Der RSC Anderlecht muss künftig ohne Co-Trainer Craig Bellamy auskommen. Der 78-malige walisische Nationalspieler trat wegen seiner Depressionen von seinem Amt zurück.
„Das Monster Depression ist zurück“Bellamy schmeißt Trainerjob bei RSC Anderlecht hin
Anderlecht. Während seiner Karriere galt Craig Bellamy (42) als Enfant terrible, der walisische Nationalspieler warf schon mal mit einem Stuhl nach seinem Trainer oder ging auf Mitspieler John Arne Riise mit einem Golfschläger los. Als Co-Trainer an der Seite von Vincent Kompany war er beim RSC Anderlecht erfolgreich – doch jetzt (13. September 2021) verließ er den Klub um den Kampf gegen seine Depression aufzunehmen.
Vincent Kompany lobt Arbeit von Craig Bellamy
2017 wurde bei Bellamy die Depression diagnostiziert, seitdem nimmt der Ex-Profi Medikamente gegen die psychische Erkrankung. „Er ist eine einzigartige Persönlichkeit für uns und hat uns sehr bei der Entwicklung von Spielern wie Jeremy Doku, Yari Verschaeren, Alber Sami Lokonga und vielen weiteren geholfen“, sagt der frühere HSV- und ManCity-Star Vincent Kompany (35), Cheftrainer des belgischen Tabellen-Siebten. „Aber nun ist das Monster der Depression zurück. Die Tür bei uns wird für ihn immer offen sein, aber jetzt geht erst mal seine Gesundheit vor.“
Craig Bellamy: „Unvorstellbare Höhen und Tiefen“
Im Jahr 2020 hatte er erstmals über seine Krankheit mit dem britischen TV-Sender Sky gesprochen. „Ich bin ein Mann mit Depressionen. Ich kann sie nicht loswerden. Ich habe unvorstellbare Höhen und Tiefen“, sagte Bellamy. „In meiner Karriere war es noch schlimmer. Ich kam teilweise nach Hause und habe drei Tage lang nicht gesprochen. Gerade die Verletzungen in meiner Karriere waren so schwer zu bewältigen. Vor vier Jahren wurde dann die Depression diagnostiziert. Wenn mich die Krankheit überkommt, sperre ich mich in ein Zimmer ein und gehe ins Bett. Das ist der einzige Weg, damit umzugehen.“
Jetzt ist die Krankheit zurück und Bellamy stellt sich ihr. Nicht nur in Anderlecht hoffen sie, dass er sie besiegt und auf den Fußball-Platz zurückkehren kann.