Sensations-Transfer im Sommer?Dortmund will Bellingham – so stehen die Chancen des BVB

Jobe Bellingham im Trikot der englischen U21-Nationalmannschaft

Jobe Bellingham im Trikot der englischen U21-Nationalmannschaft am 21. März 2025 gegen Frankreich.

Von 2020 bis 2023 spielte Jude Bellingham für Borussia Dortmund und reifte in der Bundesliga zum Weltstar, wechselte dann zu Real Madrid. Jetzt arbeitet der BVB wieder an einem Bellingham-Transfer.

von Denis Canalp  (can)

Jude Bellingham hat wohl nur gute Erinnerungen an seine Zeit bei Borussia Dortmund. 

Der englische Nationalspieler wechselte im Sommer 2020 von seinem Jugendklub Birmingham City im zarten Alter von nur 17 Jahren zum BVB in die Bundesliga. Dass der Mittelfeldspieler damals schon als ein riesiges Talent galt, zeigte nicht zuletzt die gezahlte Ablösesumme. Satte 30 Millionen Euro überwiesen die Schwarz-Gelben für die Dienste des damaligen Teenagers auf die Insel.

Borussia Dortmund träumt von Bellingham 2.0

Der BVB wird diese Investitionssumme allerdings im Nachhinein ganz sicher nicht bereuen. 132 Einsätze, 24 Tore und 25 Vorlagen später verließ der englische Nationalspieler als Weltstar Dortmund, Deutschland und die Bundesliga, um sich für 113 Millionen Euro Real Madrid anzuschließen.

Und auch bei den Königlichen schlug Bellingham auf Anhieb ein, spielt seit seinem Wechsel in die spanische Hauptstadt auch im Estadio Santiago Bernabéu eine Hauptrolle. Bellinghams Vertrag bei Real läuft noch bis 2029, ein vorzeitiger Abschied aus Madrid steht überhaupt nicht zur Diskussion.

Dennoch bleibt der Name Bellingham seit dem Abschied aus Dortmund im Sommer 2023 ein Dauer-Thema beim BVB – und auch eine Spekulation für einen kommenden Sommer-Transfer. Allerdings wird nicht der seit neuestem wieder frisch verliebte Jude Bellingham (21) gehandelt, sondern dessen jüngerer Bruder Jobe Bellingham (19).

Der „kleine Bellingham“, mit 1,91 Meter fünf Zentimeter größer als Jude, kickt seit vergangenen Sommer für den AFC Sunderland in der englischen Championship, der zweiten Liga Englands. Er verließ seinen Stammklub Birmingham City allerdings für vergleichbar kleines Geld: 1,75 Millionen Euro kostete das Schnäppchen gerade einmal. In 34 Spielen kommt der zentrale Mittelfeldspieler, der im September 19 Jahre alt wurde, auf vier Tore und drei Vorlagen. 

Jobe Bellingham mit Mutter Denise Bellingham im BVB-Trikot.

Jobe Bellingham mit Mutter Denise Bellingham am 27. Mai 2023 im BVB-Trikot in Dortmund auf dem Rasen.

Kein Wunder, dass Bellingham bei unzähligen Top-Klubs aus ganz Europa auf dem Wunschzettel steht. Auch beim BVB. Dort träumt man davon, dass Jobe, der bei der Verabschiedung seines Bruders in Dortmund damals auch schon das BVB-Trikot unter Jacke trug, eine ähnliche Entwicklung nehmen wird wie Jude. 

Und genau diese Entwicklung als Blaupause für die eigene Karriere nimmt – und sich am Ende für die Fußstapfen des älteren Bruders und ein Engagement beim BVB entscheidet. Sunderland ruft wohl eine Ablöse im Bereich von 25 Millionen Euro für den aktuellen englischen U21-Nationalspieler auf. Das berichten die „Ruhrnachrichten“.

Allerdings, so die Zeitung, rechnen sich die BVB-Bosse derzeit nur Außenseiterchancen im Werben um Bellingham ein. Der Grund: Die englischen Top-Klubs FC Chelsea, Manchester United, FC Arsenal und auch der FC Liverpool sollen ebenfalls großes Interesse an Bellingham haben, dem auf dem Platz eine ähnliche Robustheit und vergleichbare strategische Fähigkeiten wie seinem älteren Bruder nachgesagt werden.

Was noch gegen Dortmund spricht: Der Erwartungsdruck könnte wegen Vergleichen mit seinem Bruder zu hoch sein. Was jedoch für Dortmund spricht, ist der dortige Umgang mit hoffnungsvollen Talenten.

Neben Jude Bellingham schafften einige Youngster wie Jadon Sancho (24) und Erling Haaland (24) in den vergangenen Jahren bei den Schwarz-Gelben den internationalen Durchbruch und benutzten den BVB als Sprungbrett. Auch die Entwicklung von Jamie Gittens (20) wird Bellingham aufmerksam verfolgt haben.

Ein weiteres Pro-Argument für den BVB: Der Sprung aus Sunderland zu einem englischen Top-Klub könnte noch zu groß sein. Das sehen auch einige Experten auf der Insel so. Auch Bellingham und seine Berater? Chancenlos dürfte der BVB im Werben um Bellingham jedenfalls nicht sein. Es wäre dennoch mindestens ein kleiner Sensations-Transfer.