Entgegen der Keller-PrognoseAdamyan weiter keine Hilfe für den FC – Gründe für das Missverständnis

Sargis Adamyan im Test gegen den SC Reusrath.

Sargis Adamyan (hier im Test gegen Reusrath am 11. Oktober 2023) bleibt beim 1. FC Köln hinter den Erwartungen zurück.

Sargis Adamyan kommt auch in seinem zweiten Jahr beim 1. FC Köln nicht in Tritt. Als legitimer Nachfolger von Anthony Modeste geholt, enttäuscht der Angreifer bislang auf ganzer Linie. Besserung ist nicht in Sicht.

von Jürgen Kemper  (kem)

Er war als gefühlter Neuzugang beim 1. FC Köln eingeplant. Nach einem mehr als durchwachsenen ersten Jahr sollte Sargis Adamyan (30) in dieser Spielzeit endlich der Durchbruch am Geißbockheim gelingen.

Das zumindest hatte Christian Keller (44), der den armenischen Nationalspieler unbedingt haben wollte, prognostiziert. Der Sportboss frohlockte: „Als ich ihn aus der 4. Liga zu Regensburg geholt habe, verlief sein Start genauso. Ich bin zuversichtlich, dass seine Leistung ab dem neuen Jahr in die gewünschte Richtung gehen wird.“

Sargis Adamyan lässt Tor-Gefahr vermissen

Das erste Zwischenfazit ist allerdings ernüchternd. Adamyan strahlt weiterhin kaum Tor-Gefahr aus, mehr als ein unfreiwilliger Assist bei der 1:2-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg sprang bislang nicht heraus. Steffen Baumgart (51) scheint ebenfalls zunehmend die Geduld zu verlieren.

Während der Angreifer in den ersten fünf Partien noch zum Einsatz kam, schmorte er gegen Stuttgart und Leverkusen jeweils 90 Minuten auf der Bank. Ein klarer Fingerzeig für die nächsten Wochen. Dabei scheinen ihm inzwischen sogar die beiden Talente Damion Downs (19) und Max Finkgräfe (19) den Rang abgelaufen zu haben.

Adamyan ist aktuell meilenweit davon entfernt, der von Keller angekündigte „Topspieler“ zu sein, der „den Unterschied ausmachen kann“. Das Problem ist und bleibt: Es gibt keine richtige Position für den frisch gebackenen Papa im baumgart’schen System. Zudem hat Adamyan als intuitiver Spieler weiterhin große Probleme, das strikt vorgegebene Spiel-Muster, das der Trainer vorgibt, anzunehmen.

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Adamyan und der FC – das ist bislang ein einziges Missverständnis. Zudem ein sehr teures und langwieriges. Denn der Armenier, der den klammen Klub vergangenes Jahr eine Millionenablöse kostete, bekam entgegen der Philosophie dazu einen Renten-Vertrag bis 2026.

Platzt der Knoten noch oder stehen die Zeichen angesichts der enormen Konkurrenz, die nach der Rückkehr von Mark Uth und Jan Thielmann noch größer werden wird, eher auf Trennung? Nachdem ein Verkauf im Sommer gescheitert ist, werden sich die Parteien wohl im Winter erneut zusammensetzen, um die Situation neu zu bewerten.