Mit dem großartigen Halbfinal-Erfolg gegen Frankreich stehen die DFB-Frauen nun vor dem EM-Final-Kracher gegen England. Kanzler Olaf Scholz hat angekündigt, beim Endspiel vor Ort dabei zu sein.
„Habe ich noch nie erlebt“DFB-Team heiß auf England-Kracher – Irre TV-Quote bei Frankreich-Partie
Der Traum vom EM-Titel lebt! Nach dem mitreißenden Einzug von Kapitänin Alexandra Popp (31) und ihrem Team ins EM-Finale will nun auch Bundeskanzler Olaf Scholz (64) die deutschen Fußballerinnen live im Stadion sehen und anfeuern.
„Das war eine großartige Leistung“, schrieb der SPD-Politiker nach dem 2:1 der DFB-Frauen gegen Frankreich am Donnerstagabend (27. Juli 2022) in Milton Keynes auf Twitter. „Ich freue mich darauf, nach London zu fahren und das deutsche Team im Traumfinale gegen die Gastgeberinnen aus England im Wembley-Stadion zu unterstützen.“
DFB-Team: Zwölf Millionen Menschen sahen das Halbfinale im Fernsehen
Als Matchwinnerin Popp nach dem Abpfiff und vielen Jubelszenen am Spielfeldrand als beste Spielerin der Partie mit einem kleinen blauen Pokal ausgezeichnet wurde, stürmten ihre Mitspielerinnen johlend auf die 31-jährige Wolfsburgerin zu – so wie zuvor bei ihren beiden wuchtigen und so wichtigen Toren.
Eine irre Einschaltquote von rund zwölf Millionen Personen sahen sich den Halbfinal-Kracher live im ZDF an – mehr als bei vielen Männer-Spielen. Die Partie markierte somit den Topwert bei der Europameisterschaft und war die meistgesehene Sendung des Abends.
Popp war am Ende nur noch „unfassbar glücklich“ und „unglaublich stolz“. Mit ihrem fünften und sechsten Turniertreffer zog sie mit der Engländerin Beth Mead (27) gleich. So geht es in Londons legendärem, mit rund 90.000 Zuschauerinnen und Zuschauern längst ausverkauften Stadion am Sonntag (31. Juli, 18 Uhr/ARD und DAZN) auch um die Torjägerinnenkrone. „Es wird ein großartiges Fußball-Fest, es ist ein Klassiker“, sagte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg (54).
„Um ehrlich zu sein, kann ich es gar nicht in Worte fassen. Wir haben wieder eine Wahnsinnspartie gespielt“, sagte Popp nach einem leidenschaftlichen Halbfinale gegen die weiter titellosen Französinnen.
Über den Instagram-Kanal der DFB-Frauen meldeten sich nach der Partie noch Laura Freigang (24), Nicole Anyomi (22) und Sydney Lohmann (22) in einem Video und ließen ihren Emotionen dabei freien Lauf. Zudem grüßten sie ihre mit dem Coronavirus erkrankte Kollegin Klara Bühl (21): „Für dich, Klara“
Der Rekord-Europameister aus Deutschland darf auf den neunten Triumph hoffen. Mit so „einer Vorfreude, so einem Bock auf ein Finale – etwas Besseres gibt es nicht“, sagte Popp, die nach einer Knorpelverletzung im Knie erst Anfang des Jahres ihr Comeback in der Bundesliga gegeben hatte und im April erstmals wieder für die deutsche Auswahl spielte.
Voss-Tecklenburg saß nach dem Abpfiff mit glänzenden Augen in der Pressekonferenz. „Es war mega anstrengend, sehr, sehr spannend und ein verdienter Sieg für uns“, sagte sie.
Vor 27.445 Menschen im Stadion hatte die DFB-Auswahl zwar durch ein unglückliches Eigentor von Keeperin Merle Frohms (27) den ersten Gegentreffer überhaupt im Turnier kassiert. Doch Popp ließ ihrem ersten Führungstreffer einen zweiten folgen. „Überragend geköpft mal wieder“, lobte die erneut starke Mittelfeld-Abräumerin Lena Oberdorf (20): „Einfach ein Biest da vorne drin.“
Die so gepriesene Olympiasiegerin von 2016 verwies aber bei allen Fragen immer wieder auf ihre Mitspielerinnen. „Ich bin schon seit zehn Jahren bei der Frauen-Nationalmannschaft dabei und so einen Teamspirit, so ein Teamgefüge habe ich ganz ehrlich noch nie erlebt“, erklärte Popp. (dpa,fr)