Für Premier-League-Star Andryi Yarmolenko waren es bestürzende Bilder. Russland hat das Stadion seines Jugendklubs Desna Chernihiv zerbombt. Es sind nur noch Trümmer und Krater übrig.
Ex-BVB-Star YarmolenkoNur noch Trümmer und Krater: Ukrainer trauert um Jugendstadion
Er spielt für West Ham United, schnürte aber auch für Dynamo Kyjiw schon die Fußballschuhe. Aber die Wurzeln von Ex-BVB-Star Andryi Yarmolenko (32) liegen bei Desna Chernihiv. Doch das Stadion seines Jugendklubs liegt jetzt in Trümmern, sinnlos zerstört von den Bomben der russischen Armee.
Yarmolenko hatte bei Desna seine Ausbildung als Fußballer genossen, nachdem seine Eltern aus dem russischen Leningrad dorthin gezogen waren. Hier hatte er seine Profikarriere gestartet, ehe schon bald Topklub Dynamo auf ihn aufmerksam wurde. Von dort wechselte er 2019 für 25 Millionen Euro zum BVB, wurde dort aber nie glücklich und floh für 20 Millionen Euro zu den Hammers in die Premier League.
Yarmolenkos Jugend-Stadion liegt in Trümmern
Nun veröffentlichte der ukrainische Erstligist herzzerreissende Bilder von dem, was mal die 12000-Mann-Arena war, in der Yarmolenko seine ersten Profi-Tore erzielte. Die Tribüne liegt in Trümmern, auf dem Feld sind tiefe Krater zu sehen – es wird sehr lange dauern, ehe man hier wieder Fußball spielen kann.
Doch der Klub sendete via Instagram eine Botschaft: „Wir werden das alles wieder aufbauen. Wir werden nur stärker werden und du, freundlicher Nachbar, wirst damit bis ans Ende deiner Tage leben müssen.“
Yarmolenko: „Das ist reiner Völkermord!“
Inzwischen sollen über 1800 Zivilisten den russischen Bombardierungen zum Opfer gefallen sein. Yarmolenko fand im ukrainischen Fernsehen deutliche Worte: „Sie schießen auf Zivilisten, Frauen, Kinder. Es ist der blanke Horror! Das ist ein reiner Völkermord. Ich habe keine Worte für das, was Russland hier tut. Ich habe Leute in Russland gesehen, die auf ein Konzert gehen. Wie können sie so tun, als ob alles normal wäre? Hier werden Leute getötet, das ist klar!“
Das zerstörte Stadion zeigt, wie wahllos die russische Bombardierung ist und damit auch immer wieder zivile Opfer fordert. Yarmolenko hatte seine Frau und eins seiner Kinder am Tag vor Kriegsbeginn in die Ukraine geschickt, inzwischen sind sie aber wieder in Sicherheit, er hatte sie aus Polen persönlich abgeholt.
Später brach Yarmolenko nach seinem Tor gegen Aston Villa in Tränen aus. „Für mich ist es schwierig, derzeit an Fußball zu denken.“ Vor allem dann, wenn er sein Jugendstadion in Trümmern sieht.