Bis zum Ende der Ligaphase dominiert der FC Liverpool in der reformierten Champions League, im ersten K.o.-Spiel folgt dann aber sofort das Aus gegen einen starken Gegner. Das sorgt für Fragen.
Champions LeagueFrühes Aus nach starker Vorrunde: Star-Trainer gibt neuem Modus eine Mit-Schuld

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Arne Slot und Xabi Alonso nach dem Duell zwischen Liverpool und Leverkusen am 5. November 2024 in der Champions League.
Liverpools Trainer Arne Slot gilt im europäischen Trainer-Geschäft als eine der heißesten Aktien, den Frust über das frühe Aus in der Champions League muss der Trainer des FC Liverpool trotzdem erst mal verarbeiten.
„Wir sind auf eine Art ausgeschieden, mit der wir Europa beeindruckt haben, denke ich“, sagte der Niederländer nach dem 1:4 im Elfmeterschießen gegen Paris Saint-Germain. Gleichzeitig gab er zu bedenken: „Man muss darüber nachdenken, wie viel es wert ist, wenn du in der Ligaphase Erster wirst, wenn du dann in der nächsten Runde auf Paris Saint-Germain treffen kannst.“
Liverpool dominiert, PSG schaffte es gerade so in die Playoffs
Der FC Liverpool hatte die erste Phase im reformierten Champions-League-Modus dominiert und souverän Rang eins in der Tabelle geholt.
Das bescherte dem englischen Top-Klub zwar eine längere Pause - wie sieben weiteren Teams - bewahrte ihn aber nicht vor dem Duell mit dem französischen Meister im Achtelfinale. Paris hatte sich in der Ligaphase extrem schwergetan und war gerade so noch in die Playoffs gekommen.
Das Hinspiel in Paris hatte Liverpool 1:0 gewonnen, im Rückspiel erzwang Paris durch ein 1:0 die Verlängerung und schließlich das Elfmeterschießen. Gianluigi Donnarumma parierte die Elfmeter der Liverpool-Profis Darwin Nunez und Curtis Jones.
„Das ist das Format, in dem wir spielen, und das müssen wir akzeptieren“, sagte Slot, der Nachfolger von Jürgen Klopp als Trainer des FC Liverpool ist. Dass er davon allerdings kein Fan ist, machte Slot auch deutlich. Gleichzeitig gestand er ein: „Wenn du das Turnier gewinnen willst, musst du am Ende Mannschaften wie Paris Saint-Germain schlagen und das haben wir heute nicht getan.“
In der Ligaphase hatte sich Liverpool noch gegen Teams wie Real Madrid, AC Mailand und Borussia Dortmund durchgesetzt, während Paris Niederlagen gegen den FC Bayern München, den FC Arsenal und Atlético Madrid kassierte. Neben Liverpool musste in Bayer Leverkusen ein weiterer Klub aus den Top-Acht früh die Segel streichen, hatte mit den Bayern ebenfalls ein Spitzenteam als Gegner erwischt.
Schon gegen Manchester City in den Playoffs zeigte sich PSG allerdings stark verbessert, das Hinspiel in Paris dominierten die Franzosen und verloren nur wegen einer überragenden Leistung von Liverpools Torwart Alisson und eines späten Gegentreffers.
Auch das Rückspiel in Liverpool hatte hohen Unterhaltungswert mit hochklassigem Fußball und Chancen auf beiden Seiten. „Das war das beste Fußballspiel, an dem ich je beteiligt war“, sagte Slot.
PSG-Trainer Luis Enrique lobte: „Heute haben wir gezeigt, was für ein Team wir sind. Wir haben großen Charakter. Wir haben eine top, top Leistung gezeigt und das war genau, was wir tun mussten.“ Für Paris war es das erste Elfmeterschießen in der Champions League in der Geschichte des Klubs. (dpa)