Borussia Dortmund hofft im Champions-League-Finale auf die Überraschung gegen Real Madrid. Die RTL-Bosse hoffen nicht unbedingt mit.
Kurioses Europapokal-SzenarioTV-Sender droht Quoten-Gau: BVB-Sieg unerwünscht?
Der emotionale Triumphzug von Eintracht Frankfurt, die Final- und Halbfinal-Teilnahmen von Bayer Leverkusen: Die deutschen Vereine haben RTL in den vergangenen Monaten und Jahren einige besondere Europokal-Abende beschert.
Doch nun droht dem Kölner Sender ein Szenario, das den Verantwortlichen einige Sorgenfalten bereiten dürfte. Eines ist klar: Beim Champions-League-Finale zwischen Real Madrid und Borussia Dortmund werden die RTL-Bosse am Samstagabend (1. Juni 2024, 21 Uhr) genau hinschauen.
Europapokalnächte nur mit Hoffenheim und Heidenheim?
Denn das Endspiel hat auch Auswirkungen auf das RTL-Programm ab Herbst. Sollte der BVB, der als Bundesliga-Fünfter bereits für die nächste Königsklassen-Saison qualifiziert ist, die Überraschung gegen den Rekordsieger aus Spanien schaffen, bekäme Deutschland einen weiteren Platz in der Champions League.
Profiteur wäre Eintracht Frankfurt. Die Hessen würden als Bundesliga-Sechster statt in der Europa League in der Champions League spielen – und RTL damit ein wichtiges Zugpferd verlieren.
Sollte es dazu kommen, würde nur die TSG Hoffenheim in die Europa League spielen. Der 1. FC Heidenheim darf in der Conference League ran – das Überraschungsteam der vergangenen Bundesliga-Saison muss sich in den Playoffs allerdings erst für die Hauptrunde qualifizieren.
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Für RTL sicherlich alles andere als eine Wunschkonstellation – denn eine große Fan-Base bringen beide Vereine anders als die Eintracht nicht mit. Ob sie viele neutrale Zuschauerinnen und Zuschauer vor die Bildschirme locken würden? Zweifelhaft. RTL droht ein Quoten-Gau!
Auch der hauseigene Streaming-Dienst RTL+, auf dem die Spiele teils exklusiv übertragen werden, könnte nicht gerade mit Massen neuer Abonnentinnen und Abonnenten kalkulieren.
Ein zusätzliches Problem für RTL: Durch die Champions-League-Reform fällt die Regelung weg, dass die Gruppendritten nach der Vorrunde in die Europa League absteigen. Somit kann der Sender also auch nicht auf weitere deutsche Teams in der K.o.-Phase hoffen.
Ein deutscher Champions-League-Sieger oder Publikumsmagnet Eintracht Frankfurt im eigenen Programm? In so mancher RTL-Brust werden am Samstagabend zwei Herzen schlagen …