Sie sprießen aktuell wie Pilze aus dem Boden, sollen Fußball-Fans kurzweilige Unterhaltung bieten und den beteiligten Spielern ein nettes Taschengeld zum Wochenstart: Kleinfeld-Formate wie die Baller League oder die Icon League. Beide Ligen sind vor allem bei jungen Anhängerinnen und Anhängern aktuell ein heißes Thema.

Im Amateurfußball werden die Projekte prominenter Organisatoren wie Lukas Podolski (39) oder Toni Kroos (34) allerdings durchaus kritisch gesehen. Und nach einem Verletzungs-Drama in der neuen Icon League von Weltmeister Kroos wird es einem Ex-Profi jetzt zu bunt.

Trainer spricht Verbot für Icon League und Baller League aus

Was war passiert? Der 6. Spieltag am Montag (7. Oktober 2024) wurde von der schweren Verletzung von Migel-Max Schmeling (24) überschattet. Beim Spiel seiner Wontorriors zog sich der Linksverteidiger auf dem Kunstrasen-Platz in Düsseldorf einen Kreuzbandriss zu. Die Saison ist für ihn damit praktisch gelaufen.

Für besonders großen Frust sorgt das bei Sechstligist Westfalia Herne, wo Schmeling im regulären Ligabetrieb der Westfalenliga 2 unter Vertrag steht. Dort gelangen dem Flügelflitzer bereits vier Scorerpunkte in der noch jungen Saison. Nur schwer vorstellbar, dass bis Saisonende jetzt noch weitere hinzukommen.

Die Wut bei Trainer Christian Knappmann (43) ist daher groß. Der frühere Drittliga-Profi (u.a. Rot-Weiß Ahlen und Wacker Burghausen) peilt mit seiner Mannschaft den Oberliga-Aufstieg an. Der aus der Regionalliga verpflichtete Schmeling war dabei eine der geplanten Schlüsselfiguren. Knappmann schoss daher frustriert gegen die Icon League.

„Den entstandenen Schaden trägt nun Westfalia Herne und eben nicht die Icon League. Für uns steht fest, dass es keinen Westfalia-Spieler mehr geben wird, der neben unserem Verein noch für eine andere Mannschaft oder bei solchen Formate die Schuhe schnüren und teilnehmen wird!“, machte Knappmann gegenüber „Reviersport“ deutlich. Hier auch unsere Bildergalerie anschauen:

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Dass die Spiele der Kleinfeld-Ligen montags angesetzt sind und damit oft am Tag nach Ligaspielen im Amateurfußball stattfinden, hält Knappmann für schwierig: „Ich sehe diese Formate aus Vereinssicht als höchst problematisch an. Denn die dort eingesetzten Spieler belasten einfach innerhalb der Woche komplett anders als der Rest der Mannschaft.“

Dass Spieler sich in den unteren Ligen mit den wöchentlichen Einsätzen einen guten Nebenverdienst aufbauen wollen, kann Knappmann zwar verstehen. Er betont jedoch: „Die Spieler stehen auch bei ihren Vereinen in der Pflicht. Es ist rechtlich sicherlich ein Unterschied, ob der Spieler einen Amateur- oder Vertragsspielerstatus besitzt.“

Bei den von Moderatorin Laura Wontorra (35) gemanagten Wontorriors hatte sich am selben Tag in Tarik Sormaz (24) auch ein zweiter Spieler das Kreuzband gerissen, sorgte so für einen regelrechten Horror-Montag. Der Linksfuß steht für gewöhnlich beim Bayernligisten TSV Kornburg auf dem Rasen, dem er im Abstiegskampf der laufenden Spielzeit wohl nicht mehr wird helfen können.