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„Ich sah ihn blutend am Boden“In ARD-Doku: Ex-DFB-Star erinnert an schweren Unfall vor WM

Jonas Hector und Benedikt Höwedes (r.) beim Einlaufen vor dem Spiel gegen Australien.

Jonas Hector und Benedikt Höwedes (r.) beim Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Australien am 25. März 2015.

Vor der WM 2014 war Ex-DFB-Star Benedikt Höwedes in einen tragischen Unfall verwickelt. Der 36-Jährige erinnert sich in einer kürzlich erschienenen ARD-Dokumentation an den Vorfall zurück.

von Felix Rasten  (fr)

Der 27. Mai 2014 war für Benedikt Höwedes (36) einer der schlimmsten Tage in seinem Leben! Der ehemalige Fußball-Profi war kurz vor der Weltmeisterschaft in Brasilien in einen tragischen Autounfall verwickelt – nun erinnert er sich zurück.

Die erste Folge „Die Mission“ aus der kürzlich erschienenen ARD-Doku „Wir Weltmeister. Abenteuer Fußball-WM 2014“ zeigte Höwedes mit Julian Draxler (30) bei einer Marketing-Aktion mit Ex-Formel-1-Pilot Nico Rosberg (38) und Rennfahrer Pascal Wehrlein (29). Die Aktion lief unter dem Titel „Mit Vollgas zur WM“ und war eine Kooperation mit dem damaligen DFB-Sponsor Mercedes.

Ex-DFB-Profi Benedikt Höwedes: „Dann bist du mausetot“

Rosberg und Draxler fuhren gemeinsam in einem Rennwagen auf einer abgesperrten Strecke voraus, Wehrlein folgte mit Höwedes als Beifahrer. Beide waren in einem 600 PS-starken Rennwagen unterwegs und fuhren durch die Alpen in Südtirol.

Der ehemalige Verteidiger erklärte: „Wir haben nur das vordere Auto gesehen. Vor der Absperrung standen zwei Leute, die offensichtlich Handzeichen gegeben haben. Entweder ‚Halt mal an für ein Autogramm‘. Oder irgendwas ist. Rosberg konnte es auf jeden Fall nicht einschätzen. Er machte eine Vollbremsung. Und Wehrlein musste in kürzester Zeit reagieren.“

Allerdings konnte der damals 19-jährige Rennfahrer das Unglück nicht mehr verhindern: „Es gab zwei Optionen. Entweder du fliegst hier runter und dann bist du mausetot, oder du knallst hinten aufs Auto. Das wäre auch nicht gut ausgegangen für alle Beteiligten“, betonte Höwedes rückblickend am Unfallort mit dem ARD-Team. Wehrlein entschied sich für eine andere Lösung: Er zog links an Rosberg vorbei, fuhr auf eine naheliegende Hauseinfahrt.

Dort erwischte er einen Streckenposten und einen Urlauber aus Thüringen. Letzterer wurde schwer verletzt und ist bis heute pflegebedürftig. Höwedes erinnert sich: „Den einen haben wir ein bisschen am Rücken erwischt und der andere schlug direkt vor meiner Nase in die Windschutzscheibe ein. Das war traumatisch. Ich weiß noch, wie ich einfach die Tür aufgerissen habe und rausgetaumelt bin.“

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Weiter führte er aus: „Alle waren am Schreien, aber ich konnte überhaupt nicht reagieren. Ich war wie gelähmt. Ich sah den Mann blutend am Boden, war absolut nicht in der Lage für Erste Hilfe, geschweige denn einen Notruf abzusetzen.“

Die Polizei leitete damals Ermittlungen ein, die jedoch ohne rechtliche Folgen blieben. Mercedes einigte sich außergerichtlich mit der Familie des Opfers.

Höwedes belastet der Unfall bis heute: „Ich hatte immer wieder diesen Moment vor Augen, wie der Mann in meine Windschutzscheibe einschlägt. Ich habe immer noch daran zu knabbern. Zum Beispiel, weil ich immer noch Problem habe, als Beifahrer im Auto zu sitzen.“

Es sei eine absolute Katastrophe gewesen, auch wenn er nicht am Steuer saß. Er fühle sich mitverantwortlich „für ein anderes Leben, das da gerade offensichtlich nicht normal weiterleben kann.“

Einige Wochen nach dem schweren Unglück stemmte Höwedes mit der deutschen Nationalmannschaft dann den WM-Pokal in die Höhe. Doch die Erinnerung an diesen glorreichen Triumph wird für den ehemaligen Schalker wohl immer in Verbindung mit dem Autounfall stehen.