Atemberaubender Champions-League-Spieltag für Borussia Dortmund. In der Todesgruppe F feierte der BVB einen wichtigen Auswärtssieg.
BVB im siebten HimmelTor und Lattenglück in Newcastle – Pepe schreibt Champions-League Geschichte
Nach Meister Bayern München nehmen auch Borussia Dortmund und RB Leipzig Kurs auf das Achtelfinale in der Champions League. Vizemeister BVB bewies im englischen Dauerregen am Mittwochabend (25. Oktober 202§9 endlich auch internationale Klasse, siegte bei Newcastle United 1:0 (1:0) und mischt zur Halbzeit in der starken Gruppe F wieder voll mit.
Pokalsieger Leipzig erfüllte durch das 3:1 (1:0) gegen Roter Stern Belgrad seine Pflicht und festigte Platz zwei in seiner Gruppe hinter Titelverteidiger Manchester City.
BVB: Glück bei zwei Lattentreffern
Felix Nmecha (45.) sorgte für Dortmund gegen den Tabellensechsten der Premier League für den ersten Sieg und das erste Tor der Schwarz-Gelben in dieser Saison in der Königsklasse. Der nächste Schritt Richtung K.o.-Phase soll im Rückspiel gegen Newcastle am 7. November zu Hause in Dortmund erfolgen.
Dann kann auch RB im Hexenkessel von Belgrad seinen Kurs weiter halten. David Raum (13.) mit seinem ersten Königsklassen-Treffer, Xavi Simons (59.) mit einem Traumtor und der wiedergenesene Dani Olmo (84.) sorgten nämlich im Leipziger Dauerregen für den zweiten Sieg der Sachsen, die in der Gruppe G bislang lediglich gegen ManCity den Kürzeren gezogen hatten (1:3).
BVB-Trainer Edin Terzic musste vor dem Anpfiff im stimmungsvollen St. James’ Park eine schlechte Nachricht verkraften. Der formstarke Nationalspieler Julian Brandt fiel aufgrund von Wadenproblemen aus, dafür rückte Marcel Sabitzer in die Startformation. Marius Wolf ersetzte zudem den erkrankten Julian Ryerson. Die Gäste legten trotzdem stürmisch los. Donyell Malen scheiterte nach 68 Sekunden an United-Torhüter Nick Pope. Im Gegenzug war aber auch BVB-Schlussmann Gregor Kobel sofort gegen Anthony Gordon gefordert.
Im Gegensatz zum Angsthasenfußball bei der Auftaktniederlage in Paris (0:2) präsentierte sich der deutsche Vizemeister in einer intensiven Anfangsphase wach und aktiv, blieb allerdings anfällig für Konter. Kobel verhinderte erneut gegen Gordon einen Rückstand (11.), kurz darauf musste der ehemalige Dortmunder Alexander Isak verletzt runter. Doch auch der BVB musste einen personellen Rückschlag verkraften. Kapitän Emre Can humpelte kurz vor der Pause von zwei Betreuern gestützt vom Platz, er schüttelte nach einem Schlag auf den Oberschenkel immer wieder den Kopf und wurde durch Salih Özcan ersetzt. Davon unbeeindruckt schlugen die Schwarz-Gelben noch in der ersten Halbzeit zu. Innenverteidiger Nico Schlotterbeck stoppte Gordon, schaltete sich ins Spiel nach vorne ein und bediente mit viel Übersicht Nmecha, der den starken Pope überwand.
Der BVB zog sich auch nach der Pause zunächst nicht zurück. Marco Reus gehörte der erste Abschluss (52.). Dann war aber Kobel gefordert. Der Schweizer Nationaltorhüter verhinderte gegen Isak-Ersatz Callum Wilson bärenstark den Ausgleich (57.). Füllkrug hatte den Ball zuvor verloren. Newcastle schöpfte nun neuen Mut und brachte den italienischen Nationalspieler Sandro Tonali trotz der Vorwürfe illegaler Wetten. Die BVB-Defensive um den viel Sicherheit ausstrahlenden Routinier Mats Hummels und den aufmerksamen Schlotterbeck war im immer stärker werdenden Regen nun deutlich mehr gefordert. Zudem half in der Schlussphase zweimal die Latte.
BVB-Keeper Kobel meinte bei DAZN: „Da war am Ende auch Glück bei mit den Lattentreffern, aber wir haben ein gutes Spiel gemacht. Jetzt haben wir gewonnen, es wird nicht einfacher in den nächsten Spielen, wir müssen maximal punkten.“
Unterdessen hat Kapitän Pepe vom FC Porto Geschichte geschrieben. Er ist seit Mittwoch der älteste Feldspieler, der jemals in der Champions League eingesetzt wurde. Das Abwehr-Raubein, 2016 Europameister mit Portugal, war beim 4:1-Erfolg beim belgischen Meister Royal Antwerpen 40 Jahre und 241 Tage alt. Damit ließ er die Milan-Legende Alessandro Costacurta hinter sich.
Älter als Pepe waren in der Königsklasse des Fußballs nur fünf Torhüter: Marco Ballotta (43 Jahre, acht Monate, acht Tage), Gianluigi Buffon (42 Jahre, 10 Monate, 10 Tage), Oleksandr Shovkovskyi (41 Jahre, 8 Monate, 11 Tage), Mark Schwarzer (41 Jahre, 6 Monate, 24 Tage) und Allan McGregor (30 Jahre, neun Monate, 1 Tag). (sid)