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Homosexualität im SportDFB-Star Popp verurteilt Tabuisierung: „Eine Lüge leben“

Fußball-Nationalspielerin Alexandra Popp hat in einem Interview über das Thema Homosexualität im Sport gesprochen. Von ihren männlichen Kollegen wünscht sie sich einen anderen Umgang mit dem Thema.

Für viele Menschen ist es das Normalste der Welt, in so mancher Branche allerdings noch ein absolutes Tabu-Thema: Alexandra Popp (33) eine der bekanntesten deutschen Fußballerinnen hat sich bereits vor zwei Jahren offen und klar zum Thema Homosexualität im Sport geäußert.

Die DFB-Kapitänin, die am 28. Oktober 2024 ihren letzten Auftritt in der Frauenfußball-Nationalmannschaft haben wird, kritisierte im Jahr 2022 in einem Podcast beim Sportradio Deutschland auch den Umgang des Männer-Sports mit gleichgeschlechtiger Liebe.

Alexandra Popp spricht über Homosexualität im Sport

Vor allem in den international dominierenden Sportarten – Fußball, Basketball, Handball, American Football oder Eishockey – gibt es bis heute wenige offen schwule Sportler. Popp kann das nicht nachvollziehen.

Die Nationalspielerin erklärte im Interview: „Homosexualität ist im Sport ein Tabu-Thema, bei dem ich mir denke: Warum? Was hat Sexualität mit Sport selbst zu tun? Nichts, einfach nichts!“ Popp stellte viel mehr klar: „Es geht um den Sport, es geht um die Leistung und den Erfolg, den alle anstreben.“

Für Alexandra Popp sei die sexuelle Orientierung daher völlig zweitrangig. „Für mich spielt das keine Rolle – und das sollte für jeden so sein.“

Popp selbst lebte lange mit ihrem Partner Patrick zusammen in Wolfsburg. Über elf Jahre waren Patrick und Popp ein Paar. 2021 folgte die Hochzeit, doch während der Frauen WM 2023 wurde bekannt, dass sich beide getrennt hatten.

Nur wenige Männer im Fußball stehen zu ihrer Homosexualität

Während sich im Männer-Fußball weiter nur sehr wenige prominente Akteure offen zu ihrer Homosexualität bekannt haben – beispielsweise Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger (42) und Stuttgarts Vorstandsboss Alexander Wehrle (49) – gehen Fußballerinnen laut Popp gänzlich anders mit dem Thema um. „Der Frauenfußball ist unfassbar tolerant. So soll es auch sein. Bei uns spielt es keine Rolle, ob Partner oder Partnerin. Bei uns ist es normal“, sagte sie.

Popp weiter: „Mit Sicherheit gibt es im Männerfußball auch schwule Fußballer. Aber da ist es ein wahnsinniges Tabu-Thema. Das finde ich unglaublich schade.“

Denn die Nationalspielerin sieht eine große Chance: „Ich glaube, dass dieser Sportler oder Fußballer noch mehr Prozente aus sich herausholen könnte, wenn einfach akzeptiert würde, wen er liebt, als wenn er die ganze Zeit eine Lüge lebt. Denn das ist ja auch eine psychische Belastung.“ (kos)