1. FC Köln. Nach scharfer Schelte warnt der Weltmeister aber auch vor Umsturz-Plänen – und legt sich bei einer Prognose zu Lukas Podolski fest.
„Da können wir sicher sein“Nach FC-Schelte: Littbarski warnt plötzlich – und enthüllt Poldi-Prognose
von Béla Csányi (bc)
Die Reihe der Kritiker nach dem FC-Abstieg war in etwa so lang wie die Auflistung der Klub-Versäumnisse in der dramatischen Abstiegs-Saison 2023/24. Mit seiner über drei Tage und drei Teile gestreckten Instagram-Kritik an Spielern und Verantwortlichen stach Pierre Littbarski (64) aus der Menge sogar noch einmal heraus.
Doch damit ist die FC-Legende, die 504 Pflichtspiele mit dem Geißbock auf der Brust absolvierte, noch längst nicht fertig. Littbarski ließ in den vergangenen Tagen durchblicken, für einen Posten am Geißbockheim durchaus zur Verfügung zu stehen. In einem Sky-Interview am Donnerstag (30. Mai 2024) schlug er nach den schweren Anschuldigungen zeitweise aber auch neue Töne an.
Pierre Littbarski erneuert Kritik – warnt aber vor „Aktionismus“
Der scharfe Ton blieb zunächst allerdings noch derselbe. „Die Fans und die Mitglieder sind alle Champions League. Aber was auf und neben dem Platz geleistet wurde, war leider echt eine Katastrophe“, tadelte Littbarski im Duktus seiner Instagram-Kritik: „Ich bin ein bisschen mürbe, wie auch viele Fans mürbe gemacht wurden.“
Nachdem er vergangene Woche noch den inzwischen geschassten Trainer Timo Schultz (46) und Sport-Boss Christian Keller (45) angezählt hatte, legte er gegen den Geschäftsführer nach, bezeichnete auch die Kaderplanung mit fehlender Struktur in der Mannschaft als „amateurhaft“.
Allerdings: Einen radikalen Führungs-Wandel, wie ihn etwa Dieter Prestin (67) zuletzt in der Hoffnung auf eine außerordentliche Mitgliederversammlung gefordert hatte, kanzelte Littbarski als „Aktionismus“ ab: Vom geplanten Sturz des Vorstands halte er „nicht so viel“, warnte der langjährige FC-Profi.
Seine verhaltene Begeisterung erklärte „Litti“ wie folgt: „Wenn man jetzt den Vorstand oder den Sport-Chef rausschmeißen würde, dann würde man in ein Vakuum fallen. Man wäre gar nicht mehr handlungsfähig. Ich halte nichts davon zu sagen: ,alle raus und jetzt totaler Neuanfang.‘ Das ist organisatorisch gar nicht möglich.“
In ferner Zukunft würde sich der Weltmeister, der zuletzt auch schon einen möglichen Weltmeister-Vorstand beim FC angeregt hatte, aber Veränderungen wünschen. Und nachdem Littbarski bei Instagram bereits Lukas Podolski (38) als verdienten Ex-Kölner für eine künftige Rolle beim FC ins Gespräch gebracht hatte, legte er in der TV-Schalte sogar noch nach.
Podolski, der kurzfristig noch keine Option ist und gegenüber EXPRESS.de noch auf ein Jahr als aktiver Profi in Polen verwies, sei vorerst in einer Rolle als Klub-Repräsentant gut aufgehoben.
Dabei werde es auf lange Sicht aber definitiv nicht bleiben, enthüllte Littbarski seine Poldi-Prognose: „Später – da können wir sicher sein – wird er sowieso Präsident. Dafür hängt sein Herz zu sehr am FC.“ Dazu passte auch Podolskis FC-Versprechen vom Vortag: „Langfristig bin ich immer offen, dem Verein zu helfen.“