Der FC Barcelona kämpft weiter verbissen um den Verbleib von Lionel Messi. Doch die klammen Klub-Finanzen machen eine Unterschrift erst möglich, wenn Stars Barça verlassen oder auf Geld verzichten.
Für Messi-VerbleibVerzweiflung pur: Barça fordert Stars zu Mega-Gehaltsverzicht auf
Barcelona. Einen ganzen Monat ist Superstar Lionel Messi (34) inzwischen bereits vereinslos, noch immer hat der Argentinier nach dem Ende seines Vertrags bei FC Barcelona nicht über seine Zukunft entschieden.
Zwar gilt ein Verbleib noch immer als gut möglich, der neue Vertrag bereits als ausgehandelt. Allerdings ist der Topverdiener für die finanziell extrem angeschlagenen Katalanen Stand heute schlichtweg nicht zu bezahlen.
Um die Messi-Verlängerung irgendwie finanzieren zu können, greift der Klub nun zu immer verzweifelteren Maßnahmen.
FC Barcelona setzt auf Gehaltsverzicht von Gerard Piqué und Co.
Wie die katalanische Regionalzeitung „El Periódico“ am Freitag (30. Juli) berichtet, hat die Vereinsführung vier Führungsspieler eindringlich um einen Gehaltsverzicht in Höhe von 40 Prozent ab der neuen Saison gebeten. Betroffen davon sind Gerard Piqué (34), Jordi Alba (32), Sergio Busquets (33) und Sergi Roberto (29).
Der Plan der Verantwortlichen: Die langjährigen Barça-Profis sollen 60 Prozent ihrer vertraglich vereinbarten Bezüge erhalten, die ausbleibenden 40 Prozent sollen mit zwei bis drei Jahren Verzögerung gezahlt werden. Vertragsverlängerungen zu den entsprechenden Konditionen sollen das geplante Modell möglich machen.
FC Barcelona vor Einigung: Neuer Vertrag mit Messi offenbar schon ausgehandelt
Für Begeisterung soll der Vorstoß nicht bei allen Spielern gesorgt haben. Laut „AS“ bewerteten Spielberater die Maßnahme als „drakonisch“. Zwar habe Pique bereits sein „Okay“ gegeben, Busquets Verständnis für die Lage geäußert und auch Sergi Roberto Bereitschaft gezeigt. Jordi Alba dagegen soll sich noch gegen die Pläne sträuben.
FC Barcelona sucht dringend Abnehmer für Antoine Griezmann und Coutinho
Dem hoch verschuldeten Top-Klub macht das nationale Financial Fairplay in Spanien zu schaffen. Nach dem Auslaufen des Vertrags müssten bestimmte Kriterien erfüllt werden, um Messi, der zuletzt mit Argentinien die Copa América gewann, wieder für den Spielbetrieb anzumelden.
Dazu gehören Transfer-Einnahmen durch Spielverkäufe sowie eine Reduzierung des aufgeblähten Gehaltsbudgets. Für Verkaufskandidaten wie Antoine Griezmann (30) oder Philippe Coutinho (29) fand sich bislang allerdings kein Abnehmer.
Sie sorgen so für ein doppeltes Problem: Noch bringen sie keine Millionen-Einnahmen, außerdem belasten ihre hohen Gehälter die Barça-Finanzen.
FC Barcelona wegen möglicher „Scheinverträge“ unter Beobachtung
Weil dem Klub mit jedem Tag ohne Transfer-Bewegungen die Zeit davonläuft, setzt er nun auf die Mithilfe seiner langjährigen Leistungsträger. Ob das Modell allerdings tatsächlich von der spanischen Liga akzeptiert wird, ist Medienberichten zufolge weiter offen.
„Scheinverträge“ mit Gehaltszahlungen, wenn die Spieler später gar nicht mehr für den Klub auflaufen, hat Präsident Javier Tebas (58) als mögliche Schleichwege bereits ausgemacht und unter strenge Beobachtung gestellt. (bc)