In Spanien wurden trotz der Flutkatastrophe in der Region Valencia die meisten La Liga-Spiele ausgetragen. Für Real-Trainer Carlo Ancelotti eine komplette Fehlentscheidung.
Flutkatastrophe in SpanienReal-Coach Ancelotti: Fußball hätte aufhören müssen
Star-Trainer Carlo Ancelotti von Champions League-Sieger Real Madrid sieht den Fußball in Spanien nach der Flutkatastrophe in der Region Valencia mit über 200 Toten in einem schlechten Licht. „Fußball ist ein Fest, und man kann nur feiern, wenn es einem selbst, seiner Familie und allen anderen gut geht. Wenn es den Leuten nicht gut geht, kann man nicht feiern“, sagte Ancelotti vor dem Duell in der Königsklasse gegen seinen früheren Club AC Mailand und rügte damit die Entscheidung des spanischen Verbandes RFEF. Dieser hatte nur die Partien von Real in Valencia und von Villarreal gegen Rayo Vallecano am vergangenen Wochenende verschoben, sechs weitere Partien in La Liga aber nicht.
„Der Fußball muss aufhören. Denn er ist das wichtigste der unwichtigsten Dinge im Leben. Aber wir sind nicht die Entscheidungsträger. Wir müssen die Anweisungen derer befolgen, die das Sagen haben“, betonte Ancelotti. Real hatte eine Millionenspende zugunsten der von der Flut Betroffenen angekündigt. „Es gibt viele Möglichkeiten zu helfen. Der Fußball musste aufhören und dann helfen. Alle waren sich darüber im Klaren - niemand wollte spielen“, sagte Ancelotti.
Milan-Partie nun kein besonderes Spiel mehr
Die Partie gegen den AC Mailand, den er von 2001 bis 2009 trainierte, sieht Ancelotti nun mit anderen Augen. „Es sollte ein besonderes Spiel für mich sein, gegen Milan. Aber es hat keinen Sinn, jetzt über Fußball zu reden“, sagte Ancelotti.
Die UEFA hat angekündigt, dass in dieser Woche bei allen Spielen der Champions League, der Europa League und der Conference League eine Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer der Überschwemmungen abgehalten wird. (dpa)