Schon lange gab es Gerüchte, nun bestätigt der Entwickler: Die Fußballsimulation FIFA wird künftig anders heißen. EA Sports geht damit einen neuen Weg - und will viele Veränderungen bringen.
Schluss nach 30 JahrenBeliebtes Fußball-Videospiel: EA Sports trennt sich von FIFA
Seit fast 30 Jahren spielen Generationen von Zocker-Fans die populäre Spielreihe „FIFA“. Damit ist es im nächsten Jahr vorbei: Entwickler EA Sports zieht einen Schlussstrich.
Jedes Jahr brachte der Entwickler eine Neuauflage seines Fußball-Simulationsspiels für Konsolen raus. Die Stars, die das Cover zierten, konnten sich glücklich schätzen. Der erste Serienteil „FIFA International Soccer“ erschien 1993. Es war der Start einer absoluten Erfolgsgeschichte. Allein in Deutschland hat sich „FIFA 21“ mehr als zwei Millionen Mal verkauft.
Doch bald kommt es zum Neustart. Das nächste Spiel der Reihe, das im Herbst erscheinen soll, wird zwar noch den Titel „FIFA 23“ tragen. Der Entwickler spricht vom „größten FIFA aller Zeiten“. Vom Sommer 2023 an jedoch wird EA seinen Digitalkick unter dem Namen „EA Sports FC“ vermarkten. Das „FC“ steht dabei für Football Club.
Die jahrzehntelange Kooperation mit dem Fußballweltverband FIFA wird beendet. Alles, was die bisherigen Spiele ausgemacht habe, sei weiterhin vorhanden, heißt es vom Hersteller. Man arbeite weiter mit offiziellen Lizenzpartnern aus dem Profifußball zusammen – etwa für Ligen, Spieler, Stadien und Fußballvereine.
Aus „FIFA“ wird „EA Sports FC“
Die Rechte an mehr als 30 Ligen und Wettbewerben wie der Bundesliga, der Premier League und der Champions League hat sich EA Sports parallel zur FIFA-Lizenz gesichert. Für die Spielerinnen und Spieler wird es aber dennoch einige Änderungen bedeuten: Sollte es nicht doch noch irgendeinen Deal geben, werden sie in der Software keine Fußball-Weltmeisterschaften nachspielen können.
Die Lizenz des Weltverbands, für die EA Sports laut Medienberichten zuletzt rund 140 Millionen Euro jährlich zahlte, schenkt sich das Unternehmen. Angeblich habe die FIFA mehr als das Doppelte des bisherigen Betrags pro Jahr haben wollen. EA habe sich auch nicht darauf einlassen wollen, dass die FIFA Lizenzen auf ihren Namen auch in Online-Spielen wie „Fortnite“ verkaufen wollte.
EA Sports zahlte jährlich 140 Millionen Euro an die FIFA
Wie der „Spiegel“ berichtet, sind die Verhandlungen nicht nur am Geld gescheitert. „Es ist wichtig, dass wir die Freiheit haben, möglichst beeindruckende Erlebnisse zu erschaffen“, sagt der Markenverantwortliche David Jackson von EA Sports. So könne man aufgrund der Lizenz etwa nicht mit Drittfirmen eigenständige Deals eingehen.
„Wollen wir etwa mit einem ganz bestimmten Sportartikel-Hersteller eine Partnerschaft eingehen, müssen wir mit demjenigen zusammenarbeiten, den die FIFA bevorzugt“, so Jackson. Der offizielle Partner der FIFA in diesem Bereich ist zum Beispiel Adidas. Für die Entscheidung, nicht mehr mit der FIFA zusammenzuarbeiten, gebe es kein Zurück mehr. (msw/dpa)