Xabi Alonso hat die nächste Krönung für sein Meisterwerk bei Bayer Leverkusen verpasst, das Double ist aber weiter drin. Ein früherer Leverkusen-Schreck zeigt sich von Alonsos Verdiensten „schockiert“.
Bayer-Coach übt SelbstkritikLeverkusen-Schreck zeigt sich „schockiert“ von Xabi Alonso
von Béla Csányi (bc)
Die Sahne-Saison von Bayer Leverkusen hat ihren ersten Makel! Auf dem Weg zu einer perfekten Spielzeit mit bis zu drei Titeln und ohne eine einzige Niederlage gab es für die Werkself im Finale der Europa League am Mittwoch (22. Mai 2024) die erste große Enttäuschung.
Mit 0:3 unterlag der Bundesliga-Vertreter gegen Atalanta Bergamo. Die in dieser Saison so oft dominanten Leverkusener fanden zu keiner Zeit in ihr Spiel – da konnte diesmal auch Trainer Xabi Alonso (42) nicht mehr von außen eingreifen. Sein Verdienst an einer historischen Saison bleibt ungeachtet dessen aber enorm.
Xabi Alonso nach Final-Niederlage mit Leverkusen selbstkritisch
51 Spiele lang blieben Alonso und seine Spieler in Pflichtspielen ungeschlagen, als erste Mannschaft überhaupt marschierte Leverkusen unbesiegt zur Deutschen Meisterschaft. Mit dem anstehenden Finale im DFB-Pokal gegen den 1. FC Kaiserslautern ist das nationale Double weiter zum Greifen nahe.
Entsprechend reißen die Lobeshymnen auf Alonso nicht ab. Egal ob Mitstreiter innerhalb des Klubs, (inter)nationale Experten oder ehemalige Wegbegleiter: Sie alle staunen über Alonso und sein buchstäbliches Meisterwerk in Leverkusen.
In diese Richtung äußerte sich auch ein früherer Klub-Kollege, der unter dem Bayer-Kreuz als Leverkusen-Schreck gefürchtet ist. Der Spanier Luis García (45) spielte mit Alonso beim FC Liverpool, ballerte die Werkself 2005 mit drei Toren im Achtelfinale aus der Champions League. Jetzt blickt der frühere Nationalspieler voller Begeisterung in die Bundesliga.
„Natürlich wussten wir, dass er ein guter Trainer sein würde, er war ja schon einer, als er noch gespielt hat“, betonte er zwar, doch die Realität habe die Erwartungen dann noch einmal deutlich übertroffen: „Es ist einfach verrückt, was er geleistet hat.“
Der Durchmarsch durch drei Wettbewerbe beeindruckte García derart, dass er sogar versicherte: „Wir sind ein bisschen geschockt von dem, was er tut.“ Wenngleich García seinem Landsmann auch komplizierte Phasen voraussagte, erkannte er an: „Er hat seinen Namen zumindest schon mal in der Riege der Top-Trainer platziert, und wir würden es lieben, ihn viele, viele Jahre auf höchstem Niveau zu sehen.“
Genau jenes höchste Niveau hatte Leverkusen beim 0:3 gegen Atalanta am Mittwoch in Dublin gefehlt. Entsprechend urteilte der hochgelobte Trainer selbstkritisch: „Wir waren nicht auf unserem besten Level, auch ich nicht. Wir müssen akzeptieren, dass Atalanta besser war. Und wir müssen daraus lernen.“