Bewegendes InterviewMarco Villa über Robert Enke: „Er war immer da“

Marco Villa hier mit Enke-Witwe Teresa.

Roseta/Italien – Sie waren jahrelang Weggefährten und gute Freunde - doch am 10. November 2009 trennten sich die Wege von Robert Enke und Marco Villa. Der frühere Stürmer von Borussia Mönchengladbach gab jetzt ein bewegendes Interview, in dem er sich zu seinem alten Kumpel Enke äußerte.

„Robbie war immer da, wenn man ihn gebraucht hat und ein sehr guter Zuhörer. Man fühlte sich bei ihm einfach gut aufgehoben. Wir haben immer Kontakt gehalten“, so Villa über den früheren Nationaltorwart.

Beide lernten sich bei der Bundeswehr kennen, spielten dann in jungen Jahren gemeinsam bei Gladbach. „Da gibt es einige Anekdoten. Ich war drei Tage mit Robert im Biwak. Das Zelt war klein, sein Kreuz war breit. Dazu kam noch die Ausrüstung. Schön war das nicht“, erzählt der 32-Jährige im Gespräch mit dem sid: „Aber es waren ganz besondere Momente. Da waren wir nicht die Fußball-Profis. Wir waren wir einfach Robert und Marco.“

Der Schock über den Freitod Enkes sitzt bei Villa, der inziwschen in der fünften Liga Italiens kickt, immer nioch tief: „Es ist sehr schwierig, so etwas zu begreifen. Inzwischen habe ich es akzeptiert, weil es Roberts Entscheidung war. Die räumliche Distanz macht es mir vielleicht ein wenig einfacher, das Ganze zu ertragen.“

Er wusste von der Erkrankung seines Freundes, hat mit Enke geredet, ihm zugehört. Am Ende war aber auch Villa machtlos. „Erst wenn der erste Schockzustand vorbei ist, wird einem klar, dass es endgültig ist“, sagt der gebürtige Düsseldorfer: „Wir werden nie wieder Gespräche führen, nicht mehr zusammen in den Urlaub fahren. Robert fehlt.“

Die Erinnerung an Robert Enke wird im Herzen Marco Villas weiterleben: „Robert war ein sehr wichtiger Mensch für mich. Auch jetzt kommen die Gedanken an ihn immer wieder hoch.“