„War ein bisschen übergewichtig“Ex-FC-Trainer Peter Stöger packt über ehemaligen Köln-Profi aus

Ex-FC-Profi Kevin Wimmer gemeinsam mit seinem ehemaligen Trainer Peter Stöger am 29. Juli 2014 im Trainingslager des 1. FC Köln in Kitzbühel.

Ex-FC-Profi Kevin Wimmer gemeinsam mit seinem ehemaligen Trainer Peter Stöger am 29. Juli 2014 im Trainingslager des 1. FC Köln in Kitzbühel.

Ex-FC-Trainer Peter Stöger hat bei Sky-Austria über seine Zeit in Köln gesprochen. Dabei hatte der 58-Jährige besonders interessante Details über Innenverteidiger Kevin Wimmer zu erzählen.

von Sebastian Bucco  (buc)

Unter dem ehemaligen Trainer Peter Stöger (58) hatte der 1. FC Köln von 2013 bis 2017 die wohl erfolgreichste Zeit der jüngeren Vereinsgeschichte. Der Österreicher führte die Geißböcke von der 2. Bundesliga in den Europapokal und sorgte für mächtig Euphorie in der Domstadt.

Einer seiner Schlüsselspieler war dabei Landsmann Kevin Wimmer (31), der im Jahr vor Stögers Ankunft im zarten Alter von 19 Jahren ans Geißbockheim wechselte. Doch zum Amtsantritt des Trainers war der Innenverteidiger in einer desolaten Verfassung, das erzählte Stöger am Sonntag (22. September 2024) im österreichischen Sky-Format „Talk und Tore“.

Peter Stöger: „Haben mir gesagt, dass er ein fauler Sack ist“

„Ich weiß nicht, ob ich das jetzt wirklich so sagen darf. Als ich gekommen bin, war er zu dem Zeitpunkt nicht spielberechtigt, weil er in der zweiten Mannschaft eine Rote Karte bekommen hat. Das war das Erste, was ich vom einzigen Österreicher auf den Tisch bekommen habe. Dann haben sie mir gesagt, dass er ein bisschen ein fauler Sack ist. Sie haben mir gesagt, dass er zu Beginn ein bisschen übergewichtig war“, verriet Stöger im Beisein von Wimmer und mit einem Lachen auf den Lippen.

Doch der Ex-FC-Trainer ergänzte schnell: „Ich habe gesagt, dass mich das nicht interessiert. Ich kannte ihn aus Österreich und wusste, was er drauf hat. Ich habe gewusst, dass er ein prägender Spieler in der Mannschaft wird und hinten raus hat er auch eine überragende Technik.“

Nach nur neun Einsätzen unter Vorgänger Holger Stanislawski (54) – von denen der FC nur zwei Spiele gewinnen konnte – entwickelte sich der Abwehrspieler unter seinem neuen Trainer zum absoluten Leistungsträger in der zentralen Defensive. Nach einer starken Debüt-Saison in der Bundesliga wechselte der Österreicher deswegen auch für rund sechs Millionen Euro zu Tottenham in die Premier League.

Kevin Wimmer: „Ich war sicherlich nicht in der körperlichen Verfassung“

Mittlerweile kickt der 31-Jährige bei Slovan Bratislava in der slowakischen Liga – spielt mit dem Rekordmeister in dieser Saison sogar Champions League. Dort erzielte der Ex-FC-Profi in der vergangenen Woche auch sein erstes Tor in einem europäischen Wettbewerb.

In seiner ersten Saison bei seinem neuen Klub konnte der Innenverteidiger zudem die Meisterschaft eintüten. Trotzdem bleibt der Gewinn der 2. Bundesliga für Wimmer an erster Stelle: „Damals in Köln, das war schon etwas ganz Besonderes. Nach meinem ersten Jahr beim FC war ich in einer sehr schwierigen Phase. Ich war frustriert und hatte eine Verletzung. Ich war dann sicherlich auch nicht in der körperlichen Verfassung, in der ich später unterm Peter war. Der Meistertitel damals: 50.000 Fans bei jedem Spiel und danach Autokorso in der vollen Stadt und das nur, weil wir das geschafft haben“, sagte Wimmer.

„Das waren sehr besondere Momente. Bei Slovan war das natürlich auch mein Ziel, als ich den Wechsel vollzogen habe. Es war keine einfache Saison, aber am Ende haben wir die Meisterschaft souverän gewonnen. Das war auch etwas ganz Besonderes, aber für den Verein war es nicht so speziell, wie damals beim FC“, ergänzte Wimmer im Sky-Studio.

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In der aktuellen Spielzeit grüßt Slovan mit sechs Siegen aus den ersten sieben Spielen von der Tabellenspitze. In der Champions League trifft Wimmer mit den Slowaken in den kommenden Wochen unter anderem noch auf Manchester City und den FC Bayern München.

Trotz dieser Highlight-Spiele denkt der 31-Jährige öfter an seine Zeit in der Domstadt und Peter Stöger: „Wenn man die Menschen und den Verein in Köln kennt, wie sehr alle den FC leben, sowas vergisst man nie mehr. Ich erinnere mich da sehr gerne dran zurück.“