KommentarMeisterschaft ist entschieden – dieser BVB-Transfer macht am Ende den Unterschied

BVB-Trainer Edin Terzić nimmt Karim Adeyemi nach seinem Doppelpack gegen den VfL Wolfsburg in den Arm.

Karim Adeyemi und Trainer Edin Terzić, hier am 7. Mai während des 6:0 gegen den VfL Wolfsburg, stehen kurz vor dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft mit dem BVB.

Borussia Dortmund schiebt sich einen Spieltag vor Saisonende an die Tabellenspitze, vorbei am FC Bayern. Unser Autor hat einen entscheidenden BVB-Transfer als Schlüssel für das Meister-Comeback ausgemacht.

von Maximilian Neumann  (mn)

Das spannendste Meisterschaftsrennen seit mehr als 20 Jahren ist entschieden, da lege ich mich fest! Nach einem Jahrzehnt der Bayern-Dominanz geht Borussia Dortmund als Spitzenreiter in den letzten Bundesliga-Spieltag. Den Ausrutscher des FC Bayern gegen RB Leipzig nutzte der BVB am Sonntag (21. Mai 2023) gegen den FC Augsburg gnadenlos aus.

Die BVB-Stars um Sébastien Haller (28), Julian Brandt (27) & Co. ließen beim 3:0-Auswärtssieg nichts anbrennen und holen die schon verloren geglaubte Meisterschaft so doch noch nach Dortmund. Die Schale lässt sich der heimstarke BVB jetzt nicht mehr nehmen. Dass die Schwarz-Gelben am kommenden Wochenende die Meisterschale in den Dortmunder Himmel recken, ist einem entscheidenden BVB-Transfer zu verdanken.

Der wichtigste Transfer von Borussia Dortmund ist Edin Terzić

Nico Schlotterbeck (23), Niklas Süle (27), Karim Adeyemi (21), Sébastien Haller: Alle Star-Neuzugänge hatten einen großen Anteil am Dortmunder Meister-Comeback. Doch ein anderer BVB-Transfer macht wirklich den Unterschied!

Vor exakt einem Jahr stellte Borussia Dortmund Edin Terzić (41) als seinen neuen Cheftrainer vor. Damals meldete sich der gebürtige Sauerländer, der bereits seit 2010 im Verein tätig ist und 2020 als Interimstrainer mit dem BVB den Pokal holte, mit einer emotionalen Botschaft bei allen BVB-Fans. „Lasst uns so laut sein wie noch nie. Dann bin ich mir sicher, dass wir die große Chance haben eines Tages zu feiern wie noch nie.“

Was klingt wie eine platte PR-Floskel wird exakt ein Jahr später tatsächlich wahr. Am vorletzten Spieltag der Fußball-Bundesliga zieht der BVB am strauchelnden Rekordmeister vorbei und setzt sich erneut an die Tabellenspitze. Auch weil das ehemalige Westfalenstadion unter Terzić zur Festung wurde.

Es war Terzić, der aus einem Haufen schwarz-gelber Juwelen eine Mannschaft formte und sie nach einigen Problemen, Leistungsschwankungen und einer mäßigen Hinrunde immer wieder zurück in die Erfolgsspur führte. Dabei meisterte er die Degradierung von BVB-Kapitän Marco Reus (33) aus der Startelf auf die Bank, die Unruhen um die Vertragsverlängerung von Youssoufa Moukoko (18), den Schock rund um den langen Ausfall von Sébastien Haller und den Umgang mit dem besonderen Charakter eines Jude Bellingham (19).

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Während sich der FC Bayern in der Rückrunde mit dem überraschenden Rausschmiss von Trainer Julian Nagelsmann (35) selbst zerfleischte und der neue Star-Trainer Thomas Tuchel (49) nicht den gewünschten schnellen positiven Effekt brachte, spielte sich der BVB mit Terzić in einen Rausch und behielt die Nerven. Was folgte ist die beste BVB-Rückrunde seit dem Dortmunder Double-Sieg 2011/12.

Mit Terzić hat der BVB nicht nur einen Menschenfänger und Fanliebling wie einst Jürgen Klopp (55), sondern auch einen Trainer, der den Verein liebt und lebt. Die Mentalität von Edin Terzić macht am Ende den Unterschied – und entscheidet so die Meisterschaft für den BVB.