„Muss was Gravierendes passiert sein“Alonso setzte Wirtz auf die Bank – jetzt ist der Grund bekannt

Was ist denn da los? Florian Wirtz saß beim Spiel von Leverkusen in Dortmund zunächst nur auf der Bank. Verletzt war er nicht ...

von Antje Rehse  (are)

Topspiel-Kracher in Dortmund – mit einer Riesen-Überraschung in der Startelf von Bayer Leverkusen. Trainer Xabi Alonso ließ Florian Wirtz beim 3:2-Sieg gegen den BVB zunächst auf der Bank.

Was steckt dahinter, ist der Nationalspieler vielleicht angeschlagen? Nein! Offenbar handelte es sich dabei um eine disziplinarische Maßnahme.

Xabi Alonso über Wirtz: „Unerwartet“

Alonso wollte sich vor dem Spiel nicht in die Karten schauen lassen. „Wir hatten heute Morgen ein kleines Problem, das war unerwartet. Aber er ist dabei, um in der zweiten Halbzeit zu spielen, also kein Problem“, sagte der Spanier bei Sat.1 vor dem Spiel.

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Bei Matthias Opdenhövel ging das Rätselraten danach weiter. „Also so richtig viel schlauer bin ich nach diesem Interview nicht“, sagte der Moderator, der bei seinem Experten Lars Stindl nachfragte: „Hast du noch was Disziplinarisches rausgehört?“

Der langjährige Bundesliga-Profi sagte, dass es schwierig sei, das zu beurteilen. „Auf jeden Fall muss etwas Gravierendes passiert sein, dass man Florian Wirtz nicht in die Startelf stellt.“

Bayer Leverkusens Sportboss Simon Rolfes ging ebenfalls nichts ins Detail. „Xabi hat's ja gesagt: Kleines Thema, ein internes. Von daher ist es kein Riesending, aber Xabi hat so entschieden.“ Auf Nachfrage von Sat.1-Reporterin Andrea Kaiser betonte er, dass die Maßnahme nichts mit einem möglichen Wechsel zu hat: „Nein, das auf keinen Fall.“

Granit Xhaka sagte nach der Begegnung lediglich, dass die Mannschaft erst in der Kabine erfahren habe, dass Wirtz nicht von Anfang an spielt. „Nur zur Info: Das war nichts Großes“, versuchte der Schweizer zu beschwichtigen. „Ob es was mit Disziplin zu tun hat? Disziplin ist ein großes Wort.“

Kommentator Wolff Fuss mutmaßte: „Klingt ein bisschen nach zu spät gekommen heute Morgen.“ Das sei allerdings reine Spekulation, wie er betonte. Allerdings lag Fuss damit goldrichtig, wie sich später herausstellte. Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel brachte Alonso dann nämlich doch Licht ins Dunkel.

Wirtz stand wegen gesperrter Brücke im Stau

Wirtz und Teamkollege Exequiel Palacios waren beide zu spät zur Abfahrt gekommen. Der Grund: die wegen Eiszapfen gesperrte Rheinbrücke auf der A1 zwischen Köln und Leverkusen. „Diese Brücke in Köln, die immer Probleme macht“, erklärte der Spanier auf Englisch. Wirtz und Palacios reisten schließlich auf eigene Faust nach Dortmund, verpassten auch die Teamsitzung. Der Trainer fühlte sich „unwohl“, er wollte für seine „Ruhe“ keine Spieler aufbieten, die er nicht zuvor exakt taktisch eingewiesen hatte.

Bayer Leverkusen ließ sich von der Unruhe um seinen Star zu Beginn überhaupt nicht beeindrucken – im Gegenteil. Nach 25 Sekunden brachte Nathan Tella die Werkself in Führung. Patrik Schick (8.) erhöhte früh auf 2:0 für die Gäste, ehe Jamie Gittens (12.) der Anschlusstreffer gelang. Doch in der 19. Minute schockte Schick die Gastgeber mit seinem zweiten Treffer erneut.

Alonso hielt Wort und brachte Wirtz in der 63. Minute für Doppelpacker Schick. Das Torfestival der ersten Hälfte wiederholte sich allerdings nach der Pause nicht. Als die Begegnung schon entschieden schien, bekam der BVB nach Foul von Edmond Tapsoba an Julien Duranville einen Strafstoß, den Serhou Guirassy (79.) zum 2:3 verwandelte.

Und so wurde es in der Schlussphase nochmal spannend. Doch es blieb beim Sieg der Werkself gegen von einer Grippewelle gebeutelte Dortmunder. Durch den Dreier rückt Leverkusen vorübergehend bis auf einen Punkt an Spitzenreiter Bayern München ran, der am Samstagabend bei Borussia Mönchengladbach gefordert ist.