Wie geht es weiter beim 1. FC Köln nach dem blamablen 1:5 bei Darmstadt 98? In den kommenden Wochen könnte es auch für Geschäftsführer Christian Keller (45) eng werden.
Pulverfass FCGerüchte um Nachfolger für Keller – Präsident Wolf: „Erwarte eine Reaktion“
Stürmischer Herbst für den 1. FC Köln! Nach dem 1:5 in Darmstadt herrscht rund um das Geißbockheim das heftigste Stimmungstief seit dem Amtsantritt des neuen Trainers Gerhard Struber (45).
Die Lage ist mehr als angespannt, am Montag (21. Oktober 2024) schaute FC-Präsident Werner Wolf (68) höchstpersönlich beim Training vorbei. Er verabschiedete sich von Sport-Geschäftsführer Christian Keller (45) mit einem Klaps auf die Schulter. Noch gibt die Vereinsführung ein geschlossenes Bild ab, doch das könnte sich schnell ändern, wenn die sportlichen Ergebnisse weiter ausbleiben.
Gerüchteküche brodelt beim 1. FC Köln: Jonas Boldt ein Kandidat?
Pulverfass FC! Köln hat in den ersten neun Zweitligaspielen satte 18 Gegentreffer schlucken müssen und dümpelt in der Tabelle mit zwölf Punkten auf Rang zehn herum. Keller weiß, dass es noch stürmischer werden kann: „Im Leben ist es ganz einfach: Wenn du lieferst, geht es dir besser. Wenn du nicht lieferst, geht es dir schlechter“, sagte der Boss nach der Klatsche in Darmstadt. Den Satz kann er auch auf sich beziehen – seit gut einem Jahr geht es unter seiner Führung sportlich nur bergab.
In den verschiedensten Gremien des Vereins ist Keller schon lange nicht mehr unumstritten. Nach der Entlassung von Steffen Baumgart (52) holte Keller Trainer Timo Schultz (47). Der Klassenerhalt wurde verpasst, Keller durfte trotzdem bleiben und den nächsten Trainer verpflichten. Mit Gerhard Struber (47) soll nun der „schnellstmögliche Wiederaufstieg“ geschafft werden. In der aktuellen Verfassung hat der FC allerdings rein gar nichts mit dem Aufstieg zu tun.
Die Frage ist: Wie lange schaut der Vorstand um Präsident Werner Wolf (68) weiter nur zu? Keller und Struber wirken jedenfalls nervös, denn ihr Aufstiegsplan geht bislang nicht auf. Vor dem Heimspiel gegen Paderborn am Freitag (25. Oktober, 18.30 Uhr/Sky und Liveticker auf EXPRESS.de) hat Struber die öffentliche Einheit am Dienstag gestrichen, stattdessen gab es eine geheime Taktik-Einheit.
Bei weiteren Pleiten wird die Luft für die sportliche Leitung immer dünner. Rund ums Geißbockheim kursieren schon einige Namen, die als Sportchef auf Keller folgen könnten: Jonas Boldt etwa, der aktuell verfügbar wäre. Der 42-Jährige arbeitete zunächst bei Bayer Leverkusen, von 2019 bis 2024 war er dann Sport-Vorstand beim Hamburger SV. Oder Fredi Bobic (52, zuletzt Geschäftsführer bei Hertha BSC). Bobic soll aber laut Informationen von EXPRESS.de beim FC-Vorstand nicht auf der Liste stehen.
Im Verein gibt es als Plan B nach einem möglichen Keller-Aus auch eine interne Lösung, die angedacht wird: Ex-Torwart Thomas Kessler (38), der aktuell als Leiter des Lizenzbereichs arbeitet, könnte aufrücken.
Wie intensiv sich Wolf und Co. auf einen möglichen großen Knall im sportlichen Bereich vorbereiten, ist unklar. Klar ist allerdings, dass seit Monaten in den Gremien intensiv über die Person Keller diskutiert wird.
Abseits des Sports hat das Präsidium mit den Geschäftsführern (Keller, Philipp Türoff und Markus Rejek) den FC auf ein gesundes Fundament gehoben. Finanziell sieht es gut aus, der Schuldenberg sinkt, die Vermarktungserlöse steigen, beim Geißbockheim-Ausbau wurden Fortschritte erzielt. Aber rein sportlich ist man nicht erfolgreich.
Handelt der Vorstand bei weiteren Niederlagen? Kommt es zum großen Knall mit einer Entlassung von Keller? EXPRESS.de fragte nach bei Präsident Wolf: Wie haben Sie das Spiel in Darmstadt erlebt und was sagen Sie zu der Leistung des FC? Genießen Trainer Gerhard Struber und Sport-Geschäftsführer Christian Keller weiterhin das vollste Vertrauen? Bei weiteren Misserfolgen, wie lange schauen Sie sich das noch an?
Wolfs Antwort auf die Fragen: „Auch im Vorstand waren wir von der Leistung und dem Ergebnis des Spiels in Darmstadt extrem enttäuscht. Unsere sportliche Führung hat im Anschluss sehr deutliche Worte gefunden, und auch ich erwarte am Freitag gegen Paderborn eine Reaktion.“
Der FC-Boss untermauert aber, dass man weiterhin Geduld hat: „Ein zugegebenermaßen schwaches Spiel wird uns dennoch nicht dazu bewegen, das große Ganze infrage zu stellen oder an unserem eingeschlagenen Weg zu zweifeln.“
Am Freitag geht es daheim gegen den SC Paderborn (18.30 Uhr/Sky und Liveticker auf EXPRESS.de). Danach kommt Holstein Kiel im DFB-Pokal (Dienstag, 29. Oktober), am 2. November steht das Auswärtsspiel bei Hertha BSC an. Nur Siege helfen dem FC und seinen handelnden Personen weiter.