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FC gegen HeidenheimSchultz ohne Glück beim Debüt: Nur ein Pünktchen Hoffnung im Abstiegskampf

Jubel nach dem Tor zum 1:0 durch Davie Selke auf der Kölner Bank mit Trainer Timo Schultz.

Timo Schultz jubelt nach dem Tor zum 1:0 durch Davie Selke am 13. Januar 2024 gegen Heidenheim.

Doppel-Debüt für Timo Schultz! Der 46-Jährige stand bei seiner Premiere als Köln-Coach am Samstag auch erstmals in einem Bundesligaspiel an der Seitenlinie.

Samstag der 13. – ein Glückstag für den 1. FC Köln? So genau lässt sich das nicht sagen, aber beim Einstand des neuen Trainers Timo Schultz gab es viel zu sehen, was durchaus Mut macht. Der FC lebt!

Doch reicht das? Am Ende gab es gegen Heidenheim am Samstag (13. Januar 2024) ein 1:1. Nur ein Pünktchen Hoffnung im Abstiegskampf!

Wenige Sekunden vor dem Anpfiff sah man dann die ganze Nervosität: Schultz tigerte in seiner Coachingzone auf und ab, nahm einen Ball auf, um etwas zu dribbeln. Dann endlich der Anpfiff. Mission Rettung hat begonnen für den neuen Coach des 1. FC Köln.

FC-Trainer Schultz saugt Stimmung auf

Schon gut eine halbe Stunde vor dem Spiel gegen Heidenheim saugte er die Stimmung im ausverkauften Rhein-Energie-Stadion mit einem Lächeln im Gesicht auf. Schultz, gekleidet in einen dunkelblauen Trainingsanzug, schaute sich die Transparente der Fans an – „Es ist noch nicht zu Ende“ und „FC jeff Jas. He weed nit resigniert!“ stand auf zwei Bannern – schritt über den Rasen und machte seine Jungs beim Aufwärmen heiß.

Schon am Freitag hatte es einen Vorgeschmack auf die Stimmung gegeben, als rund 1400 Ultras die Mannschaft beim Abschlusstraining im Franz-Kremer-Stadion heiß machten – inklusiver emotionaler Motivations-Ansprache. Es hatte Spuren hinterlassen: Die Mannschaft zeigte phasenweise die beste Leistung seit langem.

Schulz hatte seine Jungs gut eingestellt, nach anfänglichem Abtasten übernahm Köln das Kommando. Denis Huseinbasic hatte nach 20 Minuten die erste dicke Chance, bei seinem Schuss aus 18 Metern musste sich Müller im Tor der Gäste ganz lang machen, um den Ball noch über die Latte zu lenken.

Nach der anschließenden Ecke köpfte Davie Selke knapp neben das Tor. Köln jetzt drin in der Partie und immer mutiger. Der starke Max Finkgräfe flankte auf Jan Thielmann, der aber nicht in gute Schussposition kam.

Schultz trieb seine Jungs immer wieder von der Seitenlinie an, hatte auch Phasen, wo er auf der Ersatzbank Platz nahm. Doch dann gab es kein Halten mehr. Der erste Jubel-Sprung von Schultz beim FC nach 29 Spielminuten! Florian Kainz, endlich wieder in Spiellaune, vernaschte seinen Gegner auf der linken Seite, brachten den Ball in den Strafraum, da nahm ihn Selke akrobatisch an und zog aus der Drehung Richtung Tor ab. Leicht abgefälscht kullerte die Kugel gegen den Innenpfosten und über die Torlinie! 1:0 Köln – die Schultz-Befreiung von Müngersdorf?

Die Mannschaft spielte mit Glaube, fühlte sich wohl im System und versuchte, das Heft in die Hand zu nehmen. Die Fans sangen schon: „Der FC Köln ist wieder da!“

Doch so ganz sicher stand der FC nicht – Marvin Schwäbe rettete nach 35 Minuten mit einer Glanzparade gegen Theuerkauf, der aus acht Metern freistehend abziehen konnte. Puuh!

Gleich nach der Pause musste Linton Maina nach Pass von Kainz das 2:0 erzielen, er lief alleine auf Kevin Müller zu, vergab aber. Schwacher Abschluss! Ob sich das rächen würde?

In der 55. Minute zeigte Heidenheim dann die gefürchtete Standardstärke. Nach einem Eckball landete die Kugel bei Adrian Beck an der Strafraumgrenze. Er hatte genug Zeit, um Maß zu nehmen und erzielte den Ausgleich. Jetzt war Haareraufen bei Schultz angesagt.

Heidenheim fand besser in die Partie, Schultz reagierte und brachte Youngster Justin Diehl (19) für Kainz aufs Feld. Für Diehl, der unter Ex-Trainer Steffen Baumgart keine Chance bekam, war es der erste Profi-Einsatz in dieser Spielzeit. Er zeigte erfrischende Ansätze.

Auch Steffen Tigges und Faride Alidou kamen ins Spiel (für Selke und Maina). Dann fast das 2:1 für Köln: Ein Thielmann-Schuss flutschte Müller durch die Handschuhe. Der Pfosten rettete.

Nach dem Spiel sagte Geschäftsführer Christian Keller: „In Summe war es ein leistungsgerechtes Unentschieden. Wir waren in der ersten Halbzeit die bessere und aktivere Mannschaft. Wir müssen in der zweiten Halbzeit direkt auf 2:0 stellen und dann haben wir einen anderen Spielverlauf. Dann sind wir aber ein bisschen fahrig geworden und kriegen nach einem Standard ein Tor. Hinten raus haben wir es wieder besser im Griff gehabt, aber waren nicht so durchsetzungsstark, dass das 2:1 unbedingt hätte fallen müssen.“

Kein Schultz-Glück beim Debüt! Aber die Ansätze machen Hoffnung. Am nächsten Samstag (20. Januar) kommt Borussia Dortmund nach Köln. Der FC muss sich steigern.

Verzichten musste Schultz bei seinem FC-Debüt übrigens auf gleich vier Leistungsträger: Dejan Ljubicic, Luca Waldschmidt, Mark Uth und Leart Pacarada fehlten. Waldschmidt hatte am Freitag im Abschlusstraining einen Schlag auf den Fuß abbekommen, zunächst war Schultz noch optimistisch, dass es nicht so schlimm sein, doch am Samstag winkte Waldschmidt dann ab.