Transfer-Zoff um FC-JuwelLjubljana-Boss: Potocnik noch besser als Leipziger 24-Millionen-Stürmer

Jaka Cuber Potocnik jubelt mit seinen U19-Mitspielern des 1. FC Köln.

Jaka Cuber Potocnik (M.) durfte zuletzt nur als Zuschauer mit seinen U19-Mitspielern des 1. FC Köln jubeln.

Während der 1. FC Köln, Jaka Cuber Potocnik und Olimpija Ljubljana auf die Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshofs warten, haben sich die Verantwortlichen der Slowenen zum Transfer-Zoff geäußert.

In Lausanne entscheidet sich die Transfer-Zukunft des 1. FC Köln. Der Bundesligist wartet auf ein Urteil des Internationalen Sportgerichtshofs Cas – zunächst mal darüber, ob die von der Fifa verhängte Sperre bis zur Berufungsverhandlung ausgesetzt wird.

Während die FC-Bosse zu dem laufenden Verfahren schweigen, haben sich die Verantwortlichen von Olimpija Ljubljana in einem Video-Interview mit der österreichischen „Kronen Zeitung“ ausführlich zum Wechsel-Zoff um Sturm-Juwel Jaka Cuber Potocnik (17) geäußert.

Igor Barisic: Jaka Cuber Potocnik „hat von allen den größten Schaden“

„Der Kleine hat von allen den größten Schaden, mir tut es leid für den Jungen“, sagt Sportchef Igor Barisic, dessen Klub genau wie der für vier Monate gesperrte Potocnik und der FC beim Cas Berufung eingelegt hat.

Die Slowenen fordern weiterhin 2,5 Millionen Euro, wenngleich Barisic erklärt: „Wir alle sind nebensächlich, es geht um den Jungen. Er ist 17 Jahre alt und steht vor der großen Karriere, jetzt ist er gesperrt.“

Für den Olimpija-Boss ist Potocnik „definitiv das größte Stürmer-Talent Sloweniens nach Benjamin Sesko. Man sieht ja, was für einen Wert dieser jetzt hat.“

Sesko (19) war 2019 für 2,5 Millionen Euro – also jene Summe, die nun auch Ljubljana von Köln fordert – von NK Domzale zu RB Salzburg gewechselt. Zur neuen Saison zieht der Nationalstürmer für satte 24 Millionen Euro weiter zu RB Leipzig.

Jaka Cuber Potocnik „zum jetzigen Zeitpunkt“ besser als Benjamin Sesko

„Jaka ist zum jetzigen Zeitpunkt von der Leistung her ein besserer Spieler als Sesko damals“, meint Barisic sogar. „Er ist ein Riesen-Talent, auf das wir gerne gesetzt hätten. Vor allem, wenn jetzt Europa kommt.“ Als slowenischer Meister startet Ljubljana in der Champions-League-Quali.

Bekanntermaßen hatte Potocniks Mutter den Vertrag bei Olimpija im Januar 2022 gekündigt, weil mündliche Versprechen (unter anderem Training mit dem Profi-Team) nicht eingehalten worden waren.

Vor dem Cas fordert die Seite des Spielers die Feststellung, dass der Vertrag zwischen ihm und Ljubljana „nie gültig zustande gekommen ist“.

Olimpija-Vize Christian Dollinger sagt der „Kronen Zeitung“: „Der Spieler war zum Zeitpunkt der Unterschrift 15 Jahre alt. Da stelle ich schon die provokante Frage: Wenn ein 15-Jähriger oder seine Eltern behaupten, er hätte den Vertrag nur unterschrieben, weil er mit der ersten Mannschaft spielen darf, ist das meines Erachtens weit hergeholt.“

Warum dies weit hergeholt sein soll – wo der slowenische Klub doch selbst betont, was für ein Ausnahme-Talent Potocnik ist – lässt der Münchner Anwalt allerdings offen.

Christian Dollinger: „Wir kriegen 130.000 Euro“

Dafür verrät Dollinger, dass die Kölner laut des Stand jetzt geltenden Fifa-Urteils nicht nur rund 50.000 Euro Schadensersatz zahlen müssen, sondern auch 80.000 Euro Trainings-Kompensation. „Wir kriegen 130.000 Euro“, fasst der Vize-Präsident zusammen. Wobei Ljubljana, wie erwähnt, noch viel mehr will. Genauer gesagt 2.507.200 Euro plus 69.972,60 Euro Ausbildungsvergütung.

Mit der Millionen-Forderung waren Dollinger und Klub-Oberhaupt Adam Delius auch im August 2022 nach Köln gereist, um mit dem FC eine „sinnvolle Lösung“ zu finden.

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Dollinger ergänzt: „Wir sind aber nicht dahingefahren, um zu sagen: Das ist unser letztes Angebot. Wenn beide Parteien wollen, kann ein sinnvolles Ergebnis rauskommen.“

Kellers Angebot sei selbst im Vergleich zum Fifa-Urteil „nicht besonders gut gewesen“, so Dollinger: „Wenn es überhaupt jemals ein Angebot war. Etwas Schriftliches hatten wir nie in den Händen. Wir haben niemals konkret über eine wirklich finanzielle Entschädigung diskutiert.“

Darüber dürften die Meinungen auseinandergehen. Nun entscheidet der Cas! Dollinger: „Wir sehen uns als kleiner Verein gefordert, hier mal ein Zeichen zu setzen. An dieser Ecke hat uns Köln einfach unterschätzt. Sie waren sich nicht bewusst, dass wir uns wehren würden.“ (red)