Für Bayer Leverkusen geht ein beeindruckendes Jahr 2023 zu Ende. Die Devise für das Spiel gegen Bochum: „Noch mal Vollgas geben!“
Alonso, der Meister-GrinchBayer-Coach will den Bayern die Schale klauen
Hohoho, in der BayArena geht ein grünes Wesen umher, das den Dauer-Feier-Bayern die Schale klauen will: Gestatten, Xabi Alonso (42), der Meister-Grinch.
Der Spanier verwandelte eine verunsicherte Truppe, die in der Vorsaison unter Vorgänger Gerardo Seoane (45) sogar in Abstiegsgefahr geraten war, zum souveränen Spitzenreiter und ernsthaften Titelaspiranten. Mit dem spanischen Magier an der Seitenlinie träumen auch die unter dem Vizekusen-Etikett leidenden Fans vom ersten Meistertitel der Klubgeschichte.
Alonso über Weihnachtstitel: „Dafür gibt es keine Trophäe“
Weihnachtsmeister sind sie schon, seine fabelhaften Bayer-Boys. Ungeschlagen noch dazu, und das seit 24 Pflichtspielen inklusive Einzug ins Pokal-Viertelfinale. „Die letzte Saison war schwieriger, die Entwicklung der Mannschaft war sehr gut“, lobt Alonso denn auch. Doch der Perfektionist, der in seiner schillernden Karriere bei Real Madrid, FC Liverpool und den Bayern einen Haufen Pokale angesammelt hat, weiß, dass der Weihnachtstitel nichts für den Briefkopf ist: „Dafür gibt es keine Trophäe.“
Deshalb treibt er seine Formel-1-Fußballer um Florian Wirtz (20) und Victor Boniface (22) für das Jahresfinale gegen den VfL Bochum am Mittwoch (20. Dezember, 20.30 Uhr, Sky) noch einmal im Stile seines gleichaltrigen Namensvetters Fernando Alonso (42) an: „Wir haben eine positive Energie, wollen nicht stoppen, sondern noch mal Vollgas geben. Wir wollen das Jahr mit einem Sieg gegen Bochum beenden, danach können wir die Leistung analysieren.“
Auch im Studium der Erfolgsdaten findet der Perfektionist noch ab und zu einen Fehler wie nach dem 5:1 in der Europa League gegen Molde, als ihn das Gegentor störte: „Ja, ja, ja, ja, natürlich. 5:0 wäre mir lieber gewesen.“ Und nach dem 3:0 gegen Eintracht Frankfurt drei Tage später hätte er sich mehr Tore gewünscht: „Wir wollen immer mehr.“
Der Meister-Grinch Alonso kann nicht genug Geschenke von seinen Spielern bekommen, das bestätigt sein neuer Teamleader Granit Xhaka (31): „Er ist einfach hungrig auf Erfolg und Perfektion.“ Der Schweizer ist neben Boniface, Alejandro Grimaldo (28) und Jonas Hofmann (31) eins der zum ganz großen Erfolg fehlenden Mosaike im auch schon in den Vorjahren hochkarätig besetzten Bayer-Ensemble.
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Die Werkself war unter Alonsos hochdekorierten Vorgängern wie Roger Schmidt (56), Peter Bosz (60) und eben Seoane nach starken Vorrunden regelmäßig abgeschmiert.
Tuchel lobt Alonso: „Sehr viel gelernt“
Der Spanier gibt seiner Elf das Rüstzeug, um auch nach dem Jahreswechsel erfolgreich zu sein. „Unsere Stärke ist das einfache Spiel“, sagt Xhaka. „Viel Bewegung ohne Ball, hohes Pressing, dem Gegner fast keinen Raum zum Atmen lassen.“ Auch Hofmann lobt seinen Coach vor allem für „viele einfache, aber effektive Dinge. Und das ist das, was im Fußball zählt.“
Es gehe „um die kleinen Details, die aus einem guten Mittelfeldspieler einen Top-Mittelfeldspieler machen“, sagt Xhaka und schwärmt: „Es ist unglaublich bereichernd, einen solchen Trainer zu haben.“
Vor dessen Arbeit zieht auch Bayern-Rivale Thomas Tuchel (50) den Hut. Er selbst habe „sehr viel gelernt, weil ich Xabi Alonso beim Fußballspielen zugeschaut habe.“
Und Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß (71) ahnt, dass ihm nach elf Titeln in Folge nun sein Ex-Spieler tatsächlich die Schale klauen könnte: „Speziell mit Bayer Leverkusen haben wir einen Gegner erwischt, der sehr ernst zu nehmen ist.“ Dank Meister-Grinch Alonso.