„Er ist nicht mehr der Gleiche“Ex-BVB-Liebling äußert Verdacht über neues Dortmund-Sorgenkind

Waldemar Anton, Gregor Kobel und Emre Can diskutieren nach der BVB-Niederlage am 17. Januar 2025 bei Eintracht Frankfurt.

Waldemar Anton, Gregor Kobel und Emre Can (v.l.n.r.) diskutieren nach der BVB-Niederlage am 17. Januar 2025 bei Eintracht Frankfurt.

Land unter bei Borussia Dortmund! An allzu viele Hoffnungsträger können sich die Fans derzeit nicht klammern. Einen möglichen Kandidaten sieht nun ein Ex-BVB-Liebling kritisch.

von Béla Csányi  (bc)

Wer zieht bei Borussia Dortmund aktuell den Kopf aus der Schlinge? Die Suche nach Leuchttürmen in der heftigen BVB-Krise fällt zum Start ins neue Jahr überschaubar aus. Kaum ein Star kann sich derzeit mit starken individuellen Leistungen gegen den Abwärtsstrudel stemmen.

Der frühere BVB-Torjäger Alex Frei (45) galt in seiner Zeit beim Klub als einer, der sich auch in schwierigen Zeiten behaupten wollte und Verantwortung übernahm. Sein Blick auf den aktuellen Dortmunder Kader ist entsprechend kritisch – und offenbart ein neues Sorgenkind, das eigentlich immer als große positive Konstante galt.

Alex Frei glaubt: Selbst auferlegter Druck ist zu groß

Torhüter Gregor Kobel (27) spielt bislang eine merklich schwächere Runde als gewohnt, auch wenn sich spielentscheidende Fehler noch in Grenzen halten.

Doch der Schlussmann mit den gewaltigen Pranken strahlt längst nicht mehr die Sicherheit vergangener Tage aus, wirkt gerade mit dem Ball am Fuß auffällig und vor allem unerwartet nervös.

Das ist auch seinem Schweizer Landsmann Frei nicht entgangen, der dem heimischen „Blick“ seine Beobachtungen verriet. Der Ex-Nationalstürmer sieht in Kobels Leistungs-Delle ausgerechnet einen Zusammenhang mit der langersehnten Beförderung zur Nummer eins im Tor der Nati.

„Seit er die Nummer eins ist in der Schweiz, habe ich das Gefühl, er ist nicht mehr der gleiche Torhüter wie vorher“, gab der frühere Dortmunder Publikumsliebling zu Bedenken: „Vielleicht hat es ein bisschen mit Druck zu tun. Mit dem Druck, den man sich selbst auferlegt.“

Tatsächlich drängte sich durchaus der Eindruck auf, Kobel habe nicht nur mit der Dortmunder Schwächephase, sondern auch mit sich selbst zu kämpfen. Frei sagte dazu: „Er war lange die Nummer zwei hinter Yann Sommer. Dann wirst du die Nummer eins in der Nationalmannschaft und bekommst danach in fünf Spielen gefühlt 20 Tore.“

Die elf Gegentreffer in fünf Spielen in der Nations League, auf die sich Frei bezog, nagten aber womöglich tatsächlich an der Lockerheit des Keepers, der lange Jahre auf seine große Karriere-Chance gewartet hatte.

Alex Frei bei einem Besuch auf dem Trainingsplatz seines früheren Klubs.

Alex Frei, hier im März 2019 bei einem Besuch auf dem Trainingsplatz seines früheren Klubs.

Schließlich stehen im Alter von 27 Jahren gerade mal zehn Länderspiele in der persönlichen Statistik, die Konkurrenz um Gladbach-Keeper Jonas Omlin (31) wittert ein offenes Rennen um den Platz im Tor. Und Kobel, der immer wieder durch kleinere Verletzungen ausgebremst wird, ist keinesfalls auf Jahre als Platzhirsch gesetzt.

Vor allem mit stabilen Leistungen in Dortmund will Kobel seinen aktuellen Status in der Schweiz unbedingt untermauern. Und damit ist auch klar: Neben dem Krisen-BVB im Allgemeinen muss sich auch dessen Torhüter schnellstmöglich wieder fangen.