Fußball-BundesligaSesko trifft und fliegt: Stuttgart gewinnt gegen Leipzig

Umkämpfte Partie: Stuttgarts Jacob Bruun Larsen (l.) im Duell mit Leipzigs Willi Orban.

Umkämpfte Partie: Stuttgarts Jacob Bruun Larsen (l.) im Duell mit Leipzigs Willi Orban.

RB verspielt beim Vizemeister eine Führung und verliert in der Schlussphase gleich zwei Stürmer durch Platzverweise. Der VfB sitzt den Sachsen im Champions-League-Rennen nun direkt im Nacken.

Dank einer starken zweiten Halbzeit hat Vizemeister VfB Stuttgart auch das zweite Spiel im neuen Jahr gewonnen und sich dicht an die Champions-League-Plätze herangeschoben. Die Schwaben setzten sich zum Hinrunden-Abschluss der Fußball-Bundesliga mit 2:1 (0:1) gegen RB Leipzig durch und liegen nur noch einen Punkt hinter dem Tabellenvierten aus Sachsen, der in der Schlussphase gleich zwei Stürmer durch Platzverweise verlor.

Der slowenische Torjäger Benjamin Sesko traf auch im fünften Liga-Spiel nacheinander und brachte RB in der 10. Minute in Führung. Winter-Einkauf Jacob Bruun Larsen (50.) und Nick Woltemade (60.) drehten die Partie vor 57.500 Zuschauern mit ihren Toren aber zugunsten des VfB. Kurz vor dem Ende sahen Leipzigs Sesko (85.) und Loïs Openda (88.) jeweils noch Gelb-Rot.

Umkämpfte und hektische erste Halbzeit

In einem intensiven und hektischen ersten Durchgang rieben sich beide Teams phasenweise in Zweikämpfen geradezu auf. Stuttgarts in die Startelf zurückgekehrter Nationalstürmer Deniz Undav holte sich schon nach fünf Minuten für ein Foul die Gelbe Karte ab. Auch Sesko wurde für ein heftiges Einsteigen gegen Angelo Stiller im Mittelfeld verwarnt (20.). 

Der VfB-Stratege konnte weiterspielen, war aber sichtlich aufgebracht und schimpfte in Richtung des Linienrichters. Für den ziemlich geforderten Referee Sascha Stegemann gab es zur Pause laute Pfiffe aus dem Publikum.

Jeff Chabot (oben) und der VfB konnten Benjamin Sesko nicht am 0:1 hindern.

Jeff Chabot (oben) und der VfB konnten Benjamin Sesko nicht am 0:1 hindern.

Openda trifft nur den Pfosten

Die Gastgeber hatten mehr Ballbesitz. Offensiv fehlte es ihnen vor der Pause aber an Präzision - und hinten leisteten sie sich Nachlässigkeiten. So führte ein Ballverlust des VfB kurz vor dem eigenen Strafraum auch zur frühen Leipziger Führung. Xavi Simons bediente Sesko - und der überwand Stuttgarts Torwart Alexander Nübel mit einem zentralen, aber auch strammen Schuss zum 0:1.

Nach knapp 20 Minuten hätte Openda für RB fast erhöht, traf nach einer weiteren Balleroberung der Sachsen aber nur den linken Pfosten. Der Belgier hätte auch querlegen können, unter anderem war auf der rechten Seite der in der Winterpause vom VfL Wolfsburg gekommene Ridle Baku mitgelaufen.

Drin das Ding: Leipzigs Torwart Peter Gulacsi ist beim Kopfball von Jacob Bruun Larsen machtlos.

Drin das Ding: Leipzigs Torwart Peter Gulacsi ist beim Kopfball von Jacob Bruun Larsen machtlos.

Raum bei Stuttgarts Führung unglücklich

Den besseren Start in die zweite Halbzeit erwischte der VfB. Undav flankte von der rechten Seite ins Strafraumzentrum, der erst eine Woche zuvor von der TSG 1899 Hoffenheim verpflichtete Bruun Larsen erzielte per Kopf den Ausgleich.

Das Tor beflügelte die Schwaben sichtlich. Vor allem Undav drehte nun auf - und war auch am zweiten VfB-Treffer beteiligt. Leipzigs Schlussmann Peter Gulacsi parierte einen Schuss des Angreifers aus kurzer Distanz zunächst. Verteidiger David Raum schoss bei seinem Klärungsversuch dann aber Woltemade an. Die Kugel flog ins Netz, die Partie war gedreht.

RB, das am Sonntag 4:2 gegen Werder Bremen gewonnen hatte, kämpfte noch um wenigstens einen Punkt. Der VfB ließ aber nur noch wenig zu - und machte drei Tage nach dem 1:0 beim FC Augsburg den nächsten Sieg klar.

Sesko foulte in der Schlussphase erneut Stiller und musste dafür vom Platz - genau wie wenige Minuten später Openda nach einem Schubser gegen Jamie Leweling. (dpa)