Spanien hat das Finale der EM 2024 fest vor Augen – aber auch das Endspiel der WM 2030 im Blick. Trotz noch sechs Jahren Abstand wird das ausgerechnet vor dem Knaller gegen Deutschland plötzlich akut.
Kuriose Konstellation vor DFB-DuellDarum denkt Spanien vor EM-Kracher schon an WM-Finale 2030
von Béla Csányi (bc)
Dieses Spiel bestimmt die Schlagzeilen! Nicht nur aufgrund der bisherigen Eindrücke im Turnier ist das Viertelfinale zwischen Deutschland und Spanien am Freitag (5. Juli 2024, 18 Uhr) der bislang größte Knaller der EM 2024.
Deutschland will als Gastgeber den Sprung unter die besten Vier schaffen, Spanien den Eindruck des EM-Favoriten nach weitgehend souveränen Vorstellungen in Vorrunde und Achtelfinale untermauern. Doch auf der Iberischen Halbinsel wird rund 48 Stunden vor dem K.o.-Krimi kurioserweise schon an die ferne Zukunft gedacht.
Spanien blickt mit einem Auge auf die WM 2030
2030 schlüpft Spanien schließlich in die Gastgeber-Rolle, richtet gemeinsam mit Portugal und Marokko (zusätzlich zu drei Spielen in Südamerika) die Weltmeisterschaft aus. Der Juli 2024 ist für das in sechs Jahren stattfindende Turnier dabei durchaus von Bedeutung.
Wie heiß Spanien auf die zweite Heim-WM nach 1982 ist, wurde am Mittwoch (3. Juli) deutlich. Die Sport-Tageszeitung „Marca“ machte auf ihrer Internet-Präsenz nicht etwa mit Geschichten rund um das Giganten-Duell der EM auf, sondern mit der Frage: „Wo steigt 2030 das Finale?“
Die Co-Gastgeberschaft macht die Entscheidungsprozesse komplizierter, sodass neben Spanien auch Marokko seinen Hut für die Ausrichtung des Endspiels in den Ring geworfen hat. Im Laufe des Monats müssen die Gastgeber-Länder sich final auf ihre Spielorte festlegen, entsprechend köchelt auch die Final-Frage aktuell wieder höher.
„Marca“ preschte in dieser Hinsicht am Nachmittag vor, titelte: „Keine Zweifel mehr: Das WM-Finale 2030 steigt im Bernabéu“. Der frisch renovierte Fußball-Tempel von Real Madrid galt zwar zuvor schon als Favorit, doch auch Casablanca war als Möglichkeit im Gespräch.
Geht es nach Spaniens populärstem Sport-Blatt, ist die Entscheidung jetzt allerdings definitiv gefallen, was für entsprechende Erleichterung im Land des deutschen Viertelfinal-Gegners sorgt.
Die Einigung sei in verschiedenen Gesprächen im Marokkanischen Agadir gefallen, wo sich die drei Ausrichter-Länder vergangene Woche zur Planung des Turniers getroffen hatten – und auch über die Final-Frage verhandeln.
„In dieser Hinsicht gibt es keine Zweifel, obwohl Marokko seine Bereitschaft zeitweise ausgedrückt hatte“, legte sich „Marca“ unter Berufung auf die Erkenntnisse des Gastgeber-Treffens fest. Nach dem kurzen Moment der Freude dürfte der Fokus damit aber auch wieder nach Deutschland wandern. Dort ist schließlich ein weiteres Finale das große Ziel.