Dämlich-Pleite in BolognaBVB-Boss vermeidet Bekenntnis: War es das jetzt für Sahin? „Eine Frage der Zeit“

Borussia Dortmund verliert weiter, in Bologna gab es in der Champions League eine 1:2-Pleite. War es das jetzt für Trainer Nuri Sahin?

von Tobias Schrader  (tsc)

Der Abwärtsstrudel geht weiter! Borussia Dortmund hat auch in der Champions League beim FC Bologna verloren. Die vierte Pflichtspielpleite in Folge, sogar das Weiterkommen in der Königsklasse könnte noch in Gefahr geraten. War es das jetzt für Trainer Nuri Sahin (36)?

In der Liga gab es im Jahr 2025 drei Niederlagen in Folge, darunter die 2:4-Blamage bei Keller-Kind und Aufsteiger Holstein Kiel (der BVB in der Bundesliga nach 18 Spieltagen nur auf Platz zehn).

Borussia Dortmund verliert in Bologna: Bleibt Sahin Trainer?

Danach bekam Sahin von Sportdirektor Sebastian Kehl (44) zwar eine Job-Garantie, bei Sport-Geschäftsführer Lars Ricken (40) hörte sich das allerdings nicht ganz so klar an. Es wurde berichtet, Sahin habe zwei Spiele Zeit, das Ruder herumzureißen.

Es folgten die Pleiten bei Eintracht Frankfurt (0:2) und nun eben in Bologna. Sahins Trainerstuhl wackelt nicht nur gewaltig, er ist sogar kurz davor komplett zu zerbrechen.

Dabei hatte der Ex-Profi vor der Champions-League-Partie einiges versucht, ließ zunächst seine zuvor von ihm selber angezählten Kapitäne Emre Can (31) und Julian Brandt (28) draußen.

Und in der Region Emilia-Romagna sah es für die Schwarz-Gelben zunächst gut aus, Serhou Guirassy (28) verwandelte in der 15. Minute einen Elfmeter zur 1:0-Führung.

Doch wirklich viel Sicherheit bekamen die BVB-Profis dadurch nicht, wirkten trotzdem weiter verunsichert, gerade in der Defensive. Das wurde dann vor allem in der zweiten Halbzeit in nur 89 Sekunden deutlich.

Zuerst ließ sich die Dortmunder Abwehr von einem langen Pass aus der Bologna-Defensive düpieren, Thijs Dallinga (24) erzielte den Ausgleich (71.).

Und eben nur jene 89 Sekunden später kassierte der Bundesligist ein derartiges Slapstick-Tor, dass die Rubrik „Kacktor des Monats“ um einen Treffer reicher ist. Waldemar Anton (28) und Nico Schlotterbeck (25) bekamen die Bälle im eigenen Strafraum dermaßen unglücklich an die eigenen Beine, dass auch die Rettungstat von Gregor Kobel (27) nicht mehr half, Samuel Illing-Junior (21) jubelte über den 2:1-Siegtreffer (72.).

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Ricken sagte nach der Partie bei Amazon-Prime: „Es ist eine verdiente Niederlage, wir konnten nicht genug dagegen halten. Nuri war sehr mutig mit seiner Aufstellung. Nach dem 1:0 hat man gemerkt, dass trotzdem eine Verunsicherung da ist. Aber in der ersten Halbzeit hatte man schon das Gefühl, dass der Ausgleich nur eine Frage der Zeit war.“

Auf die Trainerfrage angesprochen sagte er: „Ich habe ein sehr vertrauensvolles Verhältnis zu Nuri, er hat meine volle Rückendeckung. Aber meine Aussagen haben weiter Bestand. Ich werde hier aus der Hüfte und aus der Emotion keine Entscheidung mitteilen. Wir fliegen morgen nach Hause und werden dann besprechen, was das beste für Borussia Dortmund ist.“

Sahin selber sagte im Anschluss am Mikrofon: „Verdient oder nicht verdient, am Ende haben wir verloren. Wir haben das Spiel nicht so angenommen wie gewünscht. Es war offensichtlich, wie Bologna angreift, die Tore, die wir kassieren, passen zur Situation. Es ist unglaublich. Wir werden uns zusammensetzen, dann werden wir schauen. Es geht darum, dass dieser Verein wieder zur Ruhe kommt und wieder erfolgreich wird.“

Eine Entscheidung, ob Sahin am kommenden Samstag (25. Januar, 15.30 Uhr) noch Trainer der Schwarz-Gelben ist, soll es in den kommenden Tagen geben.