Am Montag (3. Juli 2023) machte Borussia Dortmund die Verpflichtung von Mittelfeldspieler Felix Nmecha (22) trotz großer Fan-Kritik perfekt. Der Nationalspieler wechselt für etwa 30 Millionen Euro vom VfL Wolfsburg in den Ruhrpott.

Bereits im Vorfeld der offiziellen Verkündung hatte es viel Unmut über einen Nmecha-Transfer gegeben. Auch nach der Verkündung hagelte es Kritik aus der Fan-Szene. Hintergrund sind zwei Instagram-Posts von Nmecha, die als transphob eingeordnet werden können.

BVB: Nmecha-Transfer lässt Fans am Wertekodex zweifeln

Trotz vereinzelter optimistischer Stimmen beschwerte sich bei Twitter der Großteil der BVB-Fans über den Transfer. Neben sportlicher Kritik an der Qualität Nmechas und Zweifeln an der Ablösesumme machte sich vor allem Enttäuschung über die Integrität des Vereins breit.

Denn Borussia Dortmund schreibt im eigens auferlegten Wertekodex, der als Leitbild und Grundlage für das Handeln aller Mitglieder dienen soll, sich „für eine Gesellschaft ohne Rassismus, Antisemitismus, LSBTI+-Feindlichkeit, Sexismus, Gewalt und Diskriminierung“ einzusetzen. Das sieht ein Teil der BVB-Fans offenbar nicht mehr gegeben.

Lies hier einige der Twitter-Kommentare zum Nmecha-Transfer:

1. „Was eine Enttäuschung und ein Schlag ins Gesicht für alle queeren Fans des BVB. Das tut weh.“
2. „Euer eigenes Leitbild mit Füßen getreten und offenbart, dass ihr Toleranz und Offenheit zu keinem Zeitpunkt ernst gemeint habt.“
3. „Schenkt Euch dieses Jahr das Regenbogentrikot, wenn ihr es nicht ernst meint.“
4. „Dortmund legt wohl keinen Wert mehr auf Werte und Toleranz.“
5. „Dieser Transfer wird uns auf so vielen Ebenen noch um die Ohren fliegen.“
6. „Mitgliedschaft ist gekündigt.“
7. „Gebt dem Jungen mal eine Chance.“
8. „Willkommen Felix. Du sollst, wie jeder andere Neuzugang, eine faire Chance erhalten, dich zu beweisen.“
9. „Endlich offiziell und auch ein sehr starker Transfer. Herzlich willkommen beim geilsten Klub der Welt, Nmecha.“

Nmecha selbst bat die Fans im Zuge der Bekanntgabe seines Wechsels um die Chance, „mich kennenzulernen“ und zu sehen, „dass ich hoffentlich ein toller Mensch bin“. Bei der Kritik an seinen Posts seien einige Dinge aus dem Zusammenhang gerissen worden, so Nmecha: „Ich bin natürlich Christ, aber ich liebe alle Menschen und diskriminiere auch nicht.“

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In einem Gespräch mit Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Präsident Reinhold Lunow konnte Nmecha Zweifel an seinem Gedankengut ausräumen.

Neben einem gemeinsamen Statement über die Vereinsmedien beteuerte Lunow auf Twitter: „Im direkten Gespräch, das ich zusammen mit Aki Watzke mit ihm geführt habe, hat er mir glaubwürdig versichert, dass er die Werte unseres Grundwertekodex teilt und danach handeln wird. Felix Nmecha wird sich angesichts der Kritik im Vorfeld des Transfers bei vielen Schwarzgelben noch Vertrauen erarbeiten müssen. Mein Vertrauen hat er.“ (sto)