Achtelfinale in der Champions LeagueNur 1:1, Sorgen um Neuzugang und Pfiffe: Das wird eng, BVB!

Borussia Dortmund muss in der Champions League um den Einzug ins Viertelfinale zittern. Gegen den OSC Lille gab es zu Hause nur ein 1:1.

Borussia Dortmund kommt im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League nicht über ein 1:1 gegen den OSC Lille hinaus. Nach gutem ersten Durchgang agiert der BVB nach der Pause viel zu passiv – und zieht damit den Unmut der Fans auf sich. In der Schlussphase sind im Signal-Iduna-Park immer wieder Pfiffe zu hören.

„Wir müssen hier zu Hause gewinnen. Die Fans haben hier gebrannt, eigentlich schade, aber es geht weiter. Wir hatten vielleicht noch schwere Beine, aber das soll keine Ausrede sein“, sagte Adeyemi bei Prime Video: „Es war ein bisschen unsauber generell von der Mannschaft. Es war schwierig, Torchancen zu generieren. Das nächste Spiel ist umso wichtiger, dann holen wir es halt bei denen zu Hause.“

Jüngerer Mbappé-Bruder bei Lille in der Startelf

An Adeyemi lag es am Dienstag (4. März 2025) nicht. Der formstarke Rechtsaußen traf mit einem fulminanten Dropkick zur Führung (22.), unter den 81.365 Zuschauern verbreitete sich die Hoffnung auf den dritten Sieg in Serie. Doch nach der Pause zog sich der BVB ohne Not komplett zurück und lud Lille zum Angreifen ein. Hakon Arnar Haraldsson (68.) glich für die ansonsten harmlosen Franzosen aus. Der Niko-Kovac-Effekt verfestigt sich noch nicht.

„Von der ersten Minute an Gas zu geben“, hatte Niko Kovac seiner auf vier Positionen veränderten Mannschaft aufgetragen. Entsprechend bemühte sich der BVB um hohe Intensität. Bei Lille fiel ein jünger Mann mit lockigem Haar und der Nummer 29 auf, schon allein des Namens wegen: Ethan Mbappé (18), kleiner Bruder des Weltstars Kylian, stand erstmals in der Champions-League-Startelf.

Lille spielte anfangs noch einen recht gepflegten Ball, dem BVB dagegen unterliefen viele Fehler. Dafür war der erste geordnete Angriff gleich gefährlich: Jamie Gittens steckte nach einem Dribbling auf Serhou Guirassy durch, OSC-Innenverteidiger Alexsandro verhinderte das 1:0 mit einer Grätsche (10.).

Erste Dortmunder Angriffsoption war aber eindeutig Adeyemi - entweder sofort nach dem Ballgewinn per Steilpass oder mit einem Ball in die Tiefe aus dem Aufbau heraus. So erarbeitete sich der BVB auch die Ecke, nach der Adeyemi der Ball am Strafraum vor die Füße fiel. Er traf mit einem perfekten 18-Meter-Flachschuss und feierte mit dem „eingefrorenen“ Jubel aus dem Spiel beim FC St. Pauli (2:0).

Lille reagierte konfus. Bafodé Diakité vertändelte den Ball an der Strafraumgrenze, mit etwas mehr Übersicht von Julian Brandt wäre dies das 2:0 gewesen (33.). Die Abwehr hatte mit den Angriffen der Franzosen sehr selten Probleme, Innenverteidiger Nico Schlotterbeck fand sogar Gelegenheit für einen Ausflug in die Offensive samt sehenswertem Fernschuss (38.). Pascal Groß traf aus Abseitsposition (45.+1).

Nach der Pause war das Offensivspiel wie abgerissen, aus aktiv wurde passiv. Der BVB zog sich zurück, verlor den Ball viel zu schnell und konnte von Glück sagen, dass Lille verlässlich vor dem letzten Pass scheiterte - der französische Tabellenfünfte hatte auch nach einer Stunde keine ernsthafte Torchance zu verzeichnen. Adeyemi sammelte hingegen auch defensiv Karma-Punkte.

BVB-Profi Svensson mit Knieverletzung

Dann aber schlief die Dortmunder Abwehr ein einziges Mal, was OSC-Kapitän Benjamin André zum Steckpass auf Haraldsson nutzte. Der BVB war mit Widerstand konfrontiert und kam gleich wieder ins Wackeln.

Zu allem Überfluss verletzte sich in der Schlussphase auch noch Winter-Neuzugang Daniel Svensson nach einem harten Einsteigen seines Gegenspielers, humpelte unter Schmerzen vom Platz.

„Er ist bei der Aktion mit dem Knie umgeknickt. Da müssen wir abwarten, wie es sich am Mittwoch darstellt“, sagte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl. (are/sid)