+++ EILMELDUNG +++ Erstes Foto! FC bekommt neuen Stürmer – hier kommt Rondic zum Medizincheck

+++ EILMELDUNG +++ Erstes Foto! FC bekommt neuen Stürmer – hier kommt Rondic zum Medizincheck

Fußball-BundesligaUnter Strom: Kovac übernimmt BVB von Energiebündel Tullberg

Soll den BVB noch in die Champions League führen: Niko Kovac

Soll den BVB noch in die Champions League führen: Niko Kovac

Niko Kovac tritt seinen Dienst in Dortmund an. Was erwartet den neuen Trainer? Eine Mannschaft, die wieder lebt - aber auch viel Arbeit. Mike Tullberg geht zum Abschluss noch mal voll aus sich heraus.

Der Großteil der BVB-Fans dürfte noch im Bett gelegen haben, als Niko Kovac am Sonntagmorgen schon um kurz vor 8 Uhr am Trainingsgelände vorfuhr und seine Arbeit aufnahm. Der Frühstart passt ins Bild des Malochers, der den Profis von Borussia Dortmund mit harter Arbeit endlich dauerhaft ihre Leistungsschwankungen austreiben soll. Kovac soll den Club in dieser bisher verkorksten Saison noch in die Champions-League-Ränge führen.

Auch fußballerisch wieder besser werden

Kovac werde „nicht hexen können“, sagte Sportdirektor Sebastian Kehl nach dem 2:1 beim 1. FC Heidenheim - dem erlösenden ersten Liga-Sieg des BVB in diesem Jahr. Und doch sind die Erwartungen an den neuen Cheftrainer groß.

Der impulsive Mike Tullberg hat den schwer angeschlagenen achtmaligen deutschen Fußball-Meister als Übergangs-Nachfolger von Ex-Coach Nuri Sahin wieder etwas stabilisiert und der Mannschaft neue Energie gegeben, ihre Akkus förmlich wieder aufgeladen. Kovac, der einen Vertrag bis zum 30. Juni 2026 unterschrieben hat, soll diesen Faden nun aufnehmen und möglichst auch das spielerische Niveau der Schwarz-Gelben wieder anheben.

Jubelte nach dem Erfolg in Heidenheim ausgelassen: Mike Tullberg, der nun zur U19 des BVB zurückkehrt.

Jubelte nach dem Erfolg in Heidenheim ausgelassen: Mike Tullberg, der nun zur U19 des BVB zurückkehrt.

Tullbergs bemerkenswerter Jubel

So groß die Erleichterung bei allen Dortmundern auch war, hat der Sieg bei den abstiegsgefährdeten Heidenheimern dennoch gezeigt: Tullberg hat der Mannschaft vor allem den Glauben, aber noch keinen berauschenden Power-Fußball zurückgebracht. Vieles ist weiter Stückwerk. Offensiv ist der BVB sehr von Serhou Guirassy abhängig, defensiv selten über 90 Minuten sattelfest.

Ausgelassen, ja geradezu ekstatisch hatte Tullberg die drei Punkte auf der Ostalb bejubelt. Wie entfesselt war er vor den Block mit den Dortmunder Fans gerannt. Etwas übertrieben, sagen die einen. Nachvollziehbar, meinen die anderen. Für den BVB ist derzeit eben nichts selbstverständlich - auch ein Sieg in Heidenheim nicht. Um ein Haar hätten die Borussen wie schon eine Woche zuvor gegen Werder Bremen (2:2) am Ende noch eine 2:0-Führung verspielt.

Can: „Mannschaft war ein bisschen tot“

So aber reicht Tullberg, der nun als Trainer zur Dortmunder U19 zurückkehrt, den Staffelstab mit einer fast makellosen Bilanz an Kovac weiter. Der Däne blieb in seinen drei Partien mit den BVB-Profis ungeschlagen, holte zwei Siege und ein Unentschieden. Mit seinen mitunter markigen Worten scheint der 39-Jährige bei den Spielern den richtigen Nerv getroffen zu haben.

„Ich habe den klaren Auftrag vom Verein bekommen, Energie reinzubekommen, den Turnaround zu schaffen. Das haben wir geschafft“, analysierte Tullberg. „Als er kam, waren wir eine Mannschaft, die ein bisschen tot war“, räumte Kapitän Emre Can ein. „Er hat uns wieder in die richtige Richtung gelenkt.“ 

Wieder besseres Wetter in Dortmund: Niko Kovac nahm am Sonntag beim BVB seine Arbeit auf.

Wieder besseres Wetter in Dortmund: Niko Kovac nahm am Sonntag beim BVB seine Arbeit auf.

Wie gut sind die Dortmunder wirklich?

Nun geht also Kovac voran. Nach einer Vorstellung im Kreise der Mannschaft und einer ersten Einheit am Sonntag soll der frühere Trainer von Eintracht Frankfurt, des FC Bayern München und des VfL Wolfsburg in den kommenden Tagen auch öffentlich offiziell präsentiert werden.

Seine Pflichtspielpremiere als BVB-Coach feiert Kovac am Samstag gegen den VfB Stuttgart - ein direkter Konkurrent im Kampf um die Champions-League-Plätze, von denen die Dortmunder aktuell vier Punkte entfernt sind. Nur vier, ist man nach dem phasenweise so desaströsen Saisonverlauf geneigt zu sagen.

Wie gut ist dieser BVB wirklich? Waren die so tragisch verpasste Meisterschaft 2023 und der Einzug ins Finale der Königsklasse 2024 Abbilder wahrer Stärke oder Ausschläge nach oben? Fragen, die die Dortmunder schon lange und intensiv beschäftigen. Die womöglich auch in der Führung unterschiedlich bewertet werden. Und auf die künftig auch Kovac Antworten finden muss. (dpa)