„Nur Glückssache und Unvermögen“Peter Neururer teilt böse gegen BVB und Edin Terzic aus

Peter Neururer sitzt im Fantalk auf Sport1

Peter Neururer am Dienstag (7. Mai 2024) im „Fantalk“ auf Sport1 zum Spiel von Borussia Dortmund in der Champions League bei Paris Saint-Germain.

Scharfe Schelte von Peter Neururer! Auch wenn sich der langjährige Bundesliga-Trainer über den Einzug von Borussia Dortmund ins Finale der Champions League freute, musste er kurz vor Schluss Dampf ablassen.

von Béla Csányi (bc)

Auf Wolke sieben schwebt Borussia Dortmund über den Ärmelkanal Richtung Wembley! Ganz Fußball-Deutschland zieht den Hut vor dem BVB und seinem Final-Coup in der Champions League. Aber: Auch hier bestätigen Ausnahmen die Regel.

Während Mats Hummels (35) in der Live-Übertragung bei Amazon Prime Video am Dienstag (7. Mai 2024) für seinen starken Auftritt inklusive Siegtor gefeiert wurde und Trainer Edin Terzic (41) viel Lob für eine glänzende Europapokal-Saison einstrich, schimpfte – ausgerechnet in Dortmund – Peter Neururer (69) wie ein Rumpelstilzchen.

Neururer schimpft: BVB-Coup nur „Glückssache und PSG-Unvermögen“

Im dortigen Deutschen Fußballmuseum tritt Sport1 traditionell in Konkurrenz zu den Übertragungen der Königsklassen-Spiele mit deutscher Beteiligung im Pay-TV. Live-Bilder der Partien gibt es zwar nicht zu sehen, dafür aber Einschätzungen zum Spiel durch frühere Protagonisten wie Thomas Helmer (59) oder Neururer.

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Und gerade, als die letzte Minute in Paris lief, wollte der seinen Ärger nicht länger zurückhalten. „Wenn man das analysieren würde nachher, würde man den einzelnen Dortmunder Abwehrspielern wirklich mehr oder weniger was um die Ohren hauen“, schimpfte Neururer über die seiner Meinung nach löchrige gelbe Abwehr-Wand, die sich nach der 1:0-Führung in Paris für die verbleibende Spielzeit formiert hatte.

Feuerwehrmann, Aufsteiger, Trainer

Bilder aus dem bewegten Leben von Peter Neururer

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Obwohl sich der BVB weit zurückzog, kam PSG zu zahlreichen Chancen, blieb nur mit Pech und zusammengerechnet sechs Aluminium-Treffern aus Hin- und Rückspiel ohne Treffer. Neururer kritisierte daher: „Das passiert sechs Mal, aber bei aller Wertschätzung: Das hat nichts mit eigener Leistung zu tun.“

Anschließend nahm er sich auch Erfolgs-Coach Terzic zur Brust, nannte ihn als Verantwortlichen dafür, dass das Spiel im Laufe der zweiten Halbzeit gekippt war und PSG sich deutliche Feldvorteile herausspielte.

„Die Dortmunder haben überragend gespielt. Und mit den Auswechslungen sind sie in eine passive Rolle geraten. Man muss jetzt wirklich mal ehrlich sein: Dass das Ding nach Hause gefahren wurde, ist reine Glückssache und Unvermögen von Paris Saint-Germain. Da hat jemand das Spiel komplett vercoacht. Komplett“, befand Neururer.

Als auch der frühere Bundesliga-Verteidiger Stefan Schnoor (53) zustimmte und Helmer eine „Abwehrschlacht“ bemängelte, ging Neururer sogar noch weiter, hielt abschließend fest: „Da kann man nicht drüber diskutieren. Mit ein bisschen Fußballsachverstand muss man sagen: Komplette Fehler gemacht, die bestraft wurden. Aber eben nicht mit letzter Konsequenz, weil die Bälle nicht reingegangen sind.“

Ob Kapitän Emre Can (30) auch Neururer meinte, als er noch im Siegesrausch Kritikern nahelegte, „jetzt auch mal die Schnauze“ zu halten? BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl (44) gab sich pragmatischer, sagte nach dem mehrfachen Alu-Glück: „Das Tor sollten wir abbauen und mit nach Dortmund nehmen. Vielleicht brauchen wir es in Wembley nochmal.“