Champions LeagueNur ein Punkt zu Hause: Für den BVB wird es jetzt ganz schwer

BVB-Profi Mats Hummels (l.) grätscht gegen Milans Rafael Leao.

BVB-Profi Mats Hummels (l.) und Milans Rafael Leao im Duell am 4. Oktober 2023.

Dem deutschen Vizemeister Borussia Dortmund droht in der Champions League trotz einer ordentlichen Leistung gegen Milan das schnelle Ende.

Borussia Dortmund muss trotz einer kämpferisch starken Leistung weiter auf den ersten Saisonsieg in der Champions League warten. Die Mannschaft von Trainer Edin Terzic kam gegen den italienischen Fußball-Spitzenklub AC Mailand nicht über ein 0:0 hinaus.

Nach nun zwei Partien in Hammergruppe F, zu der auch noch Paris Saint-Germain und Newcastle United gehören, hat der BVB nur einen Punkt. Im Parallelspiel schossen die Engländer PSG überraschend deutlich mit 4:1 ab. Vor den beiden Duellen mit Newcastle steht der BVB als Tabellenletzter der starken Gruppe F schon mit dem Rücken zur Wand.

BVB wieder ohne Spektakel

Niclas Füllkrug gab bei DAZN zu, dass sich das Unentschieden nicht wie ein gewonnener Punkt anfühle, sondern „schon eher“ wie zwei verlorene. „Wir haben eine gute Leistung gezeigt, ich fand uns sehr überlegen, aber das eine oder andere Mal ein bisschen unclever“, sagte Füllkrug und fügte hinzu: „In dieser Gruppe ist alles möglich, man kann hier lange niemanden abschreiben.“ Dies habe nicht zuletzt das 4:1 von Newcastle gegen Gruppenfavorit Paris St. Germain im Parallelspiel gezeigt.

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Vor 81.365 Fans im stimmungsvollen Dortmunder Stadion spielte der Revierklub engagiert, erarbeitete sich auch Chancen, war vor dem Tor aber zu unpräzise.

Der BVB spielte wie schon in den vergangenen Bundesliga-Partien: ohne großes Spektakel. Aber zumindest überzeugte die Borussia von Beginn an mit Kompaktheit und Aggressivität gegen den Ball. Lediglich in der 37. Minute wurde Milan gefährlich, als Olivier Giroud plötzlich frei vor Dortmunds Torwart Gregor Kobel an den Ball kam - ihn aber über das Tor beförderte.

Ansonsten arbeiteten sich die Gastgeber Stück für Stück in das Duell mit den Italienern. Die Schüsse von Donyell Malen (28.) und Niclas Füllkrug (31.) gingen nur knapp nicht ins Tor, ein Fallrückzieher von Julian Brandt (36.) gerade so drüber. Wenn die Gäste mal gefährlich wurden, dann fast nur über den extrem schnellen Rafael Leão über die linke Außenbahn.

Um den portugiesischen Nationalspieler zu stoppen, setzte Terzic auf die derzeit gewohnte Viererkette um Routinier Mats Hummels. Niklas Süle saß deshalb erneut nur auf der Bank, Kapitän Emre Can durfte dagegen mal wieder von Beginn an spielen. Der 29-Jährige ging im Mittelfeld mit gesunder Härte voran und kassierte schon in der 25. Minute eine fragwürdige Gelbe Karte. Die Aktion stand sinnbildlich für das Dortmunder Spiel.

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Terzics Team ackerte, kämpfte – und setzte offensiv auf die Kreativität von Brandt. Fast alle Angriffe wurden über den Nationalspieler eingeleitet. Nach der enttäuschenden 0:2-Niederlage zum Auftakt gegen Paris Saint-Germain wollte die Borussia diesmal offensiv zulegen. Gegen die tief stehenden Gäste ließen sich aber nicht immer Räume finden. 

Aus dieser kompakten Defensive heraus spielte Milan auf Konter. Neben dem schnellen Leão setzten die Italiener auf einen weiteren Tempodribbler, der in Dortmund bestens bekannt ist: Christian Pulisic, der bis 2019 für den BVB aktiv gewesen war. In der 54. Minute hatte der US-Amerikaner dann plötzlich die große Chance zur Führung, scheiterte aus wenigen Metern aber an Kobel.

BVB mit Glück in der Schlussphase

Solche Räume boten sich den Gästen, weil der BVB nun unbedingt die Führung wollte. Terzic setzte auf Sieg und brachte die schnellen Offensivspieler Karim Adeyemi (64.) und Jamie Bynoe-Gittens (72.). Unermüdlich trieb der BVB-Coach seine Spieler an der Seitenlinie an, doch den Dortmundern fehlte im Abschluss über weite Strecken der Partie die Präzision. Und am Ende hatten die Gastgeber auch noch Glück.

Erst scheiterte Mailands Stürmer Samuel Chukwueze (86.) am erneut stark reagierenden Kobel, der Nachschuss von Tijjani Reijnders ging nur knapp vorbei. Aber auch Dortmund kam in einem nun immer offener werdenden Spiel zu weiteren Chancen - nutzte sie aber wie schon vorher nicht. (dpa/sid)