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Hier soll gespielt werden?Keine Kohle für Stadion-Ruine: Gastgeber-Nation droht Aus für EM 2028

Der Casement Park in Belfast von oben.

So sieht der Casement Park in Belfast aktuell aus. Nach einem Um-/Neubau soll hier 2028 bei der Europameisterschaft gespielt werden.

2028 findet die Europameisterschaft in Großbritannien und Irland statt. Doch ein Land droht durch das Raster zu fallen. In Nordirland gibt es aktuell große finanzielle Probleme.

von Tobias Schrader  (tsc)

Die EM 2024 ist noch in vollem Gange, in Deutschland kämpfen noch acht Mannschaften um den Henri-Delaunay-Pokal. Doch die nächste Euro wirft schon ihre Schatten voraus – mit negativen Schlagzeilen!

Die EM 2028 wurde an Großbritannien und Irland vergeben. Genauer gesagt findet das Turnier in England, Wales, Schottland, Nordirland und Irland statt.

EM 2028 doch nicht in ganz Großbritannien?

Ein Mitglied des Briten-Quartetts wackelt nun aber gewaltig als Ausrichter. Wie die „Sportschau“ am Mittwoch (3. Juli 2024) berichtete, heiße es aus Uefa-Kreisen, dass es „derzeit sehr schlecht aussieht“, das Turnier mit auszutragen.

Die Gründe liegen wie so oft bei den Finanzen. In der Hauptstadt Belfast soll 2028 im altehrwürdigen Casement Park gespielt werden.

Das Stadion wurde 1953 mit 31.000 Plätzen eröffnet, 2000 musste es renoviert und 2013 schließlich geschlossen werden. Für die EM in vier Jahren ist es dann als Austragungsort vorgesehen – die Umbauarbeiten stocken allerdings gehörig.

Rund 350 Millionen Euro werden für den Umbau (der quasi ein Neubau ist) benötigt, etwa viermal so viel wie ursprünglich errechnet. Und genau hier hakt es. So soll die nationale Regierung 74 Millionen Euro beitragen, der Verband für gälische Sportarten als Besitzer des Stadions trage knapp 18 Millionen Euro. 50 Millionen Euro kommen zusätzlich von der irischen Regierung aus einem Topf für die Finanzierung gemeinsamer Projekte.

Bleibt ein Finanzloch von sage und schreibe 200 Millionen Euro, das aktuell anscheinend niemand bereit ist, zu stopfen. Großbritannien wolle den Fehlbetrag laut BBC nicht ausgleichen.

Jarlath Burns, Präsident für gälische Sportarten, sagte dem „Belfast Telegraph“ ernüchtert: „Es sieht nicht so aus, als würden wir die EM bekommen.“

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Auch auf Seiten der Uefa äußerte man sich zu dem verstrickten Thema und blieb zuversichtlich. „Es werden lobenswerte Anstrengungen unternommen, um Casement Park zu einem geeigneten Austragungsort für die EM 2028 zu machen. Aber es bleiben wichtige Herausforderungen bestehen – das müssen wir anerkennen“, sagte Uefa-Mitarbeiter Luca Nicola nach einem Nordirland-Besuch.

Alternativen für den Casement Park gibt es in Nordirland nicht, das größte aktive Stadion ist der Windsor Park (ebenfalls in Belfast) mit 18.500 Plätzen. Die Uefa schreibt für die Austragung eines Turniers allerdings mindestens 30.000 Plätze vor. Sollte das Projekt Casement Park also scheitern, muss ein zehntes Stadion (wahrscheinlich aus England) nachrücken.

Aktuell stehen neun Stadien als Austragungsorte für die EM 2028 beriets fest: Hampden Park (Glasgow, 52.000 Plätze), St. James’ Park (Newcastle, 52.000), St. Andrew’s Stadium (Birmingham, 52.000), Aviva Stadium (Dublin, 52.000), Goodison Park (Liverpool, 53.000), Etihad Stadium (Manchester, 61.000), Tottenham Hotspur Stadium (London, 62.000), Millennium Stadium (Cardiff, 74.000) und das Wembley Stadium (London, 90.000).