Vor dem Champions-League-Spiel gegen den FC Kopenhagen kündigt der BVB eine Startelf-Rotation an, um den Stammkräften eine Pause zu geben. Marco Reus soll am Wochenende wieder zurückerwartet werden.
Champions LeagueTop-Stars fehlen: BVB kündigt Rotation an – so ist der Stand bei Marco Reus
Selbst ein Marathon-Mann wie Jude Bellingham (19) geht irgendwann auf dem Zahnfleisch. „Ich werde ein paar Tage auf der Massagebank verbringen“, hat der englische Hyper-Antreiber von Borussia Dortmund schon vor einer Woche gesagt – danach wurde der Dauerbrenner auch noch zum Matchwinner eines sehr intensiven Ligaspiels bei Eintracht Frankfurt (2:1).
Nun aber ist im ständigen Drei-Tages-Rhythmus vor der WM endlich die Zeit der Rotation gekommen: Im sportlich bedeutungslosen Gruppenfinale der Champions League beim FC Kopenhagen am Mittwoch (2. November 2022/21.00 Uhr) werden einige BVB-Stars jene Pause bekommen, die sie sich im Hamsterrad selbst hart erkämpft haben.
Champions League: Borussia Dortmund schon sicher im Achtelfinale
„Wir haben uns in die glückliche Situation gebracht, dass wir gegen Kopenhagen nicht den Druck haben, das Spiel unbedingt erfolgreich gestalten zu müssen“, sagte Sportdirektor Sebastian Kehl (42) den Zeitungen der Funke Mediengruppe vor dem Abflug aus der Dortmunder Sonne. Bei aller Ernsthaftigkeit werde es „die Gelegenheit sein, im Hinblick auf die nächsten Spiele kleine Veränderungen vorzunehmen“.
Julian Brandt (26) oder Youssoufa Moukoko (17) werden wohl auch aus der Startelf rutschen. Kapitän Marco Reus (33/ Sprunggelenksverletzung) ging wie die Außenspieler Tom Rothe (18) und Marius Wolf (27) erst gar nicht mit an Bord, ein Reus-Comeback in diesem Spiel wäre angesichts der kommenden Aufgaben auch sinnlos gewesen.
„Er ist nicht dabei, aber er wird nicht mehr so lange weg sein“, sagte Kehl. Vor der WM in Katar (ab 20. November) kann sich Reus somit nur noch in den folgenden Bundesligaspielen gegen den VfL Bochum und beim VfL Wolfsburg bei Bundestrainer Hansi Flick (57) aufdrängen. Schon vor dem letzten Ligaspiel des Jahres bei Borussia Mönchengladbach (11. November) nominiert Flick seinen WM-Kader.
Sebastian Kehls Mahnung zu Professionalität im Kampf um 2,8 Millionen Euro Siegprämie fällt dann auch nicht allzu streng aus: „Es ist Champions League, es ist sowohl sportlich als auch wirtschaftlich wichtig, dieses Spiel mit aller Konsequenz und Konzentration anzugehen."
Borussia Dortmund: Organisierte Fanszene nicht in Kopenhagen
Dies, fuhr der Sportdirektor fort, „sind wir uns selbst und auch den mitreisenden Fans schuldig“. Doch die organisierte Fanszene wird gar nicht dabeisein, sie spart sich die Reise zur berühmten Kleinen Meerjungfrau an der Uferpromenade und den Besuch der bunten Freistadt Christiania – aus Protest gegen Maßnahmen des Vereins nach Ausschreitungen im Hinspiel.
„Niemand hat den BVB dazu verpflichtet, Karten ausschließlich an Vereinsmitglieder zu verkaufen. Somit wird ohne Not und in vorauseilendem Gehorsam zahlreichen Borussen die Möglichkeit genommen, die Mannschaft in Dänemark zu unterstützen“, teilten die Ultras von „The Unity“ und den „Desperados“ mit.
Der BVB wird seine Gruppe unabhängig vom Spielausgang als Zweiter hinter Manchester City beenden. Der FC Kopenhagen steht bereits als Gruppenletzter fest, er wird aus dem Europapokal ausscheiden. Letztes Ziel ist, nicht die vierte Mannschaft der Champions-League-Geschichte ohne Tor zu werden: In dieser unrühmlichen Reihe stehen bisher Deportivo La Coruna (2004/05), Maccabi Haifa (2009/10) und Dinamo Zagreb (2016/17). (sid)