Bitterer Karriere-Verlauf für Abwehrspieler Joris Gnagnon. Erst kostete ihn sein Übergewicht beim FC Sevilla die Kündigung, dann blieb auch sein nächster Anlauf erfolglos. Per Klage hoffte er jetzt auf einen Geldregen.
Zoff um Extra-PfundeÜbergewicht: CL-Klub wirft Millionen-Einkauf raus – der will ordentlich Kohle
Vor vier Jahren kostete er noch 13,5 Millionen Euro Ablöse, jetzt stehen für ihn 29 magere Spielminuten aus den vergangenen beiden Jahren zu Buche.
Denn während der Franzose Joris Gnagnon (25) seit seinem Wechsel zum FC Sevilla kontinuierlich an Gewicht zunahm, ging es mit den sportlichen Aussichten immer weiter bergab. Letzter Ausweg: Eine Millionen-Klage, mit der sich der Innenverteidiger eine satte Nachzahlung seines Ex-Arbeitgebers erhoffte.
FC Sevilla gewinnt Prozess gegen Ex-Profi Joris Gnagnon
Gnagnon wollte sich bei der FIFA gegen seine Entlassung beim kommenden Königsklassen-Gegner von Borussia Dortmund wehren, klagte gegen die Kündigung aus dem September 2021 nach mehreren Disziplinarverfahren. Doch der Fußball-Weltverband blieb knallhart, schmetterte am Freitag (30. September 2022) die Klage des inzwischen vereinslosen Profis ab.
4,6 Millionen Euro sollte Sevilla seiner Ansicht nach an Entschädigungs-Zahlungen leisten, nachdem der Klub das eigentlich noch bis 2023 gültige Arbeitspapier mit einem Jahresgehalt von 2,3 Millionen Euro einseitig aufgelöst hatte. Entsprechend groß ist die Erleichterung beim Dortmunder Gruppengegner, der den BVB am kommenden Mittwoch (5. September 2022, 21 Uhr/DAZN) empfängt.
Die Vereins-Bosse beriefen sich auf das anhaltend unprofessionelle Verhalten des Spielers, der vor allem wegen ungesunder Ernährung nicht mehr die nötige Athletik an den Tag legte. Gnagnon verwies zwar auf körperliche Gründe, wegen derer er sein Idealgewicht nicht halten könne, scheiterte damit aber vor der Streitkammer der FIFA.
Joris Gnagnon auch nach Sevilla-Aus mit Gewichts-Problemen
Besserung trat in über einem Jahr seit dem Sevilla-Aus übrigens nicht ein. Gnagnon versuchte in der vergangenen Rückrunde beim damaligen französischen Erstligisten AS St.-Étienne sein Glück, sorgte allerdings auch dort gleich nach der Verpflichtung wegen seines deutlichen Übergewichts für Aufsehen.
Er habe den alles andere als idealgewichtigen neuen Mitspieler zunächst für einen Security-Mitarbeiter gehalten, verriet ein Kollege damals anonym gegenüber „Le Parisien“. Bis zum Saisonende reichte es entsprechend nur zu Einsätzen für die zweite Mannschaft in der fünften Liga.
Für die erste Mannschaft des Rekordmeisters, der in der Relegation den Abstieg in die Ligue 2 nicht verhindern konnte, kam er bis Saisonende nicht zum Einsatz, schaffte es nicht einmal in einen Spieltagskader. Einen neuen Verein hat Gnagnon in der laufenden Saison noch nicht gefunden. (bc)