Der einstige Serienmeister Olympique Lyon steht laut einem Bericht der Sportzeitung „L'Équipe“ vor dem Zwangsabstieg in die zweite französische Liga.

Wegen immenser Schulden von rund einer halben Milliarde Euro habe Frankreichs Fußball-Finanzaufsicht den Verein zur nächsten Saison auf Bewährung in die Ligue 2 strafversetzt, hieß es.

Lyon-Eigentümer war zuletzt optimistisch

Dies bedeute, dass der Absturz in die Zweitklassigkeit nur noch dann verhindert werden kann, wenn bis Saisonende die Finanzen einigermaßen in Ordnung gebracht werden. Daneben wurde dem Verein von der zuständigen Behörde DNCG ein Transferverbot in diesem Winter auferlegt.

Am Freitag hatte der amerikanische Club-Eigner John Textor (59) bei einer Anhörung noch um Milde gebeten und sich nach dem Termin optimistisch gezeigt.

Er mache sich „überhaupt keine Sorgen“. Er sei „zuversichtlich, was unsere Zahlen angeht“, betonte er. Der Klub teilte mit: „Wir werden in den kommenden Monaten mehrere hundert Millionen Euro einsammeln.“

Der Unternehmer, der „OL“ 2023 von Jean-Michel Aulas (75) gekauft hatte, versicherte, dass das Liga-Gremium sich das „vollständige Bild“ der Muttergesellschaft Eagle Football Holdings angesehen habe, zu der auch die Vereine Botafogo in Brasilien und Molenbeek in Belgien gehören. Am Abend aber folgte dann – wie „L'Équipe“ berichtete – die drakonische Strafe.

„OL“ ist schon seit längerer Zeit in finanziellen Problemen. Bereits im vorigen Jahr hatte dem Verein, der von 2002 bis 2008 siebenmal nacheinander französischer Meister geworden war, der Zwangsabstieg gedroht – damals konnte Lyon dies aber noch abwenden.

Das Team von Trainer Pierre Sagé (45) schloss die Saison auf Platz sechs ab und qualifizierte sich für die Europa League. In der traf Olympique mit dem ehemaligen FC-Bayern-Profi Corentin Tolisso (30) zuletzt auf die TSG 1899 Hoffenheim (2:2). (dpa/sid)